Slowene nach Radwechsel zu WM-Silber

Am Mount Floyen war Roglic sogar schneller als Dumoulin

Foto zu dem Text "Am Mount Floyen war Roglic sogar schneller als Dumoulin"
Primoz Roglic gewann im WM-Zeitfahren von Bergen die Silbermedaille. | Foto: Cor Vos

21.09.2017  |  (rsn) - Am Ende des WM-Zeitfahrens von Bergen war zwar auch Primoz Roglic chancenlos gegen Tom Dumoulin. Doch der 27-jährige Slowene konnte sich am Mount Floyen 57 Sekunden hinter dem überragenden Niederländer nicht nur über die Silbermedaille freuen, sondern auch für sich in Anspruch nehmen, den 3,4 Kilometer langen Schlussanstieg mit der schnellsten Zeit absolviert zu haben.

"Vom Saisonbeginn an war das WM-Zeitfahren ein Ziel für mich. Ich wusste, dass mir das Rennen liegen würde“, erklärte Roglic, der als sechstletzter Starter ins Rennen gegangen war und ebenso wie Dumoulin und Bronzemedaillengewinner Chris Froome mit dem einsetzenden Regen zu kämpfen hatte.

Davon aber ließ sich der ehemalige Skispringer vor allem am Floyen nicht beirren. Roglic flog den Berg hinauf, wodurch er sich noch auf Rang zwei verbesserte, nachdem er bei keiner der Zwischenzeiten auf einem Podiumsplatz notiert wurde. "Es ist großartig, unter den besten Klassementfahrern der Saison auf dem Podium zu landen. Ich bin sehr glücklich mit meiner Silbermedaille“, freute sich Roglic, der in dieser Saison schon drei Zeitfahren hatte gewinnen können.

In Bergen zahlte sich für ihn dabei der Radwechsel aus, den er im Gegensatz zu den beiden anderen Medaillengewinnern am Fuß des Schlussanstiegs vorgenommen hatte. "Ich hatte mich schon vor zwei Tagen dazu entschlossen, das Fahrrad zu wechseln. Wir haben das einige Male geübt. Ich habe gezweifelt, weil das Risiko bestand, Zeit zu verlieren“, erklärte er dazu. Doch das Training machte sich bezahlt, der Umstieg von der Zeitfahrmaschine auf das Straßenrad ging reibungslos vonstatten - im Gegensatz etwa zum viertplatzierten Portugiesen Nelson Oliveira, der wertvolle Sekunden verlor, weil er nach dem Wechsel von der Zeitfahrmaschine auf das Straßenrad nicht schnell genug in die Pedale kam.

Und auch Roglic betonte das mit dieser Entscheidung verbundene Risiko. "Natürlich ist es einfach zu sagen 'wir wechseln das Rad‘. Du musst es in einem Moment machen, in dem du schon müde und mit Vollgas unterwegs bist. Unter solchen Umständen kann viel falsch laufen, aber wir haben das geübt und es ging gut“, fügte er erleichtert an.

Zwar holte sich Roglic so noch den zweiten Platz - bei seinem WM-Debüt im Vorjahr in Doha kam er auf einem brettebenen Kurs nicht über Rang 24 hinaus -, doch war alles Bemühen gegen den überragenden Dumoulin, der an allen fünf Messpunkten Bestzeit erzielte, vergebens.

Die Überlegenheit des Giro-Sieges erkannte auch Roglic an. "Ich kam hierher, um zu gewinnen. Aber Dumoulin ist ein großartiges Rennen gefahren und hat mir großem Abstand gewonnen, deshalb Gratulation an ihn“, sagte er. Zumindest im Kampf um Gold spielte der Radwechsel dann doch keine Rolle. "Am Ende hat es nicht den Unterschied ausgemacht. Dumoulin war der bei Weitem stärkste Fahrer“, betonte Roglic.

