Vorschau auf den letzten Lauf der Rad-Bundesliga

Bringt Walsleben seine komfortable Gesamtführung nach Hause?

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Bringt Walsleben seine komfortable Gesamtführung nach Hause?"
Philipp Walsleben (P&S Team Thüringen) trägt auch nach Rund um Sebnitz noch das Führungstrikot | Foto: P&S Team Thüringen

05.10.2018  |  (rsn) – Kann das Radteam Herrmann zum Bundesliga-Abschluss am Bilster Berg seinen dritten Sieg in Folge einfahren, nachdem der künftige Continental-Rennstall zuletzt schon die Teamzeitfahr-DM und durch Marcel Franz Rund um Sebnitz gewonnen hatte? Bringt Philipp Walsleben (P&S Team Thüringen) seine komfortable Führung in der Gesamtwertung nach Hause? Oder gelingt seinem schärfsten Widersacher Jonas Rutsch (Lotto-Kern Haus) doch noch die "Mission Impossible"? Das sind die Fragen, auf die das Rennen am Sonntag definitiv eine Antwort geben wird.

Am Sonntagnachmittag wird das letzte Rennen der Rad-Bundesliga auf der Automobilteststrecke am Bilster Berg. Die insgesamt 147 Kilometer verteilen sich auf 35 Runden zu je 4,2 Kilometer. Dabei geht es ständig bergauf und bergab, eine der Steigungen ist bis zu 21 Prozent steil, so dass bei schnellem Rennverlauf eine kleine Gruppe den Sieg unter sich ausmachen könnte. Im Vorjahr allerdings kam es zum Sprint, den Raphael Freienstein (Lotto-Kern Haus) gewann und somit noch seinen am Ende punktgleichen Teamkollegen Joshua Huppertz von der Spitze der Gesamtwertung verdrängte.

Auf ein ähnliches Szenario hofft der Koblenzer Rennstall auch in diesem Jahr. Doch Kapitän Rutsch hat als Gesamtzweiter schon 136 Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Walsleben. So müsste der 20-Jährige den Lauf am Bilster Berg schon gewinnen und der Gesamtführende dürfte nicht in die Top Ten fahren. Ein schier aussichtsloses Unterfangen. “Aber es ist noch nicht aller Tage Abend. Wir können die Bundesliga noch immer gewinnen, auch wenn das nicht sehr wahrscheinlich ist. Wir wollen auf jeden Fall ein gutes Rennen zeigen, um den Tagessieg mitfahren und den Sieg in der Mannschaftswertung klarmachen“, erklärte Florian Monreal, Teamchef von Lotto-Kern Haus, gegenüber radsport-news.com.

Lars Wackernagel, Monreals Gegenpart bei P&S Thüringen, stellt seine Männer darauf ein, dass die Konkurrenz nichts unversucht lassen wird. “Wir wollen die Saison mit einem guten Rennen beenden. Von `irgendwie heimschaukeln` darf keine Rede sein. Mich würde es wundern, wenn ein Fahrer wie Rutsch nicht die Chance auf den Sieg ergreifen würde – egal was das letztlich für die Gesamtwertung bedeutet“, erklärte Wackernagel gegenüber radsport-news.com. Sein Team verspüre trotz der komfortablen Ausgangslage dennoch etwas Druck. “Das alles aber auf eine positive Art und Weise. Es ist eine gute Möglichkeit seine eigenen mentalen Fähigkeiten zu schulen. Wir haben am Sonntag ein sehr schönes Radrennen, worauf wir uns noch mal sehr freuen und worauf wir auch gut eingestellt sind“, fügte er an.

Auf Tagessieg fahren wird auch das Radteam Herrmann. “Mit der Wiederholung des Ergebnisses von Sebnitz könnten wir alle natürlich sehr gut leben, dann können wir die Mannschaftswertung doch noch gewinnen“, so Teamchef Stefan Herrmann zu radsport-news.com. Für den Mannschaftsgesamtsieg müsste das Radteam allerdings noch zwölf Zähler auf Spitzenreiter Lotto-Kern Haus gutmachen, was keine einfache Aufgabe sein wird. Und auf Rang drei lauert mit nur zehn Zählern Rückstand das P&S Team Thüringen.

In einer ähnlichen Situation befindet sich das Radteam Herrmann auch in der Gesamteinzelwertung. Der Gesamtdritte Christopher Hatz liegt nur 66 Zähler hinter Rutsch, hat selbst aber auch nur 55 Punkte Vorsprung auf Immanuel Stark (P&S Team Thüringen), der sicher nichts unversucht werden lassen wird, um noch auf das Podium zu fahren. "Wir schauen in beiden Wertungen sowohl nach oben und auch nach unten, oben wäre mir natürlich viel lieber“, so Herrmann.

Der Sportliche Leiter Grischa Janorschke rechnet “mit einem spannenden Rennverlauf, der natürlich auch taktisch geprägt sein kann“, wie er radsport-news.com verriet. “Am Ende der Saison sind viele Fahrer müde und gedanklich bereits in der Pause. Die mentale Komponente und die Einstellung spielt da durchaus eine große Rolle. Unser Team ist auf alle Fälle gut eingestellt“, schloss Janorschke.

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