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12.06.2018 | (rsn) - Nach seinem souveränen Sieg auf der zweiten Etappe der 82. Tour de Suisse galt Peter Sagan (Bora-hansgrohe) auch auf dem dritten Teilstück als Top-Favorit. Fünf Anstiege der dritten Kategorie im Finale der 182,8 Kilometer von Oberstammheim nach Gansingen machten den Sprintern das Leben schwer, doch der Weltmeister zählte zu denjenigen Profis, die mit den topografischen Herausforderungen gut zurecht kamen.
Der Slowake zeigte mal wieder, dass er für Überraschungen gut ist. Er war nicht gewillt, bis zur Zielgeraden zu warten, sondern attackierte bei der dritten und letzten Überquerung des 2,1 Kilometer langen und 6,1 Prozent steilen Hagenfirst-Anstiegs. Zwar konnte der 28-Jährige nicht alle seine Sprintkonkurrenten abschütteln, aber Fahrer wie André Greipel (Lotto-Soudal), John Degenkolb (Trek-Segafredo) und Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) fielen aus dem Hauptfeld zurück.
Mit seinem Angriff hatte der Straßenweltmeister zudem eine Lawine losgetreten. Denn nachdem er noch vor der Bergwertung gestellt worden war, versuchten es weitere Fahrer, zuletzt Artur Vichot (Groupama-FDJ), der um ein Haar die reduzierten Sprinterteams düpiert hätte. Der Angriff des Franzosen sorgte zudem auf der Zielgerade für großes Durcheinander. Sagans Helfer Daniel Oss versuchte vergebens die Lücke zu schließen, ehe dann Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) wie schon am Sonntag früh den Sprint eröffnete. Sagan sprang wieder ans Hinterrad des Kolumbianers, doch beide hatten die Rechnung ohne Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) gemacht, der sich den Sieg sicherte.
Sagan, der am Sonntag in Frauenfeld seinen 16. Etappensieg in der Schweiz gefeiert hatte, musste sich mit Rang drei begnügen - worüber der Rekordhalter sich allerdings nicht grämte. "Es war wieder ein tolles Rennen und wir haben alles versucht. Meine Teamkollegen haben sehr gut gearbeitet und wir waren im Finale in der richtigen Position", sagte er und hielt auch seine Attacke am Hagenfirst für ein probates Mittel. "Ich denke, dass man manchmal auch etwas versuchen muss, um das Rennen attraktiv zu gestalten", meinte er.
Auch sein Sportlicher Leiter zeigte sich über die Vorstellung des Teams angetan, das gemeinsam mit Stefan Küngs BMC-Mannschaft dafür gesorgt hatte, die dreiköpfige Ausreißergruppe des Tages wieder einzufangen. "Natürlich wollten wir heute wieder gewinnen, aber das gelingt eben nicht jeden Tag. Für mich ist wichtiger, dass wir wieder unsere Taktik perfekt umgesetzt haben, und alle ein sehr gutes Rennen gefahren sind", sagte Enrico Poitschke. "Am Ende war auch der Sprint von Peter wieder stark, es war sehr knapp, und das zeigt, dass wir sind, wo wir sein möchten."
Schon auf der heutigen vierten Etappe kann Sagan Jagd auf seinen 17. Etappensieg in der Schweiz machen. Helfen könnte ihm dabei ein Anstieg der 2. Kategorie, dessen Gipfel zehn Kilometer vor dem Ziel erreicht wird und der für die klassischen Sprinter zu schwer sein dürfte. "Morgen ist zwar eine Bergetappe, aber nicht allzu schwer. Wir werden sehen, wie sich das Rennen entwickelt und welche taktischen Möglichkeiten wir haben", zeigte sich Poitschke am Montag durchaus zuversichtlich, dass sein Kapitän am Ende in Gstaad die Nase vorn haben könnte.
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