Zweiter der Tropicale ambitioniert zur Sharjah Tour

Holler möchte seine gute Form auch in Dubai nutzen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Holler möchte seine gute Form auch in Dubai nutzen"
Nikodemus Holler (Bike Aid) wurde Zweiter der Tropicale Amissa Bongo. | Foto: Cor Vos

23.01.2018  |  (rsn) - Nach Platz drei im Vorjahr hat Niko Holler (Bike Aid) bei der am Sonntag zu Ende gegangenen 13. Austragung der Tropicale Amissa Bongo (2.1) noch eine Schippe draufgelegt und sich den zweiten Gesamtrang gesichert.

"Für mich ist es sehr beruhigend, so stark und erfolgreich in die neue Saison zu starten. Ich habe meine Hausaufgaben gewissenhaft erledigt, und dass ich den Lohn dafür direkt im ersten Wettkampf 2018 bekommen habe, das freut mich unglaublich", sagte der Eberdinger zu radsport-news.com.

Holler wollte aber auch seine Teamkollegen wie Auftaktsieger Lucas Carstensen nicht vergessen, zumal Bike Aid bei der siebentägigen Rundfahrt durch Gabun die Teamwertung vor den ProContinental-Teams Direct Energie und Wilier Triestina gewann, die in diesem Jahr an der Tour de France respektive am Giro d`Italia teilnehmen werden. "Unser Abschneiden kann sich sehen lassen"; meinte der 26-Jährige.

Zum Gesamtsieg, den sich Joseph Areruya sicherte, fehlten Holler am Ende 18 Sekunden. "Das ist auf sieben Etappen gerechnet natürlich ein Wimpernschlag"; so Holler über seinen Rückstand gegenüber dem Ruander. "Vielleicht hätte ich mit anderen Entscheidungen die Rundfahrt gewonnen, vielleicht wäre ich aber auch nur 15. geworden", wollte Holler nicht über eine mögliche andere Taktik spekulieren: "Ein Radrennen lässt sich eben nicht zu 100 Prozent planen."

An der Entschlossenheit im Kampf um das Gelbe Trikot jedenfalls fehlte es nicht. Auf der 5. und der 6. Etappe ging der Bike-Aid-Kapitän in die Offensive, ohne dabei jedoch Areruya distanzieren zu können. Den Grundstein zu Platz zwei hatte Holler bereits auf der 4. Etappe gelegt, als er mit drei Fluchtgefährten - darunter Areruya - fast acht Minuten vor dem Feld ins Ziel kam.

"Zu Viert haben wir uns auf die letzten 100 Kilometer gemacht. Unser Vorsprung schrumpfte auf vier Minuten, da Delko Marseille im Feld mit dem kompletten Team die Verfolgung aufgenommen hatte. Wir harmonierten jedoch perfekt, ließen uns nicht beirren und fuhren weiter vollgas Richtung Ziel. Sekunde um Sekunde vergrößerten wir in der Folge den Abstand und nach gut 150 Kilometern hatten wir Delko mental und körperlich gebrochen. Sprunghaft stieg der Vorsprung auf sieben Minuten an, und unsere Flucht war geglückt", schilderte Holler den vorentscheidenden Tag der Tropicale.

Nicht nur wegen des erfreulichen Ergebnisses nimmt Holler viele positive Erinnerungen aus Gabun mit. "Es ist für mich ein extrem faszinierendes Land und ich bin jedes Jahr aufs Neue begeistert. Radrennen durch den Regenwald zu fahren hat man definitiv nicht allzu häufig. Und die Bevölkerung ist unglaublich herzlich und offen. Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, dem Land einen Besuch abzustatten", so Holler, der sich nun schon bereit macht für die nächste Rundfahrt, die Tour of Sharjah (2.1) durch die Vereinigten Arabischen Emirate, die am Mittwoch mit einem Einzelzeitfahren beginnt.

"Der Wind wird eine bedeutende Rolle spielen, Ich bin gespannt, wie schnell wir uns auf die kulturellen Unterschiede einstellen können. Unterschiedlicher könnten zwei Länder wohl kaum sein. Da müssen wir schon aufpassen, dass uns nicht eine Dummheit passiert. Allein schon das Ankleiden fürs Rennen muss dann um einiges diskreter ablaufen, von der Pinkelpause ganz zu schweigen", blickte Holler voraus.

Bei der Tour of Sharjah stehen starten zwar mehr Zweitdivisionäre - darunter Vital Concept mit Bryan Coquard - und auch Oldie Davide Rebellin (Sovac-Nature4ever) ist mit von der Partie, die Besetzung möchte Holler gegenüber der Tropicale aber nicht unbedingt als hochwertiger einstufen. "Viele afrikanische Fahrer sind in Europa vollkommen unbekannt, haben jedoch oftmals einen größeren Motor als so mancher World Tour Fahrer", erklärte der Rundfahrtspezialist, der an die in Gabun gezeigten Leistungen anknüpfen will.

"Die 3. Etappe sollte mir sehr gut liegen, und ich hoffe, hier ein Wörtchen um den Sieg mitreden zu können. Wir fahren hier in Dubai mit derselben Besetzung wie in Gabun. Fast jeder meine Teamkollegen hier ist in der Lage, ein Top-Resultat zu erzielen", so Holler, der wieder gemeinsam mit seinen Landsleuten Carstensen und Timo Schäfer sowie den afrikanischen Fahrern Meron Abraham, Suleiman Kangangi und Salim Kipkemboi antritt.

Nach der viertägigen Rundfahrt steht erstmals "Pauken für die Uni" an, danach hofft Holler, im Februar in der Türkei bei der Tour of Antalya (2.2) mit von der Partie zu sein. "Denn diese guter Form möchte ich natürlich nutzen", kündigte er an.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

21.01.2018Areruya feiert Gesamtsieg vor Holler

(rsn) - Nachdem er im Spätherbst bereits seine Heimatrundfahrt, die Tour of Rwanda (2.2), gewonnen hatte, konnte Joseph Areruya (Nationalteam) bei der Tropicala Amissa Bongo (2.1) nachlegen und mit d

20.01.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 21. Januar

(rsn) - Welche Rennen stehen am Sonntag auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Auch in diesem Jahr liefert radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche V

20.01.2018Nocentini jubelt in Oyem, Hollers späte Attacke verpufft

(rsn) - Routinier Rinaldo Nocentini (Sporting Clube de Portugal) hat in Gabun bei der 13. Tropicale Amissa Bongo (2.1) seinen zweiten Etappensieg eingefahren. Der 40-Jährige Italiener setzte sich am

19.01.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 20. Januar

(rsn) - Welche Rennen stehen am Samstag auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Auch in diesem Jahr liefert radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche V

19.01.2018Jones feiert zweiten Tagessieg, Holler behauptet Gesamtrang zwei

(rsn) - Niko Holler (Bike Aid) hat auf der 5. Etappe der Tropicale Amissa Bongo (2.1) seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung verteidigt. Den Tagessieg sicherte sich nach 141 Kilometern von Oyem nac

18.01.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 19. Januar

(rsn) - Welche Rennen stehen am Freitag auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Auch in diesem Jahr liefert radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche V

18.01.2018Holler fährt auf Rang zwei vor, Areruya nach Etappensieg in Gelb

(rsn) - Niko Holler (Bike Aid) hat sich als Dritter der 4. Etappe der 13. Tropicale Amissa Bongo (2.1) auf Platz zwei der Gesamtwertung verbessert. Das wellige, 182 Kilometer lange Teilstück von Ndjo

18.01.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 18. Januar

(rsn) - Welche Rennen stehen am Donnerstag auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Auch in diesem Jahr liefert radsport-news.com kurz und kompakt eine täglich

17.01.2018Nocentini siegt auch noch mit 40, Carstensen büßt Gelb ein

(rsn) - Oldie Rinaldo Nocentini (Sporting Clube de Portugal) hat die 3. Etappe der Tropicale Amissa Bongo (2.1) gewonnen. Der mittlerweile 40-jährige Italiener setzte sich auf dem 114 Kilometer lange

16.01.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 17. Januar

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Auch in diesem Jahr liefert radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorsch

16.01.2018Carstensen: Zu früh im Wind, aber Gelbes Trikot verteidigt

(rsn) - Auftaktsieger Lucas Carstensen (Bike Aid) hat seine Gesamtführung bei der Tropicale Amissa Bongo (2.1) erfolgreich verteidigt. Dem 23-Jährigen genügte auf dem zweiten Teilstück, das über

15.01.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 16. Januar

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Auch in diesem Jahr liefert radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorsch

Weitere Radsportnachrichten

22.11.2025Wieder ein Trikotregen, wieder ein Pausentag

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e

22.11.2025Krahl mit Schürfwunden zum Weltcup-Auftakt nach Tabor

(rsn) – Im tschechischen Tabor findet am Sonntag der Auftakt des Cross-Weltcups 2025/26  statt. Mit dabei ist auch eine deutsche Delegation, bekanntester Name ist der von Judith Krahl (Rose Racing

22.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

22.11.2025Mit einer späten Zündung in die Geschichte

(rsn) - Sensation, Coup, Paukenschlag – geschieht in der Welt des Sports ein unerwartetes Ereignis, gibt es vielerlei Begriffe, um es ihn Worte zu fassen. In ein solches Rampenlicht rückte Mathieu

22.11.2025Total-Chaos: Bernaudeau bleibt doch Manager

(rsn) – Vor zwei Tagen meldete die französische Zeitung Ouest-France, dass sich Jean-René Bernaudeau am Ende der Saison nach 26 Jahren als Teammanager des französischen Zweitdivisionärs TotalEne

22.11.2025Müller verstärkt Unibets Sprintergruppe

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

22.11.2025Im zweiten U23-Jahr ging es rein ins Scheinwerferlicht

(rsn) – Nachdem er 2024 neben Nillas Behrens und Tim Torn Teutenberg der Jüngste von drei Deutschen im Nachwuchsteam von Lidl – Trek gewesen war, blieb Louis Leidert 2025 als einziger aus dem T

22.11.2025Kittel heuert in neuer Rolle bei Unibet an

(rsn) – Kurz nachdem sich Rose Bikes dem in Frankreich registrierten Unibet als Namenssponsor angeschlossen hatte, präsentierte die Mannschaft mit Jannis Peter (Vorarlberg) auch einen ersten deutsc

21.11.2025Neuer AIOCC-Chef Guillén rechnet nicht mehr mit Protesten

(rsn) – Nach der Umbenennung und Neuausrichtung des bisherigen Teams Israel – Premier Tech ist Vuelta-Direktor Javier Guillén zuversichtlich, dass es bei der kommenden Austragung der Spanien-Rund

21.11.2025Mehr als ein Feuerwehrmann: Kluge auch mit 39 noch gefragt

(rsn) - Rembe - rad-net kann auch in der Saison 2026 auf seinen routiniertesten und namhaftesten Fahrer setzen. Wie das deutsche Kontinental-Team meldete, wurde der Vertrag mit Roger Kluge um ein wei

21.11.2025Konstante Entwicklung zu einem vielseitigen Fahrer

(rsn) - In der Saison 2025 entwickelte sich Ben Felix Jochum kontinuierlich weiter. Der 21-Jährige vom Team Lotto – Kern-Haus – PSD Bank zeigte sowohl auf der Straße als auch auf der Bahn stabil

21.11.2025300 Euro Geldstrafe für pro-palästinensischen Protestierer

(rsn) – Der pro-palästinensische Demonstrant, der in Toulouse auf der Zielgeraden der 11. Etappe der Tour de France beim Kampf um den Tagessieg zwischen dem schließlich siegreichen Jonas Abrahamse

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)