Vorschau 73. Dwars door Vlaanderen

Der “kleine Bruder“ bringt den letzten Feinschliff für die Ronde

Foto zu dem Text "Der “kleine Bruder“ bringt den letzten Feinschliff für die Ronde"
Yves Lampaert (Quick-Step Floors, links) gewann 2017 Dwars door Vlaanderen, sein Teamkollege Philippe Gilbert (rechts) später die Flandern-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

27.03.2018  |  (rsn) - Ganz Belgien ist im Ronde-Fieber und am Sonntag ist es endlich soweit: Die Flandern-Rundfahrt, das wichtigste Sport-Ereignis des Landes, steht an. Doch bevor es in Oudenaarde am Wochenende um die Ehren beim zweiten Monument des Jahres geht, haben die Favoriten auf den großen Triumph noch eine letzte Chance, im Renntempo an ihrer Form zu feilen: bei Dwars door Vlaanderen (Mittwoch, ab 15:30 Uhr im Live-Ticker), dem vom selben Veranstalter organisierten "kleinen Bruder" der Ronde, der in diesem Jahr einen neuen Platz im Kalender bekommen hat.

Hellinge und Kopfsteinpflaster stehen für die Fahrer, viel belgisches Bier für die Fans daher bereits am Mittwoch im Fokus. Der einzige Unterschied: "Dwars", wie das Rennen abgekürzt wird, ist mit 180 Kilometern deren 86 kürzer als die Ronde am Sonntag. Und ein paar große Namen fehlen auf der Startliste.

Die Strecke: Der Startschuss fällt in Roeselare und eigentlich könnten die Profis nach knapp 45 Kilometern bereits vom Rad steigen. Dann nämlich überqueren sie den Zielstrich in Waregem zum ersten Mal und haben eine lockere, etwas mehr als einstündige "Regenerationsausfahrt" auf flachem Parcours hinter sich. Die, die am Mittwoch aber Rennen fahren wollen, bleiben im Sattel und machen sich von Waregem aus weiter gen Süden auf, überqueren die Autobahn E17 und erreichen nach 83 Kilometern die gefürchteten, flämischen Hellinge.

Die erste der an diesem Tag insgesamt zwölf Steigungen führt auf den Kluisberg hinauf, der 24 Kilometer später noch ein zweites Mal überquert wird. Dazwischen liegt die erste von drei Überquerungen des Knokteberg in Trieu. Ist der bei Kilometer 115 ebenfalls zum zweiten Mal bewältigt, beginnt das Rennen so richtig. Denn Kortekeer (km 122), Steenbeekdries (km 126) und Taaienberg (km 128) folgen direkt aufeinander, wobei in der Mariaborrestraat (km 125) sogar noch 2,4 Kilometer Kopfsteinpflaster warten.

Anschließend bleibt es wellig und eine echte Pause gibt es nicht, da es bei Kilometer 138 auf den Kruisberg geht - jenen Helling, der auch bei der Flandern-Rundfahrt das Finale vor Oude Kwaremont und Paterberg stets mit einleitet. Noch einmal geht es über den Knokteberg (km 147) und schließlich wieder gen Norden Richtung Waregem. Doch bevor nach 180 Kilometern das Ziel erreicht wird, wollen auch die Hellinge Vossenhol (km 159), Holstraat (km 164) und Nokereberg (km 171) noch bezwungen werden - sowie noch einmal 2.000 und 800 Meter Kopfsteinpflaster in der Varenstraat (km 154) und der Herlegemstraat (km 174).

Die Favoriten: Die Teams haben ihre flämischen Klassikerlager bezogen und ihre wichtigsten Fahrer für die Rennen dieser Wochen größtenteils ständig vor Ort. Entscheidungen für oder gegen einen Start bei Dwars door Vlaanderen konnten je nach Fitness und Gesundheit einzelner Fahrer kurzfristig getroffen werden. Durch das Team-Manager-Meeting am Dienstag um 16 Uhr wurde die Startliste aber endgültig festgezurrt und belegte, was für viele ohnehin bereits klar war: Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und der letztjährige Sieger der Flandern-Rundfahrt Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) verzichten am Mittwoch auf ihren Start.

Mit der Startnummer 1 wird Titelverteidiger Yves Lampaert ins Rennen gehen, der in seinem Quick-Step Floors-Team mit Niki Terpstra und Zdenek Stybar für kleine Gruppen oder Solos sowie mit Elia Viviani oder Alvaro Hodeg für den Sprint eines größeren Fahrerfeldes gleich mehrere Mitfavoriten hat.

