Die Strecke der 106. Tour de France

Etappe 5: Saint-Dié-des-Vosges – Colmar, 175,5 km

Von Eric Gutglück

Foto zu dem Text "Etappe 5: Saint-Dié-des-Vosges – Colmar, 175,5 km	"
Das Profil der 5. Etappe der Tour de France 2019 | Foto: A.S.O.

10.07.2019  |  (rsn) – Die Tour wartet mit den ersten richtigen Bergen auf die Radprofis. Doch die wahren Kletterasse haben für die Anstiege durch die Vogesen wohl nur ein müdes Lächeln übrig. Dennoch gilt: Auf der heutigen Etappe ist ein schwarzer Tag strengstens verboten. Für die deutschen Fans ist es nach dem Grand Depart in Brüssel eine gute Gelegenheit, der Tour einen Besuch abzustatten – von Colmar sind es keine 20 Kilometer bis zur deutschen Grenze.

TagesTOUR:
Die erste Schwierigkeit des Tages steht mit der Côte de Grendelbruch (3. Kat.) nach 44 Kilometern an. Von dort führt die Strecke flach über den Zwischensprint in Heiligenstein (km 71) zur Côte du Haut-Koenigsbourg (2. Kat.), deren Gipfel nach 109,5 Kilometern erreicht ist. Mit 5,9 Kilometern bei 5,9 Prozent bildet sie den Auftakt für ein zu Attacken einladendem Finale. Es folgt die Côte des Trois-Épis (2. Kat./km 140,5) mit fünf Kilometern bei 6,7 Prozent, ehe die Côte des Cinq Châteaux (3. Kat.) als letzte Bergprüfung des Tages wartet. Vom Gipfel sind es noch 18,5 Kilometer nach Colmar, von denen die letzten zehn komplett flach verlaufen.

KulTOUR:
Das Elsass war in seiner Geschichte lange Streitgegenstand zwischen Deutschland und Frankreich. Als Folge des deutsch-französischen Krieges 1870/71 wurden im Frankfurter Frieden von 1871 Teile Ostfrankreichs, der überwiegende Teil der beiden elsässischen Départements und ungefähr die Nordhälfte des benachbarten Lothringen an das damals neu gegründete Deutsche Kaiserreich abgetreten. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde 1919 im Versailler Vertrag das abgetretene Gebiet wieder an Frankreich angegliedert. Mit dem Abschluss des sogenannten Westfeldzugs 1940 besetzte die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg das Elsass. Nach Kriegsende ging die französische Verwaltung dazu über, die Region ähnlich wie schon in der Zwischenkriegszeit zu assimilieren. Deutsch oder Elsässisch zu sprechen war nun in der Öffentlichkeit verpönt und bis in die 1970er Jahre an Schulen nicht erlaubt.

HisTOURie:
Liegt es an der Nähe zur deutschen Grenze? Colmar ist jedenfalls als Zielort einer Touretappe traditionell ein gutes Pflaster für deutsche Radprofis: 1997 trug Jan Ullrich auf der 17. Etappe das Gelbe Trikot nach Colmar und schließlich bis nach Paris. Im Jahr 2001 übernahm Jens Voigt auf der 7. Etappe als Ausreißer in Colmar das Maillot Jaune und 2009 gewann Heinrich Haussler im strömenden Regen die 13. Etappe nach einem imposanten Soloritt durch die Vogesen. Auch in diesem Jahr scheint die Etappe wie gemacht für einen berg- und sprintfesten Allrounder. Setzt vielleicht sogar Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) die deutsche Geschichte in Colmar fort und holt die Etappe und/oder Gelb?

TOURakel:
Die Etappe ist mit 169 Kilometern nicht übermäßig lang und lädt zum Angriff ein. Die Klassementfahrer dürften heute keine großen Ambitionen hegen, für die Sprinter ist der Abschnitt zu schwer. So hat eine Gruppe aus bergfesten Ausreißern gute Chancen auf den Etappensieg und eventuell sogar auf Gelb. Neben Schachmann kommen Fahrer vom Schlag eines Thomas De Gendt (Lotto Soudal), Lilian Calmejane (Total Direct Energie) oder Warren Barguil (Arkea - Samsic) in Frage. Für das Bergtrikot gibt es heute erstmals ordentlich Punkte, so dass Tim Wellens (Lotto Soudal) ebenfalls ambitioniert sein wird.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.07.2019Etappe 21: Rambouillet – Champs-Elysées, 128 km

