Nach Frankreich zur Etappenjagd?

Dumoulin: Die Tour ist eine Option, der Giro das große Ziel

Foto zu dem Text "Dumoulin: Die Tour ist eine Option, der Giro das große Ziel"
Tom Dumoulin bei der Sunweb-Teampräsentation | Foto: Cor Vos

05.01.2018  |  (rsn) - Tom Dumoulin will 2018 zunächst all seine Konzentration auf den Giro d’Italia richten und wie bereits 2017 das Rosa Trikot gewinnen. Eine Tour-Teilnahme schließt der Niederländer ebenso wenig aus wie den Start bei der Spanien-Rundfahrt im Herbst.

"Ich möchte all meine Energie auf den Giro richten und danach sehen wir weiter. Vielleicht machen wir die Tour, vielleicht die Vuelta, oder vielleicht gehen wir nur für Etappenjagd zur Tour“, sagte Dumoulin bei der Sunweb-Teampräsentation am Umspannwerk am Berliner Alexanderplatz, wo er natürlich im Mittelpunkt des Interesses stand. Schließlich hatte er im vergangenen Jahr als erster Niederländer die Italien-Rundfahrt gewonnen und war am Ende seiner bisher erfolgreichsten Saison im Herbst noch Zeitfahrweltmeister im norwegischen Bergen geworden.

In Berlin, wo sich der mit einer deutschen Lizenz ausgestattete Sunweb-Rennstall wie schon 2017 der Öffentlichkeit vorstellte, bestätigte Dumoulin zudem sein Rennprogramm bis zum Giro. "Es ist exakt das gleiche wie im vergangenen Jahr. Ich fahre Abu Dhabi, Strade Bianche, Tirreno-Adriatico, Mailand-Sanremo, ein Höhentrainingslager und dann Lüttich-Bastogne-Lüttich. Auf das Amstel Gold Race (sein Heimrennen, d. Red.) verzichte ich wieder mit schmerzendem Herzen“, fügte der Maastrichter an.

Die Teilnahme am ersten der drei Ardennenklassiker fällt also wieder der Vorbereitung auf die Italien-Rundfahrt zum Opfer, für die er sich nach Begutachtung der Streckenpläne bereits Anfang November entschied, wie Dumoulin in der deutschen Hauptstadt sagte. "Der des Giro war günstiger für mich. Ich würde gerne wieder auf Sieg fahren“, sagte der 27-Jährige nach der offiziellen Präsentation den Reportern zu seinen Ambitionen für die erste GrandTour des Jahres, bei der er auch auf Tour-Sieger Chris Froome (Sky) treffen könnte. Allerdings steht hinter der Teilnahme des Briten nach dessen positivem Befund auf Salbutamol ein Fragezeichen.

Befragt zum Umgang von Froome und dessen Team mit dem bei der Vuelta abgegebenen auffälligen Test - der spätere Gesamtsieger wies auf der 18. Etappe einen Wert auf, der die zulässige Höchstgrenze um das Doppelte überschritt -, äußerte Dumoulin sich diplomatisch. "Was kann ich jetzt zum Froome-Fall sagen? Ich kann nichts sagen, weil ich die Details nicht kenne. Ich weiß nur, dass er positiv ist, ich weiß, dass er mit der doppelten Dosis Salbutamol in seinem Körper positiv ist. Er verteidigt sich jetzt mit einem Anwalt und allem. Ich helfe mir selbst und niemandem damit, jetzt etwas dazu zu sagen.“

Dumoulin bestätigte allerdings, dass das Sunweb-Team, das im Gegensatz zu Sky zur Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport MPCC gehört, in dem Fall anders vorgegangen wäre. "Ich wäre suspendiert worden, wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre“, betonte Dumoulin, fügte aber auch an, dass die Suspendierung nur auf freiwilliger Basis aufgrund der MPCC-Mitgliedschaft erfolgt wäre, die ein strikteres Vorgehen im Anti-Dopingkampf beinhaltet.

"Das ist gut für die Glaubwürdigkeit, aber so arbeitet eben das Rechtssystem nicht. Wir sind ein MPCC-Team und haben uns dafür entschieden, und dafür habe ich auch unterschrieben, aber so funktioniert ein normales Rechtssystem nicht. Ich kann verstehen, warum Froome nicht suspendiert wurde, und vielleicht ist es sogar besser so, weil sie sich die Zeit nehmen und sich wirklich damit befassen können.“

Keinen Zweifel ließ er allerdings an den auch seiner Meinung nach negativen Folgen für den gesamten Radsport aufkommen. "Meine erste Reaktion war‚ das ist absolut fürchterlich“, sagte der Sunweb-Kapitän.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.05.2018Selig nach Giro-Aus nun bei der Dauphiné in Ackermanns Diensten

(rsn) - Nach auskurierter Bronchitis, die ihn zur frühen Aufgabe beim Giro d`Italia zwang, befindet sich Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) seit neun Tagen wieder im Training und wird am Sonntag beim Cr

30.05.2018Zoncolan, Finestre und Co: gefahren, erledigt und nie wieder

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

30.05.2018Burger am Ruhetag und wieder neben der Freundin aufwachen

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

29.05.2018Froome hat keinen “Landis gemacht“, aber dass er fährt, tut weh

(rsn) - Fünf Tage ist es her, dass die radsport-news.com-Redaktion vor dem Café 3klang auf dem sonnigen Riegerplatz in Darmstadt zum Redaktionstreffen zusammensaß und die Planungen für die Tour de

29.05.2018Es herrschte vier Wochen eine super Stimmung

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Hinault: “Froome hätte nicht am Giro-Start stehen dürfen“

(dpa/rsn) - Der fünfmalige Tour-de-France-Sieger Bernard Hinault hat den frisch gekürten Giro-Gewinner Chris Froome heftig kritisiert. "Es gab einen Positiv-Test von ihm bei der letzten Vuelta. Er

29.05.2018Sushi als Belohnung - ohne den schlafwandelnden Zimmerkollegen

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Von Höhen und Tiefen und dem Ende der Radsportdiät

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Viviani und Bennett: Giro-Seriensieger, sonst zweite Wahl

(rsn) - Ob er jetzt ein anderer Mann sei, wurde Sam Bennett (Bora-hansgrohe) nach seinem Etappensieg am Schlusstag des Giro d´Italia in Rom gefragt. Der Ire hatte gerade seinen dritten Tageserfolg be

28.05.2018Froome wechselte für die entscheidenden Tage den Sattel

(rsn) - Bevor Chris Froome (Sky) am vergangenen Freitag sein 80-Kilometer-Solo ins Rosa Trikot hinlegte, soll der Brite eine kleine, aber möglicherweise schwerwiegende Veränderung an seinem Material

28.05.2018Vom Reggae-Zimmer in die Hängematte auf der Alm

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Die letzten Tage des Giro d´Italia aus der Sicht von Dumoulin

(rsn) - Chris Froome (Sky) stellte den Giro d'Italia auf der 19. Etappe auf den Kopf - und zwar fast exakt so, wie Tom Dumoulin (Sunweb) es in Besprechungen mit der Sportlichen Leitung von Sunweb und

Weitere Radsportnachrichten

24.02.2025E3 Saxo Classic 2025 mit nur einer Streckenänderung

(rsn) – Die Organisatoren des E3 Saxo Classic haben die Route für die am 28. März anstehende 67. Ausgabe des belgischen Frühjahrsklassikers bekannt gegeben. Der Streckenverlauf ist bis auf eine A

24.02.2025Kragh Andersen wurde bei OP gutartiger Tumor entfernt

(rsn) – Nachdem er Alpecin – Deceuninck am Saisonende 2024 verlassen hatte, wird Sören Kragh Andersen bis auf weiteres nicht für sein neues Team Lidl - Trek zum Einsatz kommen. Wie der US-Rennst

24.02.2025Van Aert will zwei weitere Klassiker in sein Progamm nehmen

(rsn) - Wout Van Aert, der am Samstag beim Omloop Het Nieuwsblad seine Klassikerkampagne beginnen wird, plant offensichtlich, in diesem Frühjahr zwei Klassiker mehr als ursprünglich geplant zu bestr

24.02.2025Omloop Het Nieuwsblad im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Der Omloop Het Nieuwsblad läutet traditionell die belgische Klassikersaison ein und dient als erste Standortbestimmung auf Kopfsteinpflaster. Lange Zeit als Rennen der Kategorie 1.HC ausgetr

24.02.2025Pogacar und Vingegaard zu Saisonbeginn im Gleichschritt

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) sind nicht nur programmgemäß in die Saison 2025 gestartet. Die beiden Tour-de-France-Gewinner der ve

24.02.2025Algarve-Achter Roglic sieht sich auf richtigem Weg

(rsn) – Während sein ehemaliger Teamkollege Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) ein erfolgreiches Saisondebüt feierte und sich mit seinem Zeitfahrsieg auch noch die Gesamtwertung der Algarve

23.02.2025Wollaston surft auf einer Erfolgswelle, Zanetti Zweite

(rsn) – Die Neuseeländerin Ally Wollaston hat die 3. Auflage der Clásica de Almeria (1.1) für sich entschieden. Die 24-Jährige vom Team FDJ - Suez gewann nach 133,1 Kilometern von Almeria nach R

23.02.2025Schachmann gelingt an der Algarve “ziemlich solider Auftakt“

(rsn) - Zum dritten Mal in seiner Karriere beendete Maximilian Schachmann (Soudal – Quick Step) die Algarve-Rundfahrt in den Top Ten. Rang sieben im Jahr 2018 folgte der zweite Platz 2020 und nun li

23.02.2025Scaroni wehrt Buitragos Angriff ab und gewinnt Tour des Alpes-Maritimes

(rsn) - Christian Scaroni (XDS – Astana) hat die 57. Auflage der Tour des Alpes-Maritimes (2.1) für sich entschieden. Nachdem er die gestrige Etappe vor Santiago Buitrago (Bahrain Victorius) gewonn

23.02.2025Vingegaard erobert mit Zeitfahrsieg Gelb, Schachmann Fünfter

(rsn) – Mit einem starken Finale hat sich Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) nicht nur das abschließende Zeitfahren, sondern auch den Gesamtsieg bei der 51. Volta ao Algarve (2.Pro) gesicher

23.02.2025Bilbao dreht am Jebel Hafeet die Zeit zurück

(rsn) - Meide jeden unter 30, so könnte das Motto der UAE Tour lauten. Denn die seit 2019 ausgetragene WorldTour-Veranstaltung in den Emiraten ist kein Rennen für die Routiniers im Feld. Immer wiede

23.02.2025Nieuwenhuis holt sich in Oostmalle den letzten Cross der Saison

(rsn) – Der letzte Sieger der diesjährigen Cross-Saison heißt Joris Nieuwenhuis (Ridley Racing). Beim Sluitingsprijs Oostmalle (C1) in der Provinz Antwerpen setzte sich der 29-jährige Niederländ

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Rwanda (2.1, RWA)