Titelverteidiger dennoch zuversichtlich zur “Ronde“

Gilbert fehlen ein paar Prozent zur Form des Vorjahrs

Foto zu dem Text "Gilbert fehlen ein paar Prozent zur Form des Vorjahrs"
Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) | Foto: Cor Vos

31.03.2018  |  (rsn) - Den Mittwoch verbrachte Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) in seiner Wahlheimat Monaco. Bei Dwars Door Vlaanderen, dem letzten Vorbereitungsrennen auf die Flandern-Rundfahrt, holte sich dafür Teamkollege Yves Lampaert seinen zweiten Sieg in Folge, von dem Gilbert über die Whatsapp-Gruppe seiner Mannschaft informiert wurde.

Nach Gent - Wevelgem legte der Belgier eine kleine Rennpause ein, um dem kalten und nassen belgischen Frühjahr zu entfliehen und stattdessen im französischen Süden zu trainieren. „Ich denke, es war ein Vorteil für mich und meinen Körper - ich konnte mich gut erholen“, erklärte Gilbert in Wielsbeke bei der Pressekonferenz seines Teams zwei Tage vor Beginn der Flandern-Rundfahrt, bei der er am Sonntag seinen Triumph von 2017, den er sich mit einem 55-Kilometer-Solo sicherte, wiederholen möchte.

Dabei stehen die Vorzeichen nicht ganz so gut wie im vergangenen Jahr, als der damalige Quick-Step-Neuzugang nach zweiten Plätzen bei Dwars Door Vlaanderen und E3 Harelbeke sowie dem überlegen herausgefahrenen Gesamtsieg bei den 3 Tagen von De Panne sich in überragender Verfassung bei der "Ronde“ präsentierte. "Letztes Jahr war ich auf einem etwas höheren Niveau. Wir sprechen über ein paar Prozent, aber auf diesem Level kann ein Prozent einen großen Unterschied machen. So ist es. Ich weiß es und ich weiß, wie ich mein Potenzial ausschöpfe. und ich werde es schaffen“, so Gilbert, der in diesem Jahr noch auf einen Sieg wartet, auch wenn zweite Plätze bei Strade Bianche und E3 Harelbeke zeigen, dass der Titelverteidiger auch bei der 102. Auflage der Flandern-Rundfahrt zum engsten Favoritenkreis gehören wird.

"Das Gefühl war nicht so wie letztes Jahr“, sagte Gilbert im Rückblick auf seine bisherigen Renneinsätze. "Ich war gut, aber habe mich nicht wirklich stark gefühlt. Ich war bereit, aber diese Rennen waren in meinen Augen nicht wirklich wichtig - sie nur das letzte Training, die letzte Vorbereitung.“ Keine Zweifel gibt es dagegen an der überragenden mannschaftlichen Verfassung von Quick-Step Floors, das bisher bereits auf 20 Siege in dieser Saison kommt. Darunter waren auch Erfolge bei Frühjahrsklassikern wie Le Samyn und E3 Harelbeke (durch Niki Terpstra) sowie Dwars Door Vlaanderen. Mit Terpstra, Lampaert, Zdenek Stybar stehen drei weitere Sieg-Kandidaten im Ronde-Aufgebot des belgischen Teams, in dem Gilbert zwar die Führungsrolle übernehmen wird, aber nicht eine ähnlich uneingeschränkte wie etwa Peter Sagan bei Bora-hansgrohe, das ausschließlich auf den Weltmeister setzt.

Zu Problemen wird die große Anzahl an potenziellen Kapitänen am Ostersonntag nach Gilberts Überzeugung nicht führen. "Man kann sehen, dass wir uns alle einig sind, jeder ist fokussiert, jeder spricht vom Team und nicht von sich selbst. Wichtig ist, dass am Sonntag einer von uns gewinnt“, betonte er. Sicher wird Quick-Step Floors beim Heimrennen wieder das Heft in die Hand nehmen und versuchten, den gegnerischen Mannschaften die eigene Taktik aufzuzwingen. "Wir übernehmen immer Verantwortung. Einige andere Teams tun das nicht. Wir akzeptieren das - auch wenn es nicht logisch ist", setzte Gilbert eine kleine Spitze gegen die Konkurrenz. "Wir fahren unser Rennen, versuchen, es in die von uns gewünschte Richtung und uns in eine gute Position zu bringen."