(rsn) – Die letzte Etappe nach Paris ist traditionell mehr eine Zeremonienfahrt als ein kräftezehrendes Radrennen. Neben einem Gläschen Champagner gönnt sich der Mann in Gelb einen entspannten Ar

26.07.2019Etappe 20: Albertville – Val Thorens war mal 130 km lang

(rsn) – Bevor es morgen in Paris Champagner gibt, müssen die Profis ein letztes Mal an ihre Reserven gehen. Allerdings wurde die Etappe wegen unpassierbarer Straßen verkürzt. So hätte die 20. Et

26.07.2019Etappe 19: Saint-Jean-de-Maurienne – Tignes, 126,5 km

(rsn) – Mit nur 126,5 Kilometern, aber dafür mit fast 3500 Höhenmetern wartet die zweite von drei Alpenetappen auf das Fahrerfeld. Erneut geht es zweimal auf über 2000 Metern hinauf und die Kräf

25.07.2019Etappe 18: Embrun – Valloire, 208 km

(rsn) – Die erste Alpenentappe ließe sich einfach zusammenfassen: Drei Pässe, die alle über 2000 Meter hoch sind und in ihrer Abfolge zunehmen schwerer werden. Doch was so einfach klingt, verlang

24.07.2019Etappe 17: Pont du Gard – Gap, 200 km

(rsn) – Die Fahrer durchqueren die Provence und dürfen den Mont Ventoux aus der Ferne bestaunen. Der “Riese der Provence“ steht in diesem Jahr zwar nicht auf dem Etappenplan, erinnert die Profi

23.07.2019Etappe 16: Nîmes – Nîmes, 177 km

(rsn) – Wie bereits nach dem ersten Ruhetag, so gibt es auch nach der zweiten Pause eine Sprinteretappe zum Reinfinden. Einziges Argument gegen einen Massensprint könnte der Wind sein. TagesTOU

21.07.2019Etappe 15: Limoux – Foix, 185,5 km

(rsn) – Vier Anstiege, 4700 Höhenmeter: Beim Blick auf das Profil sehnen die Fahrer den zweiten Ruhetag sehnlichst herbei. Doch vorher müssen sie noch die letzte Pyrenäenetappe überstehen. T

20.07.2019Etappe 14: Tarbes – Col du Tourmalet, 117,5 km

(rsn) – Am Tag nach dem Einzelzeitfahren bekommen die Bergfahrer die Chance, zurückzuschlagen. Mit nur 117,5 Kilometern ist die Etappe zwar kurz, doch die Bergankunft auf dem sagenumwobenen Tourmal

19.07.2019Etappe 13: Pau – Pau, 27,2 km, Einzelzeitfahren

(rsn) – Das einzige Einzelzeitfahren der Tour 2019 führt die Fahrer über 27,2 wellige Kilometer rund um Pau. Für die Spezialisten im Kampf gegen die Uhr ist es die einzige Chance, den Kletterern

18.07.2019Etappe 12: Toulouse – Bagnères-de-Bigorre, 209,5 km

(rsn) – Die 12. Etappe führt das Feld heute in das Grenzgebirge zwischen Spanien, Andorra und Frankreich. Allerdings bleibt den Fahrern eine lange Anfahrt, ehe es in die Berge geht, so dass das Zei

17.07.2019Etappe 11: Albi – Toulouse, 167 km

(rsn) – Nach dem ausreißerfreundlichen Zentralmassiv und vor den Pyrenäen kommen noch einmal die Sprinter auf ihre Kosten. Die 167 Kilometer zwischen Albi und Toulouse sind zwar wenig profiliert,

15.07.2019Etappe 10: Saint-Flour – Albi, 217,5 km

(rsn) – Normalerweise wird der erste Ruhetag der Tour nach neun Etappen am Montag eingelegt. In diesem Jahr müssen die Fahrer sich allerdings noch weitere 24 Stunden gedulden: Auf den 217,5 Kilomet

