Guangxi: Ackermann und Walscheid geschlagen

Quick-Step lotst Jakobsen zum Sieg und ins Rote Trikot

Foto zu dem Text "Quick-Step lotst Jakobsen zum Sieg und ins Rote Trikot"
Fabio Jakobsen (Quick-Step Floors) trägt nach seinem Etappensieg das Rote Trikot der Tour of Guangxi. | Foto: Cor Vos

18.10.2018  |  (rsn) - Fabio Jakobsen (Quick-Step Floors) hat bei der Tour of Guangxi den Sprung auf das oberste Treppchen geschafft. Nach den Plätzen drei und zwei an den ersten beiden Tagen der chinesischen WorldTour-Rundfahrt holte sich der Niederländer auf 3. Etappe, die über drei Schleifen rund um Nanning führte, nach verregneten 125,4 Kilometern im Sprint seinen ersten Sieg.

Dabei verwies Jakobsen die beiden Deutschen Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) und Max Walscheid (Sunweb) auf die Plätze und übernahm zudem das Rote Trikot des Gesamtführenden von seinem Landsmann Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo), dessen Kurve nach dem Auftaktsieg im Gegensatz zu der von Jakobsen nach unten weist. Der 25-jährige Groenewegen kam diesmal nur auf Rang vier, gefolgt vom Franzosen Arnaud Démare (Groupama FDJ) und dem Italiener Riccardo Minali (Astana). Roger Kluge (Mitchelton-Scott) belegte als drittbester der deutschen Profis Rang zehn.

"Nachdem ich es an den beiden ersten Tagen allein probiert habe, bin ich heute nur dem Team gefolgt. Auf den bisherigen Etappen habe ich einige Fehler gemacht, ich war etwas zu nervös und ungeduldig. Aber heute bin ich ruhig geblieben und (Davide) Martinelli gefolgt, der einen tollen Job gemacht hat", sagte Jakobsen, der auf der Zielgerade den Weg innen wählte, wogegen Ackermann und Walscheid rechts von ihm an der Bande sprinteten. "Der Sieg heute gelang mir wegen der Mannschaft und wegen meines Sprints“, betonte Jakobsen, nachdem er seiner Mannschaft den 72. Saisonsieg beschert hatte.

Dagegen lief es für Ackermann, der gestern nach einer makellosen Vorstellung noch seinen neunten Saisonsieg hatte feiern können, diesmal nicht wie gewünscht. “Ich hatte heute wieder gute Beine und das Team hat perfekt gearbeitet, aber wie erwartet, war es am Ende auf der langen Zielgeraden sehr schwierig, das richtige Timing zu finden. Ich war etwas zu früh dran und habe deshalb den Sieg verpasst. Um ehrlich zu sein, bin ich ein wenig enttäuscht, denn der Sieg war auch heute drin“, sagte der Deutsche Meister, dessen Team gemeinsam mit Groenewegens Team im Feld bei der Jagd auf die Ausreißergruppe die Verantwortung übernommen hatte.

Dabei lief für Bora-hansgrohe bis auf die lange Zielgarde in Nanning alles nach Wunsch, doch dann wählte Ackermann den falschen Zeitpunkt für seinen Antritt. “Wir wollten wir so spät als möglich nach vorne kommen“, erklärte Ackermanns Sportdirektor Christian Pömer. “Dennoch war Pascal am Ende etwas zu früh dran. Aber das Team hat wieder einen tollen Job gemacht, wir können uns nichts vorwerfen. Und ich denke, Pascal wird auch auf den letzten Etappen noch Chancen bekommen“, zeigte der Österreicher sich aber zuversichtlich, dass sein Sprintkapitän nach der morgen anstehenden Königsetappe am Wochenende noch ein weiteres Mal wird zuschlagen können.

Darauf wird auch der 25-jährige Walscheid hoffen, der nach den Plätzen zwei und sechs diesmal einen dritten Rang einfuhr, wobei er im entscheidenden Moment in keiner optimalen Position war. “Ich habe versucht, auf der falschen Seite vorbeizuziehen und war eingebaut. Deshalb war mehr als Rang drei heute nicht drin“, befand der Sunweb-Profi.

Im Gesamtklassement rückte Jakobsen nach seinem sechsten Saisonsieg vom dritten auf den ersten Platz vor. Der 22-Jährige führt mit vier Sekunden Vorsprung auf Ackermann, der den zweiten Platz behauptete, es folgen der bisherige Spitzenreiter Groenewegen (+0:06) und Walscheid (+0:10).

So lief die Etappe…

Auch der dritte Tag des letzten WorldTour-Rennens der Saison lief nach dem bekannten Muster ab. Unter grauen Wolken machten sich kurz nach dem Start auf noch trockenen Straßen Owain Doull (Sky), Manuele Boaro (Bahrain-Merida), Jasha Sütterlin (Movistar) und Nathan van Hooydonck (BMC) aus dem Feld davon, ohne sich allerdings einen größeren Vorsprung erarbeiten zu können. Die Sprinterteams hielten den Abstand zunächst konstant bei rund zwei Minuten.

Van Hooydonck fiel als erster aus der Spitzengruppe zurück, um die verbliebenen drei Ausreißer war es auf den letzten zehn Kilometern geschehen. Nachdem LottoNL-Jumbo vergeblich versuchte, für Groenewegen einen Sprintzug aufzubauen, setzte sich Quick-Step Floors auf der endlos langen Zielgeraden an die Spitze des Feldes und brachte Jakobsen in Position. Im Sprint ließ der Neoprofi knapp die rechts neben ihm sprintenden beiden Deutschen hinter sich, worüber dann aber erst das Foto-Finish Aufschluss gab.

Nachdem die schnellen Männer die ersten drei Etappen unter sich ausmachten, kommen am Freitag die Klassementfahrer zum Zug. In der 3,2 Kilometer langen und 7,3 Prozent steilen Schlusssteigung hinauf zum Mashan Nongla Scenic Spot wird die Vorentscheidung über den Gesamtsieg fallen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.10.2018Nach seinem Guangxi-Sieg blickt Moscon schon auf 2019

(rsn) - Mit seinem Gesamtsieg bei der 2. Gree-Tour of Guangxi hat Gianni Moscon (Sky) eine von Höhen und Tiefen durchzogene Saison zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Der 24-jährige Italiener

22.10.2018Highlight-Video der 6. Etappe der Tour of Guangxi

(rsn) - Fabio Jakobsen (Quick-Step Floors) hat zum Abschluss der chinesischen Sprinter-Festspiele bei der Tour of Guangxi ein zweites Mal jubeln dürfen. Der 22-jährige Niederländer gewann das 169 K

21.10.2018Jakobsen setzt Schlusspunkt unter Quick-Steps Wahnsinnsjahr

(rsn) - Besser hätte die Erfolgsgeschichte des Teams Quick-Step Floors im Jahr 2018 kaum enden können: Mit dem 73. Saisonsieg seines Teams setzte Fabio Jakobsen am Schlusstag des letzten WorldTour-R

21.10.2018Ackermann muss sich noch einmal Jakobsen geschlagen geben

(rsn) - Fabio Jakobsen (Quick-Step Floors) hat zum Abschluss der chinesischen Sprinter-Festspiele bei der Tour of Guangxi ein zweites Mal jubeln dürfen. Der 22-jährige Niederländer gewann das 169 K

21.10.2018Sierra gewinnt verregneten Saisonabschluss in China

(rsn) - Arlenis Sierra hat im chinesischen Guilin das letzte Rennen der Women´s WorldTour-Saison gewonnen. Die Kubanerin vom Team Astana setzte sich im Sprint eines auf nur noch rund 30 Frauen reduzi

20.10.2018Highlight-Video der 5. Etappe der Tour of Guangxi

(rsn) - Nur knapp hat Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) bei der 2. Gree-Tour of Guangxi seinen zweiten Tagessieg verpasst. Der Deutsche Meister musste sich am Samstag am Ende der verregneten 5. Etappe

20.10.2018Tour of Guangxi: Trentin mit später Doppel-Premiere

(rsn) - Mit seinem Sprintsieg auf der vorletzten Etappe der 2. Gree Tour of Guangxi (2.UWT) gelang Matteo Trentin eine doppelte Premiere. Der Italiener feierte seinen ersten Sieg im Trikot des Europam

20.10.2018Ackermann: Sieg verpasst, aber mit dem Sprinttrikot entschädigt

(rsn) - Am Ende des längsten Tags der 2. Gree-Tour of Guangxi musste sich Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) zwar mit Rang zwei zufrieden geben, konnte sich aber über das Blaue Trikot des punktbesten

20.10.2018Trentin gewinnt 5. Etappe vor Ackermann, Moscon verteidigt Rot

(rsn) - Nur knapp hat Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) bei der 2. Gree-Tour of Guangxi seinen zweiten Tagessieg verpasst. Der Deutsche Meister musste sich am Samstag am Ende der verregneten 5. Etappe