Am Start stehen außerdem Greg Van Avermaet (BMC) und der Belgische Meister Oliver Naesen (Ag2r La Mondiale) sowie Tiesj Benoot (Lotto Soudal) und das Cross-Ass, das derzeit das Straßen-Peloton aufmischt, Wout Van Aert (Verandas Willems-Crelan). Zum erweiterten Favoritenkreis gehören aber auch Sep Vanmarcke (Education First-Drapac) und das Trek-Segafredo-Duo Jasper Stuyven und John Degenkolb.

Auch wenn in Waregem meist kleine Gruppen oder sogar Solisten ankommen, so gab es 2016 den Sprint eines immerhin 36-köpfigen Feldes. Für ein derartiges Szenario stehen neben Viviani und Hodeg sowie Degenkolb auch Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) und Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) sowie der damalige Sieger Jens Debusschere (Lotto Soudal) am Start - und auch Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) sowie Phil Bauhaus und Nikias Arndt (beide Sunweb) werden darauf hoffen.

Die Teams: Quick-Step Floors, BMC, Ag2r La Mondiale, Lotto Soudal, Trek-Segafredo, Movistar, Education First-Drapac, Astana, Sunweb, Sky, UAE Team Emirates, Bahrain-Merida, Katusha-Alpecin, Dimension Data, LottoNL-Jumbo, Bora-hansgrohe, Mitchelton-Scott, Verandas Willems-Crelan, Wanty-Groupe Gobert, Direct Energie, Cofidis, Aqua Blue Sport, Sport Vlaanderen-Baloise, WB Aqua Protect Veranclassic, Israel Cycling Academy

Die Hellinge:
1. Kluisberg (km 83)
2. Knokteberg - Trieu (km 90)
3. Kluisberg (km 107)
4. Knokteberg - Trieu (km 115)
5. Kortekeer (km 122)
6. Steenbeekdries (km 126)
7. Taaienberg (km 128)
8. Kruisberg (km 138)
9. Knokteberg - Trieu (km 147)
10. Vossenhol (km 159)
11. Holstraat (km 164)
12. Nokereberg (km 171)

Zur kompletten Startliste geht's hier.

Mehr Informationen zu diesem Thema

29.03.2018Entwarnung: Naesen kann wohl trotz Sturzes zur Ronde antreten

(rsn) - Das verregnete Dwats door Vlaanderen hatte am Mittwoch ein prominentes Opfer: Oliver Naesen (Ag2r La Mondiale). Der Belgische Meister und Mitfavorit für die Flandern-Rundfahrt am kommenden So

29.03.2018Valverde überzeugt in Waregem, verzichtet aber auf die Ronde

(rsn) - Er war einer der Hauptdarsteller des verregneten Dwars door Vlaanderen am Mittwoch zwischen Roeselare und Waregem: Alejandro Valverde (Movistar). Der Spanier konnte den großen Klassiker-Assen

28.03.2018Boasson Hagen verspielte 800 Meter vor dem Ziel den Sieg

(rsn) - Lange Zeit lief Dwars door Vlaanderen (1.UWT) perfekt für Edvald Boasson Hagen (Dimension Data), genau genommen bis 800 Meter vor dem Ziel. Dann zog Titelverteidiger Yves Lampaert (Quick-Step

28.03.2018Lampaert nutzt den Moment und jubelt in der verregneten Heimat

(rsn) - Die Austragung 2018 endete wie die im Vorjahr: Yves Lampaert (Quick-Step Floor) sicherte sich nach 180 Kilometern seinen zweiten Erfolg beim Dwars door Vlaanderen und überquerte als Solist de

28.03.2018Van Dijk bewirbt sich bei Ronde-Generalprobe auf Favoritenrolle

(rsn) - Auf nassen flämischen Straßen hat sich Ellen van Dijk (Sunweb) in die Favoritenrolle für die Flandern-Rundfahrt gefahren. Die Niederländerin gewann in Waregem vier Tage vor der Ronde die "

28.03.2018Valverde: Ronde-Start am Sonntag “nicht ausgeschlossen“

(rsn) - Wie gestern bereits berichtet, starten die Movistar-Kapitäne Alejandro Valverde und Nairo Quintana am heutigen Mittwoch bei Dwars door Vlaanderen, um mit Blick auf die Kopfsteinpflasteretappe

28.03.2018Lampaert verteidigt seinen Titel in Waregem

(rsn) - Yves Lampaert (Quick-Step Floors) hat seinen Titel bei Dwars door Vlaanderen verteidigt. Der Belgier attackierte auf dem Schlusskilometer aus einer fünfköpfigen Spitzengruppe heraus und fuhr