Weitere Radsportnachrichten

02.03.2025Rutsch: “Im entscheidenden Moment haben wir es verkackt“

(rsn) – Für das deutschsprachige Klassiker-Duo von Intermarché – Wanty ist der Klassiker-Auftakt beim Omloop Nieuwsblad frustrierend zu Ende gegangen. Nachdem Jonas Rutsch und Laurenz Rex im Ren

02.03.2025Technischer Defekt Grund für Degenkolbs Aufgabe beim Omloop

(rsn) – In den aus deutscher Sicht nicht optimal verlaufenen Start in die Klassikersaison reiht sich auch das Ergebnis von John Degenkolb (Picnic – PostNL) nahtlos ein. Für den Kapitän der niede

02.03.2025Jan Christen bricht sich das Schlüsselbein

(rsn) - Vor einer Woche war er noch einer der Stärksten bei der Volta ao Algarve (2.Pro) in Portugal, jetzt steht er vor einer Zwangspause: Jan Christen (UAE - Emirates - XRG) hat sich bei einem Stur

01.03.2025Machtkampf der Sportdirektoren bestimmte Ausgang beim Omloop

(rsn) – Der Sensationserfolg der Belgierin Lotte Claes (Arkéa – B&B Hotels) und ihrer polnischen Begleiterin Aurela Nerlo (Winspace), die aus der frühen Ausreißergruppe des Tages bis ins Ziel d

01.03.2025Küng holt alles aus sich raus: “Das zählt für mich“

(rsn) – Seit einigen Jahren darf sich der Schweizer Stefan Küng (Groupama – FDJ) zu den besten Klassikerfahrern im Peloton zählen. Seine dritten Plätze bei Dwars door Vlaanderen 2024, dem E3 S

01.03.2025“Komisch“! Politts Team beim Omloop unter ferner liefen

(rsn) – Mit noch vier Fahrern ging das Team UAE - Emirates - XRG in das Finale des 80. Omloop Nieuwsblad. Vom Papier her durfte die Auswahl, der unter anderem auch der Vorjahreszweite Nils Politt an

01.03.2025Philipsen: “Im Endeffekt hatte ich heute nicht die besten Beine“

(rsn) – Zum ersten Mal seit 2021 endete das große Auftaktrennen der belgischen Klassikersaison mit dem Sprint eines großen Feldes, in welchem sich der Norweger Sören Waerenskjold (Uno – X Mobil

01.03.2025Faun Ardèche: Ausreißer biegen im letzten Kreisel falsch ab

(rsn) – Nachdem er als Gesamtvierter der Algarve-Rundfahrt bereits überzeugen konnte, hat Romain Grégoire (Groupama – FDJ) in der Heimat einen frühen ersten Saisonsieg eingefahren. Dabei profit

01.03.2025Gee baut Führung aus, unterliegt Chumil aber im Tigersprung

(rsn) – Nach einer souveränen Vorstellung auf der Königsetappe des 4. O Gran Camino (2.1) hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) beste Aussichten auf den Gesamtsieg bei der fünftägigen spanisc

01.03.2025Claes entscheidet Duell der krassen Außenseiterinnen für sich

(rsn) – Mit einer Sensation ist die 20. Ausgabe des Omloop Nieuwsblad der Frauen (1.WWT) zu Ende gegangen. Im ersten Klassiker der Saison jubelte nach 137,9 Kilometer von Gent nach Ninove keine der

01.03.2025Küngs Attacke platzt im Gegenwind, Waerenskjold siegt in Ninove

(rsn) - Sören Waerenskjold (Uno X Mobility) hat den 80. Omloop Nieuwsblad gewonnen. In Sprint einer größeren Gruppe setzte sich der Norweger knapp vor dem Franzosen Paul Magnier (Soudal – Quick S

01.03.2025Reusser: “Liane und ich sind ein Superduo“

(rsn) – Mit dem 17. Omloop Nieuwsblad wird heute in Belgien auch die Klassikersaison der Frauen eingeleitet. Auf die Fahrerinnen warten in Ostflandern knapp 140 hügelige Kilometer von Gent nach Nin

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Rwanda (2.1, RWA)
  • O Gran Camino - The Historical (2.1, ESP)
  • Visit South Aegean Islands (2.2, GRE)
  • Faun Drome Classic (1.Pro, FRA)
  • Kuurne - Brussel - Kuurne (1.Pro, BEL)