19.10.2018Highlight-Video der 4. Etappe der Tour of Guangxi

(rsn) - Gianni Moscon (Sky) hat mit seinem Sieg auf der 4. Etappe der 2. Gree-Tour of Guangxi das Rote Trikot des Gesamtführenden übernommen. Der 24 Jahre alte Italiener setzte sich über 152,2 Kilo

19.10.2018Moscon auf Wellens´ Spuren, Großschartner auf Podiumskurs

(rsn) - Nachdem es im WM-Straßenrennen und zuletzt bei Il Lombardia nicht nach Wunsch lief, hat Gianni Moscon (Sky) nach der 4. Etappe der 2. Gree-Tour of Guangxi nun beste Chancen, mit einem Gesamts

19.10.2018Moscon gewinnt 4. Etappe vor Großschartner

(rsn) - Gianni Moscon (Sky) hat mit seinem Sieg auf der 4. Etappe der 2. Gree-Tour of Guangxi das Rote Trikot des Gesamtführenden übernommen. Der 24 Jahre alte Italiener setzte sich über 152,2 Kilo

Weitere Radsportnachrichten

28.12.2025WM-Tiefpunkt kann Freude über “bestes Jahr“ nicht trüben

(rsn) – Auftakt in Australien, zum Abschluss noch Japan: Mauro Schmid (Jayco – AlUla) hat im Grunde die längste Saison hinter sich, die der internationale Rennkalender hergibt. Weil er zwischendu

28.12.2025Zoe Bäckstedt vor Comeback: “Gebt mir etwas Zeit“

(rsn) – Nach ihrem schweren Trainingsunfall Ende Oktober fiel Zoe Bäckstedt für lange Zeit aus. Kurz vor dem Jahresende ist die U23-Weltmeisterin nun aber bereit für ihren Einstieg in die Crosssa

28.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

28.12.2025Saisonstart-Spezialistin mit Top-Frühjahr und gutem Herbst

(rsn) – Sie war die fleißigste Punkte- und Ergebnissammlerin des Frauenradsports in den ersten zweieinhalb Monaten der Saison 2025: Als das Peloton aus Italien von Mailand-Sanremo zurück nach Belg

28.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

27.12.2025Warum zieht es so viele Straßenprofis zum Gravel?

(rsn) – Als der Gravel-Sport vor etwa fünf Jahren nach Europa hinüber schwappte, hätten wohl nur wenige vermutet, in welcher Anzahl und vor allem mit welcher Bedeutung Gravel-Rennen nur kurze Ze

27.12.2025Teams fordern mehr Geld, als RCS für Giro-Start in Bulgarien zahlen will

(rsn) – Vor allem der Giro d`Italia hat in den letzten Jahren Auslandsstarts in Regionen gewählt, die nicht gerade zu den Kernländern des Radsports zählen und obendrein - vom Sitz der meisten Tea

27.12.2025Als Tudor-Aushängeschild deutlich hinter den Erwartungen zurück

(rsn) – Zunächst schien es so, als hätte sich zwar das Outfit von Marc Hirschi geändert, ansonsten aber nur wenig. Der zur Saison 2025 von UAE – Emirates zu Tudor gewechselte Schweizer gewann a

27.12.2025Windkante und Magenkrämpfe verhinderten das i-Tüpfelchen

(rsn) – Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM – zondacrypto) hatte hohe Erwartungen an ihre dritte WorldTour-Saison, wie sie es RSN noch im März dieses Jahres anlässlich eines langen Interviews

27.12.2025Ex-Profi Hoste macht auf Alkoholsucht aufmerksam

(rsn) – In den 2000er Jahren war Leif Hoste mehrfach nah dran am Sieg bei der Flandern-Rundfahrt. 2004, 2006 und 2007 wurde er Zweiter. Nach seiner 15 Jahre währenden Karriere als Radprofi, die 201

26.12.2025Storer kritisiert Ex-Team: “In Gewohnheiten festgefahren“

(rsn) – Der “moderne Radsport“ ist in aller Munde, aber offenbar noch nicht in jedem Team angekommen. Vor einigen Tagen hatte Arne Marit, Spät-Neuzugang bei Red Bull – Bora – hansgohe, bei

26.12.2025Van-Dijke-Zwillinge drängen auf mehr gemeinsame Einsätze

(rsn) – Familienbande sind stark. Das wissen auch Tim und Mick van Dijke. Die Zwillingsbrüder haben ihr erstes gemeinsames Jahr bei Red Bull – Bora – hansgrohe hinter sich, nachdem sie zuvor me

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Antwerp Port Epic (1.1, BEL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)