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02.07.2018 | (rsn) - Mit dem Titel im Straßenrennen der U-23 sicherte sich der ehemalige Juniorenweltmeister Felix Gall (Development Team Sunweb) einen weiteren großen Erfolg in seiner noch jungen Laufbahn. Der erst 20-jährige Osttiroler, der 2015 so sensationell in Richmond ins Regenbogentrikot flog, hat sich weiter toll entwickelt.
Zuletzt zeigte Gall sich besonders stark in Frankreich bei der Tour de Savoie Mont Blanc (UCI 2.2) und auch bei der, in das Eliterennen der Herren integrierte, U-23-Meisterschaft. Lange blieb er am Hinterrad der Top-Stars und erreichte als Siebter gemeinsam mit Michael Gogl (Trek-Segafredo) und Hermann Pernsteiner (Bahrain-Merida) das Ziel am Kahlenberg.
"Jetzt bin ich froh, dass die Form endlich so ist, wie sie sein soll. Ich habe viel Motivation mit den guten Ergebnissen gesammelt", berichtete der frischgebackene U-23-Meister gegenüber radsport-news.at. Allerdings benötigte Gall am Sonntag einige Runden, um in das Rennen zu finden: "Meisterschaft fahren ist immer speziell, da es in Österreich kaum Teams gibt, die das Feld kontrollieren können. Die ersten Runden waren sehr hart, da habe ich mich nicht ganz so wohl gefühlt. Aber das lag wohl auch am Untergrund", sagte er. Doch je schneller es wurde, umso besser kam Gall auf dem Kopfsteinpflaster auf der Wiener Höhenstraße in Tritt und holte sich schließlich das Meistertrikot.
In der Zeit der Tour de France wird es aber für die U-23-Fahrer ruhiger. Nur wenige Rennen stehen am Programm und so gilt die Konzentration dem Formaufbau für die zweite Jahreshälfte. "Jetzt freue ich mich mal auf die Pause und bin die nächsten Wochen zu Hause. Gegen Monatsende geht es dann in ein Trainingslager mit der Mannschaft nach Deutschland, und dann beginnen wieder die Rennen". Mit der Tour de L’Avenir und den Heimweltmeisterschaften in Innsbruck stehen noch zwei Highlights im Saisonplan des ehemaligen Weltmeisters.
Mitte August geht es zehn Tage lang um die Gesamtwertung der prestigeträchtigsten Nachwuchsrundfahrt durch Frankreich. Die Tour de L’Avenir war für die ehemaligen Sieger Nairo Quintana, Warren Barguil oder zuletzt Egan Bernal ein Karrieresprungbrett. "Das ist vom Level schon richtig hoch. Aber für mich ist es jetzt definitiv zu einem großen Ziel geworden dort gut abzuschneiden", erklärte Gall, der sich sehr zufrieden mit seiner Entwicklung in den letzten Jahren zeigte.
Seit 2017 startet er für die Nachwuchsmannschaft des Sunweb-Teams: "Das erste Jahr ist immer hart und bis Juni war ich noch in der Schule. Da konnte ich nicht so viel trainieren und fahren. Heuer war der erste Winter, in dem ich viel machen konnte. Die gute Grundlage merke ich jetzt einfach". Vor allem die gute Zusammenarbeit mit den Profis gefällt ihm: "Es gibt jetzt einen Trainingslehrgang in Deutschland, wo nur jene acht Fahrer fehlen, die bei der Tour de France am Start stehen. Im Frühjahr sind wir schon gemeinsam mit unserem WorldTeam in Calpe in Spanien gewesen. Wir haben die gleichen Trainer, den gleichen sportlichen Staff und wir profitieren von dem Wissen der Topstars. Wir sind sicherlich mit Abstand das professionellste U-23-Team".
Dabei war sein zweites Juniorenjahr war besonders schwierig für den nun 20-Jährigen: "Richmond ist schon lange her. Es war ein riesiger Genuss, mit dem Weltmeistertrikot ein weiteres Juniorenjahr zu fahren, aber auch viel Druck. Außerdem habe ich lange an einer Nebenhöhlenentzündung laboriert und dadurch waren die Ergebnisse nicht mehr so gut", sagte Gall, der in den nächsten Jahren den Sprung zu den Profis schaffen will: "Ich glaube schon, dass ich in Zukunft am Berg was zeigen kann. Aber ich würde mich nicht als Kletterspezialisten bezeichnen. Auch schwere Eintagesklassiker mit vielen Anstiegen könnten mir entgegenkommen. Die Tour de France ist natürlich ein klares Ziel aber auch eine Lombardei-Rundfahrt würde mich reizen. Es ist immer speziell, in Italien ein Rennen zu bestreiten".
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