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.10.2017Straßen-WM in Bergen war ein finanzielles Fiasko

Bergen (dpa) - Eine Woche nach dem Finale der Straßen-WM von Bergen zeichnet sich ein finanzielles Fiasko ab. "Wir kommen definitiv in den Roten Bereich", sagte der zuständige Event-Manager H

30.09.2017Nibali lobt Ex-Teamkollegen: "Sagan bestmöglicher Weltmeister"

(rsn) - Peter Sagans dritter WM-Sieg in Folge hat unter den nicht mehr aktiven Stars wie Mario Cipollini oder Oscar Freire Diskussionen über das allgemeine Niveau im Feld ausgelöst. Vincenzo Nibali

29.09.2017Norwegische Bevölkerung hilft WM-Veranstaltern mit Spenden

(rsn) - Norwegen hat die Straßen-Weltmeisterschaften in Bergen gefeiert. Vor Ort wurde das Event zum Volksfest und das norwegische Fernsehen hat mit Studio-Sendungen bis in die Abendstunden berichte

29.09.2017"Sagans Ãœberlegenheit zeigt, dass das Level nicht hoch ist"

(rsn) - Peter Sagan dominiert den Straßen-Radsport und hat am vergangenen Sonntag zum dritten Mal in Folge das Regenbogentrikot des Weltmeisters erobert. Dafür feiern ihn viele, doch ein Ex-Kollege

28.09.2017Cavendish: "Frauenrennen war das aufregendste der WM"

(rsn) - Mark Cavendish hat die Weltmeisterschaften von Bergen von Zuhause verfolgen müssen. Doch anstatt dem Event, bei dem er gerne selbst gestartet wäre, aus dem Weg zu gehen, schaute sich der Bri

26.09.2017Doumoulin: "Ich habe zu früh attackiert"

(rsn) - Nach zwei Goldmedaillen in den beiden Zeitfahren träumte Tom Dumoulin mit Blick auf das WM-Straßenrennen von Bergen von einem dritten Regenbogentrikot. Nach schweren 267,5 Kilometern kam der

26.09.2017Weltmeister Sagan fährt 2017 keine Rennen mehr

(rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe), der am Sonntag im norwegischen Bergen seinen dritten Weltmeistertitel in Folge einfuhr und damit Radsportgeschichte schrieb, wird dieser Saison keine Rennen mehr

25.09.2017"Ich war nicht der Stärkste, weil ich nicht gewonnen habe"

(rsn) - Für Cyril Guimard war die Angelegenheit klar: Julian Alaphilippe hätte seiner Meinung nach im WM-Straßenrennen von Bergen die Goldmedaille verdient und nicht Titelverteidiger Peter Sagan. F

25.09.2017Cassani: "Ich habe Moscon ins Schlepptau genommen"

(rsn) - Davide Cassani hat die Verantwortung für die Disqualifikation von Gianni Moscon nach dem WM-Straßenrennen von Bergen auf sich genommen. Der Italienische Zeitfahrmeister war auf der vorletzte

25.09.2017Das "fehlende" Finale des WM-Straßenrennens im Video

(rsn) - Die letzten vier Kilometer des WM-Straßenrennens, die gestern wegen eines Übertragunsproblems im TV nicht zu sehen waren, aus der Helikopterperspektive: Erst 500 Meter vor dem Ziel stellt di

25.09.2017Matthews: Am Salmon Hill zuviel Energie verschwendet

(rsn) - Vor sieben Jahren wurde Michael Matthews bei der Heim-WM in Geelong U23-Weltmeister. Gestern nun holte sich der Australier im Straßenrennen von Bergen seine bereits zweite Einzelmedaille bei

25.09.2017Kwiatkowski: "Habe bis zuletzt an das Regenbogentrikot geglaubt"

Als einer der Mitfavoriten auf den Straßenweltmeistertitel gestartet, musste sich Michal Kwiatkowski im norwegischen Bergen letztendlich mit Platz elf zufrieden geben. Die Enttäuschung ließ sich im

Weitere Radsportnachrichten

15.11.2024Cavalli fährt künftig für dsm-firmenich – PostNL

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

15.11.2024Im Schatten von Behrens und Teutenberg voll überzeugt

(rsn) – Auch wenn er in seiner ersten U23-Saison im Schatten seiner Teamkollegen Niklas Behrens und Tim-Torn Teutenberg stand, die beide den Sprung zu den Profis schafften, kann Louis Leidert (Lidl

15.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“

(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei

14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen

(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei

14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten

(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã

14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer

(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü

14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers

(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi

14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an

(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End

14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock

(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei

13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag

(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine