Weltmeister von 2014 wird Elfter in Bergen

Kwiatkowski: "Habe bis zuletzt an das Regenbogentrikot geglaubt"

Von Wolfgang Brylla

Foto zu dem Text "Kwiatkowski:
Der enttäuschte Michael Kwiatkowski im Ziel des WM-Straßenrennens von Bergen | Foto: Cor Vos

25.09.2017  |  Als einer der Mitfavoriten auf den Straßenweltmeistertitel gestartet, musste sich Michal Kwiatkowski im norwegischen Bergen letztendlich mit Platz elf zufrieden geben. Die Enttäuschung ließ sich im Gesicht des 27-jährigen Polen im Ziel ablesen.

"Ein Jahr habe ich mich auf dieses Rennen vorbereitet und trotzdem hat es nicht gereicht. Mit einem großen Nichts fahre ich nach Hause zurück. Bis zum Schluss habe ich daran geglaubt, dass das Regenbogentrikot möglich ist“, sagte Kwiatkowski im Gespräch mit der polnischen Sportzeitung "Przeglad Sportowy“.

Für den Weltmeister von 2014, der in dieser Saison unter anderem das Radsport-Monument Mailand-Sanremo und den spanischen Klassiker Clasica San Sebastian für sich entschied, lief ausgerechnet das WM-Rennen nicht nach Plan. "Im Finale war die Spitzengruppe zu groß. Im letzten Anstieg hatte ich auch nicht die Beine, um zu versuchen, die Gruppe zu sprengen. Auf den letzten zehn Kilometern bergab konnte ich auch nicht viel unternehmen und so wartete ich auf das Finish, für das ich so viel Kraft sparen wollte, wie es nur ging“, ergänzte Kwiatkowski, der 500 Meter vor der Ziellinie günstig am Hinterrad von Peter Sagan positioniert war.

"Meine Ausgangsposition war gut, weil ich hinter Sagan, Matteo Trentin und Michael Matthews fuhr. Dann aber war ich nicht wachsam genug und ließ mich vor der letzten Kurve von den anderen zufahren. Ich hätte das Finale in taktischer Hinsicht anders angehen müssen. Die Uhr kann ich jedoch nicht zurückdrehen“, erklärte Kwiatkowski selbstkritisch.

Im WM-Duell zwischen ihm und Sagan – beide kennen sich schon seit der Juniorenzeit – steht es mittlerweile 3:1 für den Slowaken, den Kwiatkowski im März bei Mailand-Sanremo allerdings bezwang. "Peter hat kühlen Kopf bewahrt. Jeder sagte, er war krank... Die ganze Zeit fuhr er im hinteren Teil des Feldes. Als es aber darauf ankam, war er zur Stelle und hat sich seine dritte Goldmedaille geholt. Das hohe Risiko, das er einging, hat sich bezahlt gemacht. Ich kann ihm nur gratulieren“, lobte der Allrounder den nun dreimaligen Weltmeister.

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