27.03.2018Nach Landa versuchen sich auch Valverde und Quintana in Belgien

(rsn) - Am vergangenen Freitag hat beim Team Movistar und seinen Kapitänen die Vorbereitung auf die Etappen der Tour de France begonnen, die im Juli in Nord-Frankreich stattfinden - speziell auf Teil

26.03.2018Haussler: “Es wird ein sauschweres Rennen“

(rsn) – Nach einer verkorksten Saison 2017, in der er wegen Knieproblemen nur auf zwölf Renntage kam, und einem Schlüsselbeinbruch zu Beginn dieses Jahres, kommt Heinrich Haussler (Bahrain-Merida)

22.06.2017Dwars door Vlaanderen 2018 am Mittwoch vor der großen "Ronde"

(rsn) - Die "heilige Woche" des belgischen Klassiker-Frühjahrs wird im kommenden Jahr umstrukturiert. Wie Het Nieuwsblad berichtet, soll 2018 das Eintagesrennen Dwars door Vlaanderen eine Woche spät

Weitere Radsportnachrichten

22.04.2025Gipfeltreffen der Top-Puncherinnen an der Mur de Huy

(rsn) – “Sieben auf einen Streich“ – und den achten Erfolg fest im Visier. So oft wie die in diesem Jahr wieder ins Peloton zurückgekehrte Anna van der Breggen (SD Worx – Protime) hat noch

22.04.2025Côte de Cherave zürück: Sucht Pogacar hier die Vorentscheidung?

(rsn) – 1985 war der Startschuss für eine Legendenbildung. Genau vor 40 Jahren endete der Flèche Wallonne erstmals an der Mur de Huy. Seither ist jener Anstieg untrennbar mit dem Rennen verbunden:

22.04.2025Kämna: “Meine Form ist hier nicht besser als in Katalonien“

(rsn) – Während sein Teamkollege Giulio Ciccone nach dem Auftaktsieg bei der Tour of the Alps (2.Pro) das Blaue Führungstrikot an den nun folgenden vier Tagen verteidigen will, geht es für Lennar

22.04.2025Cosnefroy steht vor seinem Comeback

(rsn) – Rund acht Monate nach dem bisher letzten Renneinsatz wird Benoit Cosnefroy (Decathlon – AG2R La Mondiale) sein Comeback geben. Wie der 29-jährige Franzose gegenüber der französischen Ze

22.04.2025Flèche Wallonne im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Am Mittwoch zwischen dem Amstel Gold Race und Lüttich – Bastogne Lüttich platziert, stellt der Flèche Wallonne den kleinsten der drei Ardennenklassiker dar. Bei einer Renndistanz von et

22.04.2025Flèche Wallonne Féminine im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(ran) - Der Flèche Wallonne Féminine (1.WWT) wurde erstmals 1998 ausgetragen und brachte mit Hanka Kupfernagel (1999) bis dato eine deutsche Siegerin hervor. Der kürzeste und topografisch leichtes

22.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

21.04.2025Red-Bull-Nachwuchs trumpft auf: Finn gewinnt Giro del Belvedere

(rsn) – Während Erfolge im WorldTeam von Red Bull – Bora - hansgrohe in den letzten Wochen eher Mangelware waren, verkaufen sich die Nachwuchsteams des deutschen Rennstalls aktuell ziemlich gut.

21.04.2025Evenepoel: “Ohne den Sturz hätte ich gewonnen“

(rsn) – Einer Sache war sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) nach dem ersten Amstel Gold Race seiner Karriere ziemlich sicher. “Wenn dieser Sturz nicht gewesen wäre, dann hätte ich das R

21.04.2025Gall schrammt nur knapp am ersten TotA-Etappensieg vorbei

(rsn) – Am Ende der 1. Etappe der 48. Tour of the Alps war lediglich der Italiener Giulio Ciccone (Lidl – Trek) der Partycrasher für die französische Equipe Decathlon - AG2R La Mondiale um Loka

21.04.2025Ciccone holt sich den Auftakt der Tour of the Alps vor Gall

(rsn) – Und wieder war die Brille weg. Fast zwei Jahre musste Giulio Ciccone (Lidl – Trek) warten, bis er endlich mal wieder seine Sonnenbrille auf dem Zielstrich ins Publikum werfen konnte. Es is

21.04.2025Jury bestraft Ciccones Brillenwurf

(rsn) - Die Tour of the Alps (2.Pro) hat mit einer Schweigeminute für den am Morgen des Ostermontags verstorbenen Papst Franziskus begonnen. Nutzer des Kurznachrichtendienstes X berichteten von "Trä

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • GP Palio del Recioto (1.2u, ITA)
  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)