"Ich werde mir die Stelle angucken"

Degenkolb: Erste Rückkehr an den Unfallort in Spanien

Von Felix Mattis aus L´Alfas del Pi

Foto zu dem Text "Degenkolb: Erste Rückkehr an den Unfallort in Spanien"
John Degenkolb gab bei der Abu Dhabi Tour seine Abschiedsvorstellung für Giant-Alpecin. | Foto: Cor Vos

13.12.2016  |  (rsn) - Für John Degenkolb ist das seit einigen Tagen laufende erste Trainingslager mit seinem neuen Team Trek-Segafredo gleichzeitig die Möglichkeit, endgültig mit dem schweren Unfall im Januar abzuschließen, der ihn in der abgelaufenen Saison nicht nur um seine Chancen auf einen großen Klassikersieg gebracht hat, sondern bei dem er sich auch den Unterarm brach und beinahe seinen linken Zeigefinger verloren hätte.

"Mit dem Jahreswechsel gehört das zur Vergangenheit und ich muss mich damit nicht mehr beschäftigen, weil es verarbeitet und abgehakt ist", erklärte der 27-Jährige radsport-news.com in L'Alfas del Pi - zwischen Benidorm und Calpe gelegen, keine 50 Kilometer von jenem Stück Straße entfernt, auf dem eine Britin am 23. Januar auf der falschen Seite fahrend mit ihrem Auto frontal in eine Trainingsgruppe um Degenkolb und Max Walscheid gefahren war.

Es ist nach fast elf Monaten das erste Mal, dass er zurück in der Region ist. Und auch wenn Degenkolb Fragen zu diesem Thema kaum mehr hören kann, einen letzten Schritt will er in seiner Verarbeitung des Vorfalls trotzdem noch gehen: "Ich will auf jeden Fall dort vorbeifahren und mir die Stelle angucken. Das ist ein Moment, in dem man damit abschließt - so wie jetzt auch die Tage sind, in denen ich die letzten Interviews dazu geben muss", sagte er.

Abgesehen vom Besuch am 'Tatort' sind Degenkolbs Gedanken aber längst auf ganz andere Dinge gerichtet, vor allem auf die großen Klassiker im März und April. Die stehen in seiner Saisonplanung über allem, denn dort will er 2017 sein drittes Monument gewinnen. Und deshalb bereitet er sich an der Costa Blanca nun akribisch vor - mit vielen neuen Eindrücken im neuen Umfeld: "Ich habe richtig Bock und es strömen viele neue und aufregende Dinge auf mich ein, die mir ein positives Gefühl geben. Ich freue mich riesig auf das, was jetzt kommt."

Die gute Laune ist verständlich. Schließlich startete Trek-Segafredo gleich mit einem Spaß-Programm ins Trainingslager - zu Neudeutsch: Teambuilding-Maßnahmen. Am ersten Tag stand in Alicante eine Schnitzeljagd auf dem Programm, und am Spätnachmittag ging es auf die Kartbahn.

"Das war witzig. Da kommt bei jedem von uns der Renn-Spirit schon ein bisschen durch", so Degenkolb. Einen ersten Saisonsieg konnte er im Kart aber nicht einfahren: "Giacomo (Nizzolo) hat gewonnen. Der war vom Gewicht her im Vergleich zu mir aber auch etwas im Vorteil", lacht der Oberurseler. "Alberto (Contador) war Zweiter." Nizzolo ist rund fünf, Contador eher 15 Kilogramm leichter als der Deutsche - das macht im Kart ungefähr genauso viel aus wie an einem Alpenpass.

Seit dem Kartrennen aber steht auch viel Arbeit auf dem Programm - vom gemeinsamen Frühsport vor dem Frühstück über Interview- und Sponsoren-Termine bis hin zu außergewöhnlicheren Maßnahmen: "Wir haben einen Apnöe-Taucher hier, der uns etwas über Atemtechniken beibringt - Übungen, die man auch zuhause machen kann, um seine Atmung zu kontrollieren und zu verbessern. Das sind Impulse, die ich extrem spannend finde", so Degenkolb.

Mehr zu Degenkolbs Vorbereitung im neuen Team und seinen Zielen für 2017 lesen Sie morgen auf radsport-news.com!

Weitere Radsportnachrichten

11.09.2025Almeida: “Das Leben basiert auf ‘Was-Wäre-Wenns‘“

(rsn) – Im verkürzten Zeitfahren der Vuelta a Espana hat sich Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) seinen zweiten internationalen Sieg dieser Saison gesichert. Auf der 18. Etappe war er nach 12,2 Kilom

11.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 18. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

11.09.2025Ganna bejubelt nach Geduldsprobe Zeitfahrsieg vor Vine

(rsn) – Eigentlich war es eine schnelle Angelegenheit für Filippo Ganna. Nach genau 13 Minuten auf der Strecke der 18. Etappe der Vuelta a Espana war sein Arbeitstag auch schon wieder beendet. Doch

11.09.2025Bredewold springt für gestürzte Kopecky in die Bresche

(rsn) – Nach ihrem Auftaktsieg bei der Tour de l´Ardèche (2.1) hat Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nach einem Sturz auf der 3. Etappe die Rundfahrt vorzeitig verlassen müssen. D

11.09.2025Del Toro clever und stark: Mexikaner gewinnt Coppa Sabatini

(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) hat bei den italienischen Herbstklassikern weiterhin alles unter Kontrolle. Der 21-jährige Mexikaner sicherte sich in der Toskana auch die 73. Copp

11.09.2025Coquard bleibt bei Cofidis, Juul-Jensen verlängert mit Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.09.2025Nach Giro-Sturz: Brenner wollte Karriere beenden

(rsn) – Auch wenn er beim Giro della Toscana nicht ins Ziel kam, so ist die Tatsache, dass Marco Brenner (Tudor) erstmals nach seinem Sturz auf der 19. Etappe des Giro d’Italia wieder ein Radrenne

11.09.2025Gall hofft für die letzten Vuelta-Tage auf bessere Beine

(rsn) – Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) gehört zu denjenigen Fahrern, die über die Verkürzung des heutigen Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana nicht traurig sein dürften. Auf den j

11.09.2025Pogacar äußert Verständnis für Ayusos vorzeitigen Abschied

(rsn) – Tadej Pogacar hat Verständnis für den vorzeitigen Abschied von Juan Ayuso UAE – Emirates – XRG, will sich aber offensichtlich nicht in den Disput zwischen dem Spanier und dem Team einm

11.09.2025Startzeiten des Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana 2025

(rsn) – Oscar Riesebeek (Alpecin – Deceuninck) wird um 14:45 Uhr in Valladolid das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana eröffnen. Aus Sicherheitsbedenken wegen auch für die 18. Etappe zu erw

10.09.2025Zeitfahren aus Sicherheitsgründen von 27,2 auf 12,2 km gekürzt

(rsn) – In Valladolid steht das einzige Einzelzeitfahren dieser Vuelta auf dem Programm. Der eigentlich 27,2 Kilometer lange, flache Parcours wurde am Vorabend der Etappe auf 12,2 Kilometer gekürzt

10.09.2025Vingegaard: “Diese Tage muss man eben überstehen“

(rsn) – Kaum etwas gewonnen hat Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) auf der 17. Etappe der Vuelta a Espana. Im schweren Schlussanstieg konnte der Däne keinen Unterschied machen. Immerhin: Se

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Turul Romaniei (2.2, ROU)