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03.05.2018 | (rsn) - 21 Etappen, eine Gesamtdistanz von fast 3.600 Kilometern und rund 44.000 Höhenmeter: Das sind die Eckwerte des diesjährigen Giro d’Italia. radsport-news.com schaut genauer hin: Was verbirgt sich hinter den einzelnen Etappen der 101. Italien-Rundfahrt? Im zweiten Teil stellen wir die Abschnitte sieben bis elf vor. Das Klassement dürfte in dieser Phase Kontur annehmen – während die Sprinter nur wenig Freude haben werden.
7. Etappe, 11. Mai: Pizzo – Praia a Mare, 159 Kilometer
Nach Aufenthalten in Israel und auf Sizilien erreicht der Giro mit der 7. Etappe das italienische Festland. In Kalabrien führt das erste Teilstück entlang der Küste des Tyrrhenischen Meeres und ist für die Sprinter konzipiert: Es steht keine Bergwertung auf dem Programm, der höchste Punkt der Etappe liegt auf 144 Metern Höhe 20 Kilometer vor dem Ziel. Allerdings dürfte diese Welle kein Hindernis darstellen. Ohnehin bietet sich hier eine der seltenen Chancen für die Sprinter in der ersten Hälfte des Giro – deshalb werden sich Viviani & Co. diese nicht entgehen lassen. Zuletzt gewann Diego Ulissi im Jahr 2016 eine Ankunft in Praia a Mare, damals war die Anfahrt zum Ziel jedoch deutlich anspruchsvoller.
8. Etappe, 12. Mai: Praia a Mare – Montevergine di Mercogliano, 209 Kilometer
Die zweite Bergankunft des diesjährigen Giros steht an. Die Strecke verläuft zunächst unruhig durch welliges Terrain, jedoch ohne Bergwertung, ehe zum Ende die Ankunft am Montevergine di Mercogliano ansteht. Der Schlussanstieg ist offiziell 19 Kilometer lang – die Kletterei beginnt, typisch Giro, allerdings bereits einige Kilometer früher. Mit einer Durchschnittssteigung von 5,5 Prozent und einem sehr rhythmischen Verlauf ist der Anstieg insgesamt jedoch moderat und von den Organisatoren nur als Anstieg der 2. Kategorie klassifiziert, ganz große Zeitabstände in der Gesamtwertung sind nicht zu erwarten. Somit dürfte auch eine Fluchtgruppe gute Aussichten auf den Tagessieg haben. Die letzte Ankunft in 1.260 Metern Höhe gewann im Jahr 2011 Bart De Clerq, zuvor trugen sich unter anderem Danilo di Luca (2001, 2007) und Damiano Cunego (2004) in die Siegerlisten ein.
9. Etappe, 13. Mai: Pesco Sannita – Gran Sasso d’Italia, 225 Kilometer
Das Teilstück führt das Fahrerfeld in die Apenninen und wartet im Finale mit einem wahren Mammutprogramm auf: Die letzten 47 Kilometer führen überwiegend bergauf. Zunächst steht der Anstieg nach Calascio (13,5 Kilometer, 2. Kategorie) an, auf den eine kurze Flachpassage folgt, bevor das Profil über 30 Kilometer größtenteils weiter ansteigt. Zumindest ist der Schlussanstieg zum Gran Sasso (1. Kategorie) eher moderat mit Steigungsprozenten bis maximal fünf Prozent und sogar einigen abschüssigen Passagen. Dafür verlangen die letzten sieben Kilometer mit durchschnittlich neun Prozent Steigung den Fahrern noch einmal alles ab. Ein extrem langer und kräftezehrender Tag für das Peloton, nach dem das Klassement deutlichere Konturen annehmen dürfte. Den folgenden Ruhetag in Montesilvano haben sich die Fahrer redlich verdient. Die letzte Ankunft am Gran Sasso gewann übrigens im Jahr 1999 Marco Pantani.
Ruhetag, 14. Mai: Montesilvano
10. Etappe, 15 Mai: Penne – Gualdo Tadino, 239 Kilometer
Der eine oder andere Fahrer mag die Organisatoren für diese Streckenführung verfluchen. Gleich nach dem Ruhetag steht mit 239 Kilometern die längste Etappe der diesjährigen Italien-Rundfahrt an. Praktisch mit dem Startschuss in Penne geht es 19 Kilometer berghoch zum Fonte della Creta (2. Kategorie) – kein einfacher Wiedereinstieg nach der Rennpause. Nach einer kurzen Abfahrt folgt sofort der nächste kleine Anstieg (3. Kategorie), anschließend bleibt das Profil wellig, jedoch lange ohne weitere Bergwertung. Erst 31 Kilometer vor dem Ziel erwartet das Peloton am Annifo (4. Kategorie) der letzte Anstieg vor dem Ziel. Die Ankunft in der Stadt Gualdo Tadino, die zum ersten Mal ein Etappenfinale beim Giro austrägt, ist indes unkompliziert. Das Etappenszenario ruft zum Duell Sprinterteams gegen Ausreißer – wobei entscheidend ist, wie viele Sprinter zu diesem Zeitpunkt noch im Rennen sein werden.
11. Etappe, 16. Mai: Assisi – Osimo, 156 Kilometer
Für die Sprinter bleibt dieser Giro Magerkost. Auch die 11. Etappe kommt im Finale mit einigen Fallstricken daher. Die beiden Bergwertungen der 3. Kategorie nach 41,7 und 97,5 Kilometern sollten den schnellen Leuten nicht zum Verhängnis werden. Doch weitere kleine, giftige unkategorisierte Anstiege und ein knackiges Etappenfinale dürften den Sprintern auch auf dieser Etappe den Zahn ziehen. Innerhalb der letzten fünf Kilometer geht es zunächst über 300 Meter mit Kopfsteinpflaster und 16 Prozent Steigung über die Via del Borgo. Anschließend folgt eine kurze, steile und knifflige Abfahrt und der Anstieg zur Via Olimpia (ein Kilometer, bis zu 16 Prozent steil), ehe der letzte Kilometer im alten Stadtkern von Osimo die Fahrer leicht ansteigend ins Ziel führt. Eine Ankunft, die nach Chaos und unübersichtlichen Rennsituationen aussieht. Auch Klassmentfahrer sollten auf der Hut sein.
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