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23.01.2017 | (rsn) – Tom Boonen (Quick-Step-Floors) wird in seiner Abschiedssaison, die bereits nach dem Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix beendet sein wird, auf Scheibenbremsen setzen – und das, nachdem er in seinen bisherigen 15 Profijahren mit traditionellen Felgenbremsen unterwegs war.
"Das ist die bedeutendste Verbesserung, die ich in meiner Karriere erlebt habe. Ich wäre also dumm, sie nicht zu nutzen“, sagte der 36 Jahre alte Belgier einen Tag vor dem Start der Tour de San Juan in Argentinien zu cyclingnews.com. „Sie arbeiten besser, sie sind einfacher zu kontrollieren, sie blockieren nicht so schnell wie normale Bremsen“, listete Boonen die in seinen Augen zahlreichen Vorzüge auf.
Für Kritik an den Scheibenbremsen, die vom Radsportweltverband UCI im vergangenen Frühjahr nach einer kurzen Testphase und von Fahrern sowie Teams vorgebrachter Kritik vorläufig wieder aus den Rennen genommen wurden, hat der Klassikerspezialist dagegen kein Verständnis: „Ich habe keine Ahnung, was dieser Streit überhaupt soll.“
Die Scheibenbremsen waren von der UCI im Herbst 2015 testweise zugelassen und zur Saison 2016 für eine allgemeine Testphase freigegeben worden. Als sich der Spanier Francisco Ventoso bei einem Sturz bei Paris-Roubaix eine tiefe Schnittwunde an seinem Bein zugezogen hatte – die von der Scheibenbremse hergerührt haben soll -, reagierte der Weltverband und zog die umstrittenen Bremsen wieder zurück.
Bei der Wiederzulassung ging die UCI auf einige der Kritikpunkte ein, die sowohl von der Fahrervereinigung CPA als auch von der Vereinigung der WorldTour-Teams vorgetragen wurden. “Wir sind froh, dass die UCI jetzt auf uns hört“, hatte im Herbst ein CPA-Sprecher die Nachricht kommentiert. Nun werden nur noch "abgerundete" oder "stumpfe" Scheiben zugelassen, um die Gefahr von Schnittverletzungen zu reduzieren. Einige Fahrer hatten die im Frühjahr verwendeten Scheibenbremsen mit Sägeblättern verglichen.
Boonen testete Scheibenbremsen von Specialized im Winter und war mit dem Ergebnis so zufrieden, dass er beschloss, sie bereits bei der heute beginnenden Tour de San Juan einzusetzen. Auch bei seiner Abschiedsvorstellung auf dem Kopfsteinpflaster von Paris-Roubaix wird der viermalige Gewinner das Modell S-Works Venge ViAS einsetzen.
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