Paris-Nizza-Triumph nach vielen Rückschlägen

Endlich scheint auch für Sergio Henao die Sonne

Foto zu dem Text "Endlich scheint auch für Sergio Henao die Sonne"
Sergio Henao (Sky) strahlt nach seinem Sieg beim 75. Paris-Nizza. | Foto: Cor Vos

13.03.2017  |  (rsn) - Sergio Luis Henao">Sergio Luis Henao (Sky) ist mit einem langen Anlauf ganz oben bei einem bedeutendem Mehretappenrennen angekommen. Und endlich einmal war dabei auch das Glück auf Seite des Kolumbianischen Meisters, denn Henao verteidigte auf der dramatischen letzten Etappe von Paris-Nizza sein Gelbes Trikot gegen den überragenden Alberto Contador (Trek-Segafredo) mit ganzen zwei Sekunden Vorsprung, um den bisher größten Erfolg in seiner Profikarriere zu feiern, die 2012 bei dem britischen Rennstall begonnen hatte.

"Ja, das ist eine Genugtuung für alles, was mir in der Vergangenheit zugestoßen ist“, sagte der 29-Jährige auf der Sieger-Pressekonferenz in Nizza und meinte damit unter anderem seine beiden Plätze bei der Baskenland-Rundfahrt, wo er 2015 und 2016 jeweils am letzten Tag das Gelbe Trikot noch hatte abgeben müssen: 2015 an Joaquim Rodriguez, im vergangenen Jahr an den nun geschlagenen Contador. Tiefpunkt aber war das Olympische Straßenrennen von Rio 2016, als Henao gemeinsam mit Vincenzo Nibali und Rafal Majka wenige Kilometer vor dem Ziel in Führung liegend wie der Italiener auch in der letzten Abfahrt des Tages stürzte und sich das Becken brach.

Bei der 75. Auflage von Paris-Nizza nun lief alles wie erhofft, auch wenn nach Contadors Attacke schon 50 Kilometer vor dem Ziel der Südamerikaner in große Probleme geriet und seine Felle schon davonschwammen sah. Doch auf den letzten Kilometern geschah doch noch das kleine Wunder: Contador musste sich im Sprint David de la Cruz (Quick-Step) geschlagen geben und bekam für Platz zwei nur sechs statt zehn Bonussekunden - und die Verfolgergruppe, in der Bahrain-Merida für Tempo sorgte und das Gelbe Trikot so indirekt unterstützte, reduzierte den Rückstand, der zwischenzeitlich eine Minute betragen hatte, doch noch auf 21 Sekunden. "Etwas Panik hatte ich schon, als er (Contador) eine Minute weg war“, gestand Henao ein. "Aber meine Kollegen haben mich gut unterstützt. Und ich habe auch gehofft, dass Contador ermüden würde. Ich bin dann in den Zeitfahrmodus gegangen und habe alles aus mir herausgeholt.“

Das war zumindest noch so viel, dass es für den Vorjahressechsten fast zu einer Punktlandung reichte, nachdem er 2016 beim damaligen Sieg von Geraint Thomas noch Helferdienste hatte leisten müssen. Doch der Titelverteidiger entschied sich diesmal für Tirreno-Adriatico, und da auch Chris Froome nicht am Start war, bekam Henao die Kapitänsrolle übertragen.

"Ich hatte jetzt die Gelegenheit und ich habe sie genutzt. Die Sonne ist beim Rennen zur Sonne für mich aufgegangen“, freute sich der kleine Kletterspezialist, der sich, wie Thomas im Vorjahr, in der letzten Abfahrt des Rennens das Gelbe Trikot sicherte. Auf die Frage, ob Abfahren jetzt zur bevorzugten Strategie von Team Sky wird, antwortete Henao lächelnd: "Nein, das nicht. Aber es stimmt, wir haben in den letzten Jahren einige schöne Siege auf den Abfahrten errungen. Im Radsport wird es immer schwieriger, Differenzen herauszuholen. Da muss man eine Vielzahl von Strategien parat haben“, erklärte er.

In sportlicher Hinsicht hat Team Sky eine ganze Reihe erfolgsversprechender Strategien parat. Die Probleme türmen sich derzeit jenseits der Rennstrecke auf, vor allem Team-Manager Dave Brailsford steht stark in der Kritik wegen seines Verhaltens im Fall des ominösen Medikamentenlieferung an Bradley Wiggins aus dem Jahr 2011. Zahlreiche Sky-Profis, allen voran Thomas, haben sich deswegen schon öffentlich zu ihrem Teamchef bekannt. Auch Henao zählt dazu, wie er am Sonntag nochmals bekräftigte, in dem er den Sieg Brailsford widmete: "Er hat mich unterstützt, als ich erkrankt war und mir Vertrauen geschenkt“, lautete seine Begründung.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

15.03.2017Arndt will Matthews auf der Via Roma zum Sanremo-Sieg lotsen

(rsn) - Sollte der neue Sunweb-Kapitän Michal Matthews am Samstag beim 108. Mailand-Sanremo um den Sieg mitsprinten, wird idealerweise ein deutscher Profi auf der Via Roma noch mit dabei sein. Nikias

13.03.2017Alaphilippe gibt seine Premiere bei Mailand-Sanremo

(rsn) – Nach einem starken Auftritt bei Paris-Nizza, wo er nach seinem Zeitfahrsieg am Mont Brouilly drei Tage lang das Gelbe Trikot trug war und in der Schlussabrechnung Rang fünf belegte sowie di

13.03.2017Yates-Brüder: Simon hatte Grund zum Jubel,Adam vier starke Tage

(rsn) - Mit ganz gegensätzlichen Bilanzen im Gepäck kehren die beiden Yates-Zwillinge Adam und Simon Yates von den beiden großen Fernfahrten des Frühjahrs zurück. Simon entschied als Solist beim

13.03.2017Kittel: Die Form stimmt, aber das Ergebnis fehlt

Nizza (dpa) - Der fest eingeplante Tagessieg bei der 75. Fernfahrt Paris-Nizza blieb aus. Und für den ersten Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo am kommenden Samstag ist Marcel Kittel nicht vo

13.03.2017Izagirre-Brüder schreiben bei Paris-Nizza Geschichte

(rsn) - Bei der 75. Auflage von Paris-Nizza wurde Geschichte geschrieben, Familiengeschichte. Denn bislang war es nur zwei Brüdern gelungen, gemeinsam unter die Top Ten des Rennens zu kommen. Es ware

12.03.2017Highlight-Video der 8. Etappe von Paris-Nizza

(rsn) - Auf der bis auf die letzten Meter hoch spannenden 8. Etappe von Paris-Nizza hat Alberto Contador (Trek-Segafredo) nur um zwei Sekunden seinen dritten Gesamtsieg nach 2007 und 2010 verpasst. De

12.03.2017Contador versucht alles und wird wieder nur Zweiter

(rsn) - Am Fuß des Col d’Éze, des letzten Berges bei der 75. Auflage, schien für Alberto Contador (Trek-Segafredo) die Sonne. Der Spanier hatte sich nach einer Attacke bereits 52 Kilometer vor de

12.03.2017Henao holt Gesamtsieg mit zwei Sekunden Vorsprung auf Contador

(rsn) - Alberto Contador (Trek-Segafredo) hat beim 75. Paris-Nizza trotz erneut großem Kampf Sergio Henao (Sky) nicht mehr das Gelbe Trikot abnehmen können. Der Spanier musste sich nach acht Etappen

12.03.2017Geschke rechnet sich 2017 wieder bei den Grand Tours was aus

(rsn) - Der Bart ist noch da, die Möglichkeiten, ihn auf Siegerfotos zu verewigen, sind aber geringer geworden. Simon Geschke geht beim deutschen Team Sunweb einer Saison als Helfer entgegen. "Das is

12.03.2017De Jongh: "Wir werden es wieder versuchen"

(rsn) - Alberto Contador hat auf der Königsetappe von Paris-Nizza den Sieg verpasst. Dennoch herrschte gute Stimmung bei seinem Team Trek-Segafredo, das als einziges im 15,7 Kilometer langen und 7,1

12.03.2017Dreht Contador am Col d´Eze noch einmal das Blatt?

(rsn) - Mit 30 Sekunden Vorsprung geht Sergio Henao (Sky) am Sonntag in die finale Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza. Zweiter ist mit 30 Sekunden Rückstand Daniel Martin (Quick Step Floors). Und um 31

12.03.2017Highlight-Video der 7. Etappe von Paris-Nizza

(rsn) - Richie Porte (BMC) hat die Königsetappe von Paris-Nizza für sich entschieden. Der 32 Jahre Australier ließ auf dem siebten Abschnitt über 177 Kilometer von Nizza zur Bergankunft am Col de

Weitere Radsportnachrichten

26.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

26.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Brandon McNulty (UAE Team Emirates) hat das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen. Der US-Meister in dieser Disziplin benötigte für den 15,5 Kilometer langen Parcours rund um

26.04.2024Helferrolle bei der Vuelta: Vorjahresfünfte Bauernfeind kränkelt

(rsn) – Im vergangenen Jahr hat eine Deutsche bei der Vuelta Espana Femenina die Weltspitze überrascht und ist bei den Bergankünften am Mirador de Penas Llanas und an den Lagos de Covadonga mit de

26.04.2024Teutenberg büßt Führung ein, peilt nun aber Gesamtwertung an

(rsn) - Auf der 2. Etappe der Tour de Bretagne (2.2) hat Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) das hellgrüne Trikot des Gesamtführenden abgeben müssen. Der 21-Jährige aus Mettmann, der

26.04.2024Bike Aid nach Türkei-Königsetappe “etwas enttäuscht“

(rsn) - Aufgrund der starken Leistungen an den ersten fünf Tagen und der guten Ausgangssituation für die Kletterer im Team ging Bike Aid optimistisch in die Königsetappe der Türkei-Rundfahrt (2.P

26.04.2024McNulty gewinnt Zeitfahren, Teamkollege Ayuso holt Gelb

(rsn) – 142 Fahrer lang musste Brandon McNulty (UAE Team Emirates) warten, ehe er endgültige Gewissheit darüber hatte, dass ihm seine 20:06 Minuten für das 15,5 Kilometer lange Zeitfahren auf der

26.04.2024Vermeersch von Lotto - Dstny zum UAE Team Emirates?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

26.04.2024Van den Broek nach Sieg auf Königsetappe neuer Spitzenreiter

(rsn) – Mit seinem Sieg auf der Königsetappe hat Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) die Führung im Gesamtklassement der 59. Türkei Rundfahrt (2.Pro) übernommen. Der 23-jährige Nie

26.04.2024Die Startliste des Einzelzeitfahrens der Tour de Romandie

(rsn) – Der Belgier Stan Van Tricht (Alpecin – Deceuninck) eröffnet um 14.24 Uhr das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie, bei dem rund um Oron 15,5 Kilometer auf dem Programm stehen. Die S

26.04.2024Türkei: Van Poppel zur Königsetappe nicht mehr angetreten

(rsn) – Danny van Poppel (Bora – hansgrohe) ist nicht mehr zur Königsetappe der Türkei-Rundfahrt angetreten. Wie sein Team auf X meldete, haben sich der Niederländer am Morgen unwohl gefühlt.

26.04.2024Vollering, ´ELB´ & Niewiadoma kämpfen um erste GT der Saison

(rsn) – Die erste Grand Tour der Saison beginnt nicht erst am 4. Mai in Italien, sondern bereits am Sonntag in Valencia. Zugegeben: Die Vuelta Espana Femenina (28. April - 5. Mai) ist keine dreiwöc

26.04.2024Evenepoel nach schwerem Sturz auf dem Weg zurück

(rsn) – Drei Wochen nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) erstmals wieder im Freien trainiert. Wie der Zeitfahrweltmeister auf der Train

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)