Sieg bei einem Monument das nächste Ziel

Pedersen: “Ich will mein Jahr als Weltmeister genießen“

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Mads Pedersen wurde in Harrogate Weltmeister im Straßenrennen. | Foto: Cor Vos

08.10.2019  |  (rsn) - Nach seinem sensationellen Triumph im WM-Straßenrennen von Harrogate, in dem er als erster Däne der Radsportgeschichte das Regenbogentrikot eroberte, wird Mads Pedersen (Trek - Segafredo) die Saison mit zwei Eintagesrennen in Italien beschließen.

Der Weltmeister startet heute bei Tre Valli Varesine und morgen bei Mailand - Turin, ehe er sein Wettkampfjahr beendet. Allerdings steht noch ein weiteres herausragendes Ereignis in Pedersens aktuellem Terminkalender, denn der 23-Jährige wird seine Lebensgefährtin heiraten. Für Pedersen ein noch wichtigeres Datum als der 29. September, an dem er sich WM-Gold vor Matteo Trentin und Stefan Küng sicherte.

"Ein Weltmeistertitel ist riesig und ich bin sicher, dass er mein Leben verändert hat, aber meine Hochzeit mit Lisette wird noch viel spezieller. Wir sind seit sechs Jahren zusammen und sie hat mich immer unterstützt. Sie ist immer für mich da. Sie macht mich zu dem, was ich bin“, sagte er am Vorabend des Tre Valli Varesine der Gazzetta dello Sport.

In sportlicher Hinsicht war das denkwürdige, im Dauerregen und bei Kälte stattfindende und um mehr als 20 Kilometer verkürzte WM-Rennen der Durchbruch an die Weltspitze, auch wenn Pedersen, der nach zwei Jahren beim kleinen dänischen Cult-Team und einer Saison beim mittlerweile aufgelösten deutschen Stölting-Rennstall im Jahr 2017 von Trek - Segafredo verpflichtet wurde, vor Harrogate bereits elf Profisiege feiern konnte. 2017 etwa wurde er Dänischer Meister und entschied seine Heimatrundfahrt für sich, in dieser Saison präsentierte er sich eine Woche vor der WM mit seinem souverän herausgefahrenen Solosieg beim Grand Prix d'Isbergues in Topform.

Dass es zur Goldmedaille reichen würde, war für Pedersen allerdings selbst eine riesige Überraschung, wie er am Montag zugab. “Ehrlich, ich hätte niemals damit gerechnet, zu gewinnen. Die vergangene Woche kam völlig unerwartet“, fügte er an. Damit meinte er auch die Feiern und Ehrungen in seiner dänischen Heimat, nach denen er wieder in den Rennsattel zurückkehrte, um bei der Tour de l'Eurométropole in Belgien seinen Titel zu verteidigen. Allerdings stieg er vorzeitig vom Rad - vielleicht auch, weil nach dem WM-Triumph nach einer langen Saison, die für Pedersen bereits im Januar in Australien bei der Tour Down Under begann, die Luft raus ist.

Deshalb verwunderte es auch nicht, dass der Weltmeister bereits den Blick auf die kommende Saison und darüber hinaus richtete. Obwohl mit John Degenkolb (zu Lotto Soudal) der bisherige Klassikerkapitän das Team verlässt, geht er nicht davon aus, dass sich seine Rolle verändern wird. “Wir bleiben ein Kollektiv mit einer starken Klassikertruppe. Wir haben noch Jasper Stuyven, der sehr stark ist, und wir haben Edward Theuns“, erklärte er. Allerdings wird das Regenbogentrikot wohl mehr Verantwortung in den Rennen nach sich ziehen, wie Pedersen betonte. “Ich kann mich da nicht im Peloton verstecken, wenn ich mal einen schlechten Tag habe. Ich hoffe, dass ich beständiger werde und in den entscheidenden Rennsituationen vorne dabei sein kann.“

Das soll besonders für die Klassiker gelten, denn Pedersens großes Ziel lautet nun: “Ich will ein Monument gewinnen. Es muss aber nicht nächstes Jahr als Weltmeister sein - einfach irgendwann in der Zukunft“, fügte er an. Allerdings war er bereits im Frühjahr 2018 ganz nah dran, als er bei der Flandern-Rundfahrt zwölf Sekunden hinter Niki Terpstra den zweiten Platz belegte. Es war eine ähnliche Sensation wie der WM-Titel von Harrogate. Dennoch will er sich nicht unter Druck setzen lassen. “Ich will mein Jahr als Weltmeister genießen. Und ich muss nicht beweisen, wer ich bin“, lautet Pedersens Motto für 2020.

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