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18.06.2018 | (rsn) - Das kommt auch nicht alle Tage vor: Mit Richie Porte hat ein Debütant die 82. Auflage der Tour de Suisse gewonnen. Überraschend kommt der Sieg des BMC-Kapitäns aber nicht, denn Porte zählt nicht nur zu den besten Rundfahrtspezialisten der Welt, sondern hat sich auf dem Weg zur Tour de France die Schweiz-Rundfahrt auch als großes (Durchgangs)-Ziel gestellt, wie er gestern nach dem abschließenden Zeitfahren in Bellinzona mitteilte.
"Das war ein großes Ziel - lass uns nicht um den heißen Brei herumreden", sagte der Australier, nachdem er auf Rang 14 souverän sein Gelbes Trikot behauptet hatte. "Es ist ein sehr wichtiges Rennen und ich denke, es ist respektlos zu sagen, dass es ein Vorbereitungsrennen ist, weil es so viel bedeutet, es zu gewinnen. Ich denke, dass es ein gutes Zeichen für mich ist, hierher zu kommen und ein Klassefeld zu schlagen.“
Das bezog sich speziell auf Nairo Quintana (Movistar), der ebenso wie Porte bei der kommenden Tour de France Titelverteidiger Chris Froome (Sky) herausfordern will. Der Kolumbianer hatte am Freitag die Bergankunft in Arosa für sich entschieden und dabei den Gesamtführenden in Bedrängnis gebracht. Porte meisterte mit entscheidender Unterstützung seiner starken Mannschaft allerdings die Herausforderung und büßte im Ziel nur 22 Sekunden auf den Kletterspezialisten ein.
Das war praktisch die Vorentscheidung, denn auch wenn Porte im letzten Zeitfahren eine eher durchschnittliche Leitung ablieferte, reichte es, um Quintana, der noch hinter Jakob Fuglsang (Astana) auf Rang drei zurückfiel, deutlich zu distanzieren und eine fast perfekte Woche mit seinem ersten Rundfahrtsieg in diesem Jahr krönen.
"Es wäre auch schon gewesen, hier eine Etappe zu gewinnen, und vielleicht wäre das auch so gekommen, wenn am Donnerstag die Fluchtgruppe nicht durchgekommen wäre“, sagte Porte, der mit seinem Team auf einen Start-Ziel-Sieg zurückblicken kann. Nach dem Sieg im Teamzeitfahren zum Auftakt der Tour de Suisse trug zunächst Stefan Küng vier Tage lang das Gelbe Trikot, ehe ihn der Tasmanier am Ende der 5. Etappe in Leukerbad an der Spitze der Gesamtwertung ablöste, um danach souverän Gelb zu verteidigen.
Nun wird Porte in seine Wahlheimat zurückkehren, auch um seinen kleinen Sohn wiederzusehen, der vor zwei Wochen zur Welt gekommen ist und bei dem er erst eine Nacht verbracht hat. Danach wird der 33-jährige noch ein Trainingscamp beziehen, um sich den letzten Feinschliff für die Frankreich-Rundfahrt zu holen. "Ich bin bereit für die Tour de France. Ich habe hier ein gutes Rennen gezeigt. Ich bin noch nicht in Top-Form, deshalb freue ich mich auf den Juli“, fügte Porte an.
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