Vorschau 82. Tour de Suisse

Schaulaufen und Generalprobe der Tour-Stars für Berg und Sprint

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Die Tour de Suisse führt durch eines der beeindruckendsten Länder Europas. | Foto: Cor Vos

08.06.2018  |  (rsn) - Neben dem Critérium du Dauphiné ist die Tour de Suisse traditionell das zweite große und wichtige Vorbereitungsrennen für die Tour de France für Kletterer und Klassementfahrer sowie Etappenjäger. In diesem Jahr aber lockt die Schweiz-Rundfahrt neben einigen Hochkarätern in Sachen Berge vor allem auch zahlreiche Top-Sprinter an. Verantwortlich dafür dürfte vor allem der Ausfall der Ster ZLM Toer sein, die in den vergangenen Jahren zum Sprinter-Vorbereitungsrennen Nummer eins geworden war. Nun stehen die schnellen Männer in der Schweiz Schlange, um sich auf gerade einmal zwei für sie geeigneten Etappen um Tagessiege zu streiten und ansonsten in den Bergen Rennhärte für drei Wochen Frankreich-Rundfahrt zu bekommen.

Doch auch der Kampf ums Gesamtklassement wird bei zwei Bergankünften, einem Mannschafts- sowie einem Einzelzeitfahren und einer ordentlichen Anzahl an Top-Fahrern spannend.

Die Strecke: Los geht es in diesem Jahr in Frauenfeld zwischen Winterthur und Konstanz. Gleich am ersten Tag wartet dort ein 18 Kilometer langes Mannschaftszeitfahren, bevor auch die 2. Etappe in der 22.000-Einwohner-Stadt beginnt und endet - ausgetragen auf einem vier Mal zu fahrenden, 39 Kilometer langen Rundkurs, der im offiziellen Streckenprofil bergiger aussieht, als er letztendlich ist und den Sprintern eine erste Chance bieten dürfte.

Tagsdrauf geht es von Oberstammheim nach Gansingen, wo drei Schlussrunden über die Anstiege von Hagenfirst und den Bürersteig zu absolvieren sind - ein Finale für Puncheure. Die 4. Etappe führt von Gansingen nach Gstaad und zehn Kilometer vor dem Ziel über den 1.284 Meter hohen Saanenmöser - eine sehr lang gezogene, aber nicht besonders steile Bergwertung, von der es nur noch bergab ins Ziel geht. Ein Tag für Ausreißer oder den Sprint eines dezimierten Feldes.

Der Rundfahrt-Mittwoch gehört dann den Kletterern. Zwischen Gstaad und der ersten von zwei Bergankünften der 82. Tour de Suisse geht es am Anfang über den Col du Pillon, bevor ein 70 Kilometer langes Flachstück folgt und dann rund 700 Höhenmeter nach Montana Village überwunden werden müssen. Eine weitere Abfahrt später beginnt in Sierre der 21 Kilometer lange und 800 Höhenmeter überwindende Schlussanstieg nach Leukerbad.

Auch die 6. Etappe ist bergig. Nach dem Start in Fiesch geht es sogar ins Hochgebirge über den 2.429 Meter hohen Furkapass und anschließend den 1.948 Meter hohen Klausenpass. Von dort sind es aber noch gut 65 Kilometer zur kurzen Schlussrampe der 3. Kategorie in Gommiswald, einer Mini-Bergankunft für Puncheure. 24 Stunden später folgt dann nach welliger bis flacher Anfahrt über 140 Kilometer der schwere Ehrenkategorie-Schlussanstieg nach Arosa, wo die Kletterer noch einmal Zeit gegenüber den starken Zeitfahrern herausholen müssen.

Denn am Schlusswochenende wartet rund um Bellinzona zunächst eine weitgehend flache Etappe für die Sprinter, bevor am Sonntag dann im selben Ort das leicht wellige Abschlusszeitfahren über 34 Kilometer ansteht, das über den Rundfahrtsieger entscheiden wird.

Die Favoriten: Titelverteidiger Simon Spilak (Katusha-Alpecin) wird in der Schweiz kein leichtes Spiel haben, denn mit Richie Porte (BMC), Wilco Kelderman (Sunweb), Jakob Fuglsang (Astana), Ion Izagirre (Bahrain-Merida), Bauke Mollema (Trek-Segafredo), Nairo Quintana, Mikel Landa (beide Movistar) und Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) stehen zahlreiche Top-Kletterer in Frauenfeld am Start, die allesamt einen Monat später bei der Tour de France aufs Podium oder in die Top 5 wollen.

Da sie alle aber seit mindestens anderthalb Monaten ohne Renneinsatz sind, ist die Frage nach der aktuellen Form jeweils völlig offen. Gerade deshalb wird es eine spannende Woche, während der auch Fahrer wie Tim Wellens (Lotto Soudal) oder eben Spilak ihre Chance im Klassement suchen werden, zumal sie sich nicht im Aufbau zum Formhöhepunkt im Juli befinden.

Ähnlich prominent wie das Feld der Klassementfahrer oder sogar noch besser ist das der Sprinter in der Schweiz besetzt: Michael Matthews (Sunweb), Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida), Peter Sagan (Bora-hansgrohe), John Degenkolb (Trek-Segafredo), Arnaud Démare (Groupama-FDJ), André Greipel (Lotto Soudal), Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) und Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) sind die Favoriten für die Tagessiege auf den Etappen 2 und 8. Von den bei der Tour de France wohl antretenden "schnellen Männern" fehlen eigentlich nur Marcel Kittel, Caleb Ewan, Dylan Groenewegen und Nacer Bouhanni.

Die Teams: Katusha-Alpecin, BMC, Mitchelton-Scott, Sunweb, Ag2r La Mondiale, Astana, Bahrain-Merida, Bora-hansgrohe, Trek-Segafredo, Groupama-FDJ, Lotto Soudal, Movistar, Quick-Step Floors, Dimension Data, Education First-Drapac, LottoNL-Jumbo, Sky, UAE Team Emirates, Aqua Blue Sport, Direct Energie, Nippo-Vini Fantini

Die Etappen:
1. Etappe, 9. Juni: Frauenfeld - Frauenfeld (18 km, Mannschaftszeitfahren)
2. Etappe, 10. Juni: Frauenfeld - Frauenfeld (155 km)
3. Etappe, 11. Juni: Oberstammheim - Gansingen (182 km)
4. Etappe, 12. Juni: Gansingen - Gstaad (189 km)
5. Etappe, 13. Juni: Gstaad - Leukerbad (155 km)
6. Etappe, 14. Juni: Fiesch - Gommiswald (186 km)
7. Etappe, 15. Juni: Eschenbach - Arosa (170 km)
8. Etappe, 16. Juni: Bellinzona - Bellinzona (123 km)
9. Etappe, 17. Juni: Bellinzona - Bellinzona (34 km, Einzelzeitfahren)

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