Was für das Team gilt, ist auch Gilberts eigene Maxime. "Ich bin kein Fahrer, der sich an die Hinterräder anderer dranhängt. Ich bin noch nie so gefahren, und mit 35 Jahren werde ich jetzt nicht damit anfangen. Es gibt Fahrer, die so arbeiten und oft dabei verlieren, aber so gehe ich dir Dinge nicht an“, betonte er. Am Sonntag ist also wieder mit einem Feuerwerk an Quick-Step-Attacken zu rechnen. Dabei spielt es für Gilbert keine Rolle, ob er wieder mit einer ähnlich spektakulären Solofahrt die belgischen Fans in Ekstase könnte. "Die Art und Weise interessiert mich nicht. Es ist das Ergebnis, das mich interessiert“, betonte er.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.04.2018Auslegung der “Radweg-Regel“ sorgt wieder für Diskussionen

(rsn) - Die UCI und ihre Regelauslegungen - oft ein Buch mit sieben Siegeln. Das bemängelte in der belgischen TV-Sendung Extra Time Koers nun auch Lotto Soudal-Profi Tiesj Benoot. "Die UCI ist nicht

05.04.2018Boonen: “Sagan selbst ist derjenige, der an Hinterrädern sitzt“

(rsn) - Tom Boonen hat Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) im belgischen Fernsehen für dessen Aussagen über mangelnde Kooperation im Peloton zurechtgewiesen. "Er sollte seinen Mund halten", sol

03.04.2018Nibali: “Flandern war wie in einer Waschmaschine fahren“

(rsn) - Als einer der wenigen Klassementfahrer schaffte es Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) am Montag zum Auftakt der Baskenland-Rundfahrt nicht, sich in der ersten Verfolgergruppe hinter Tagessieger

02.04.2018Politt: “Am Sonntag könnte es was werden“

(rsn) - Nach seinem dritten und bisher erfolgreichsten Auftritt bei der Flandern-Rundfahrt ist Nils Politt (Katusha-Alpecin) auch für die am Sonntag anstehende "Königin der Klassiker“ optimistisch

02.04.2018Jetzt wartet die “Königin der Klassiker“ auf den Cross-Weltmeister

(rsn) - Wout Van Aert (Veranda’s Willems Crelan) war am Ostersonntag einer von drei Debütanten, die bei der 102. Flandern-Rundfahrt für Furore sorgten. Die dicksten Schlagzeilen schrieb zwar Mads

02.04.2018Sagan: “Quick-Step hat alles kontrolliert“

(rsn) - Als sich Peter Sagan (Bora-hansgrohe) am Ostersonntag bei der letzten Überquerung des Paterberg aus der Verfolgergruppe auf und davon machte und zur Jagd auf Niki Terpstra (Quick-Step Floors)

02.04.2018Degenkolb: “Am Koppenberg bin ich explodiert“

Oudenaarde (dpa/rsn) - John Degenkolb erwies sich bei der "Ronde" als guter Teamkollege und treuer Helfer. Ohne große eigene Ambitionen war der Oberurseler bei der 102. Auflage der Flandern-Rundfahrt

02.04.2018Valgren hatte in Geraardsbergen mit der Ronde schon abgeschlossen

(rsn) – Auch wenn der als Co-Kapitän ins Rennen gegangene Alexey Lutsenko nach einem Sturz das Ziel in Oudenaard nicht erreichte, so lieferte die Astana-Equipe eine mehr als nur ansprechende Flande

02.04.2018Am Koppenberg musste Tony Martin sein Rad schieben

(rsn) – Beim dritten Start fuhr Tony Martin (Katusha-Alpecin) mit Rang 63 sein bisher bestes Ergebnis bei der Flandern-Rundfahrt ein. Doch dafür konnte sich der viermalige Zeitfahrweltmeister, der

02.04.2018Terpstra: “Wir gehen füreinander durchs Feuer“

(rsn) - Manch ein hartgesottener mag es beinahe als unverschämt angesehen haben, was Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) am Kruisberg rund 25 Kilometer vor dem Ziel veranstaltete: Da kommt einer mit gro

01.04.2018Politt: “Ich freue mich schon auf die kommenden Jahre“

(rsn) - Nicht John Degenkolb oder Tony Martin sorgten bei der 102. Auflage der Flandern-Rundfahrt für das beste Ergebnis der deutschen Starter. Vielmehr war es der Hürther Nils Politt (Katusha-Alpec

01.04.2018Highlight-Video der 102. Flandern-Rundfahrt

(rsn) - Der Niederländer Niki Terpstra (Quick-Step Floors) hat die 102. Flandern-Rundfahrt und damit das zweite Radsport-Monument seiner Karriere gewonnen. Der Paris-Roubaix-Sieger von 2014 entschied

Weitere Radsportnachrichten

18.12.2024Trotz vieler Krankheitsphasen stark in Portugal

(rsn) – Die Titelverteidigung bei der Portugal-Rundfahrt (2.1) gelang zwar nicht. Doch auch mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung konnte Colin Stüssi (Vorarlberg) zufrieden sein, zumal er sich

18.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

18.12.2024Rik Van Looy kurz vor seinem 91. Geburtstag verstorben

(rsn) – Mit Rik Van Looy ist in der Nacht von Dienstag von Mittwoch einer der größten belgischen Radsportler verstorben. Wie die Zeitung Het Nieuwsblad schrieb, war der mehrmalige Straßen-Weltm

18.12.2024Tour-Neunter Gee fährt beim Giro 2025 auf Klassement

(rsn) - Angeführt vom Kanadier Derek Gee startet Israel – Premier Tech mit einem 30 Fahrer starken Kader in die Saison 2025. Der Tour-de-France-Neunte des vergangenen Sommers will sich im kommenden

18.12.2024Denk: “Jetzt setzen wir wieder auf die nächste Generation“

(rsn) – Neun Zugänge hat Red Bull – Bora – hansgrohe bisher für die neue Saison präsentiert. Zumindest theoretisch wäre noch einer mehr möglich, doch nach aktuellem Stand geht das Team mit

18.12.2024Aus BEMER Cyclassics werden ab 2025 die ADAC Cyclassics

(rsn) – Aus den BEMER Cyclassics in Hamburg werden ab der Saison 2025 sowohl im Breitensport- als auch im Profibereich die ADAC Cyclassics. Das gab die ASO Germany als Veranstalter des deutschen Wor

18.12.2024Red Bull wird 2025 auch Partner bei Tudor Pro Cycling

(rsn) - Das Schweizer ProTeam Tudor wird in der kommenden Saison mit dem österreichischen Energy-Drink-Hersteller Red Bull zusammenarbeiten. Das gab der Rennstall am Mittwoch via Pressemitteilung bek

18.12.2024Die Trikots der WorldTeams für die Saison 2025

(rsn) - Wie bunt wird das Peloton 2025? Und welche werden die vorherrschenden Farben in der kommenden Saison sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor -

18.12.2024Nach einem Jahr als Leader künftig in Pidcocks Schatten

(rsn) – Nach vier Jahren beim belgischen Quick-Step-Team stand im vergangenen Winter für Jannik Steimle ein Tapetenwechsel an. Mit dem Wechsel zum Zweitdivisionär Q36.5 verband er die Hoffnung, vo

18.12.2024Erste Fahrer von rad-net – Rembe Sauerland stehen fest

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.12.202483. Paris-Nizza mit zwei Bergankünften und Teamzeitfahren

(rsn) – Die 83. Ausgabe der Fernfahrt Paris – Nizza (9. – 16. März) 2.UWT) hat je drei Etappen für Sprinter und Kletterer, ein Teilstück für Puncheure und auch wieder ein Teamzeitfahren im P

17.12.2024Pogacar-Helfer will den “Killerinstinkt“ wieder erwecken

(rsn) - Felix Großschartner (UAE Team Emirates) steckt zwar gerade in Spanien, im Luxusresort Grand Hotel Luxor in Benidorm, in dem es von pharaonischen Symbolen wie Obelisken, Sphinxen und Pyramiden

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine