Tirreno-Adriatico: Etixx-Quick Step feiert doppelt

Gaviria und Ewan - Sind sie die Sprinter der Zukunft?

Foto zu dem Text " Gaviria und Ewan - Sind sie die Sprinter der Zukunft?"
Fernando Gaviria gewinnt die 3. Tirreno-Etappe 2016 und feiert seinen ersten Sieg in einem WorldTour-Rennen. | Foto: Cor Vos

11.03.2016  |  (rsn) - So macht die Arbeit doch doppelt Spaß! Den größten Teil des Tages spannten sich Tony Martin und seine Kollegen vom Team Etixx-Quick Step vor das Peloton, um das Blaue Trikot von Zdenek Stybar zu verteidigen. Dass am Ende auch noch der erste WorldTour-Sieg durch Jung-Turbo Fernando Gaviria raussprang, war mehr als nur eine Zugabe. Überschwänglich feierten sich alle für diesen zweifachen Erfolg!

"Ich bin total glücklich! Das ist mein erstes WorldTour-Rennen. Dass ich es auch gleich gewann, ist mehr als befriedigend für mich und das ganze Team", jubelte der Kolumbianer, der gerade in London seinen WM-Titel im Omnium verteidigt hatte. Mit dieser Endgeschwindigkeit wird Gaviria ein ernsthafter Herausforderer für André Greipel und Co.

Nur gut, dass er in der gleichen Mannschaft wie Marcel Kittel fährt, denn das belgische Super-Team wird beide nicht gemeinsam in den Rennen einsetzen. Und auch Gaviria hat kein Interesse, seinen berühmtem Kollegen rauszufordern. Gaviria: "Ich sehe die Mannschaft als Familie an. Es ist mir nicht wichtig, meine Teamkollegen zu schlagen. Ich will ihnen helfen." Wie er das sagt, klingt es aufrichtig. Doch irgendwann werden sie Gegner sein!

Es war wirklich beeindruckend, wie Gaviria explodierte. Etwa 300 Meter vor dem Ziel legte er los. Der Kolumbianer hatte sich auf dem letzten Kilometer an das Hinterrad von Straßen-Weltmeister Peter Sagan geklemmt, dessen Tinkoff-Zug für hohes Tempo sorgte. Doch locker und leicht sprang der zweifache Bahn-Weltmeister rechts raus und brachte sofort einige Meter zwischen sich und Sagan. Lediglich Caleb Ewan (Orica-GreenEdge) konnte folgen und Platz zwei belegen.

"Es war ein harter Sprint. Es gab viele Ecken und am Schluss ging es leicht bergauf. Doch mein Team hat mich sehr gut abgeliefert", erklärte Ewan. "Es gab ein paar Rempler. Dabei hätte ich fast den Kontakt verloren. Doch ich kam wieder an Gavirias Hinterrad und konnte durchziehen." Den Etappensieg hat er noch nicht aufgegeben, auch wenn sich der Australier, der bereits "down under" im Januar viele Rennen bestritt, sich am Ende seines ersten Rennblocks befindet.

Selbst wenn es bei Tirreno-Adriatico nicht mehr klappen sollte: Dass er weitere Siege feiern wird, dürfte als sicher gelten. Denn nach den gezeigten Leistungen sieht es so aus, als wenn Gaviria und Ewan die Zukunft der Sprinter gehören würde. "Beide sind sehr jung und sehr, sehr schnell", lobt Zdenek Stybar, der dank der starken Hilfe seines Team das Blaue Trikot verteidigte. "Es wird in Zukunft schwer sein, die beiden zu schlagen", lobt der Tscheche, der bei Tirreno-Adriatico mit dem Kolumbianer ein Zimmer teilt.

Während Gaviria und Ewan in den komenden beiden Tagen in den Bergen chancenlos sein werden, geht es für Stybar um den Fernfahrt-Sieg. "Der Sonntag wird sehr hart, vielleicht zu hart für mich. Ich bin kein Kletterer, aber ich werde es versuchen und schauen, was der Tag bringt", sagt Stybar, der verspricht: "Ich werde so lange vorne bleiben, wie es geht. Wir sind hier sehr zufrieden, das Wetter ist gut und das Rennen ist eine sehr gute Vorbereitung auf Mailand Sanremo und was dann noch kommt."

Etappensieg und Führung in der Gesamtwertung an einem Tag - viel mehr geht nicht. Dafür legte Etixx-Quick Step eine Punktlandung hin. Eineinhalb Kilometer vor dem Ziel fing die Mannschaft um Tony Martin eine Vierergruppe mit José Goncalves (Caja Rural), Giorgio Cecchinel (Androni), Davide Villella (Cannondale) und Adrian Honkisz (CCC) ein, die sich früh vom Feld gelöst und über vier Minuten Vorsprung herausgefahren hatten.

Als sie gestellt waren, legten die Jungstars los...

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.03.2016Fominykh bricht sich bei Horror-Sturz zwei Lendenwirbel

Nizza (dpa) - Ein Horrorsturz des Kasachen Daniil Fominykh hat die Schlussetappe der Fernfahrt Paris-Nizza überschattet. Der 24-Jährige stürzte am Sonntag eine mehrere Meter tiefe Schlucht hinunter

14.03.2016Wellens und Gallopin sorgen für erfolgreiches Lotto-Wochenende

(rsn) – Bis zum Wochenende verlief das 74. Paris-Nizza für das Lotto Soudal-Team eher durchwachsen. Zwar lagen Tony Gallopin und Tim Wellens im Gesamtklassement in Reichweite der Top Ten, doch war

14.03.2016Contador: "Wir haben unsere Strategie perfekt durchgezogen"

(rsn) - Am Ende der 7. und damit letzten Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza hatte sich Alberto Contador (Tinkoff) nichts vorzuwerfen. Der Spanier gab alles, doch Geraint Thomas (Sky) verteidigte sein Ge

13.03.2016Das Herzschlagfinale von Paris-Nizza im Video

(rsn) - Wer das Herzschlagfinale der letzten Etappe von Paris-Nizza mit der spannenden Aufholjagd von Geraint Thomas (Sky) verpasst hat, kann es sich hier im Eurosport-Video noch mal anschauen:

13.03.2016Thomas: "Ich schulde Gallopin einige Biere"

(rsn) – Es war denkbar knapp, aber es reichte. Mit vier Sekunden Vorsprung auf Alberto Contador (Tinkoff) verteidigte Geraint Thomas (Sky) auf der Schlussetappe von Paris-Nizza sein Gelbes Trikot un

13.03.2016Contador versucht alles, doch am Ende jubelt Thomas

(rsn) – Alberto Contador (Tinkoff) hat auf der Schlussetappe des 74. Paris-Nizza alles probiert, um sich seinen dritten Gesamtsieg nach 2007 und 2010 zu holen. Der Spanier attackierte bereits am vor

13.03.2016Thomas siegt mit vier Sekunden Vorsprung auf Contador

(rsn) – In einem an Dramatik kaum mehr zu überbietenden Finale der 7. Etappe von Paris-Nizza hat Geraint Thomas (Sky) sein Gelbes Trikot gegen den unermüdlich angreifenden Alberto Contador (Tinkof

13.03.2016Duchesne fürchtet noch Schluss-Attacken von De Gendt

(rsn) – An den vergangenen beiden Tagen von Paris-Nizza war Antoine Duchesne einer der aktivsten Akteure. Der in Diensten des französischen Zweitdivisionärs Direct Energie stehende Kanadier mischt

13.03.2016Contador: "Es wird schwer, Thomas von der Spitze zu verdrängen“

(rsn) – Alberto Contador (Tinkoff) und Richie Porte (BMC) waren am vergangenen Sonntag zum 74. Paris-Nizza mit dem Ziel angetreten, ihren jeweils dritten Gesamtsieg beim „Rennen zur Sonne“ einzu

12.03.2016Contador attackiert vergebens, Zakarin und Thomas die Gewinner

(rsn) – Im Finale der Königsetappe des 74. Paris-Nizza ist es wie erwartet zum Showdown der Favoriten gekommen. Im 15,3 Kilometer langen Schlussanstieg zur Bergankunft an der Madone d`Utelle ging d

12.03.2016Zakarin gewinnt Königsetappe, Thomas übernimmt Gelbes Trikot

(rsn) – Ilnur Zakarin (Katusha) hat auf der Königsetappe der 74. Fernfahrt Paris-Nizza die Favoriten hinter sich gelassen. Der 26-jährige Russe verwies nach 177 Kilometern von Nizza zur Bergankunf

12.03.2016In La Madone d´Utelle sind die Favoriten gefordert

(rsn) – Auf der heute anstehenden Königsetappe des 74. Paris-Nizza wird mit einer Vorentscheidung im Kampf um den Gesamtsieg gerechnet. Nachdem sie sich in den vergangenen Tagen meist in zweiter Re

Weitere Radsportnachrichten

03.12.2024Großbritannien in Nöten: Insel ohne Konti-Teams

(rsn) – Langsam aber sicher ist der Schwung, den die Olympischen Spiele 2012 in London dem britischen Straßenradsport gaben, aufgebraucht. Zwar stehen, Stand jetzt, 34 britische Profis im kommenden

03.12.2024Wiggins bekam Hilfsangebot von Armstrong

(rsn) – Lance Armstrong, selbst gefallener Radsport-Held, hat sich offenbar einmal mehr generös gegenüber seinesgleichen gezeigt. Nachdem er in den vergangenen Jahren bereits Jan Ullrich, seinem g

03.12.2024Vollering-Schwester vor Profi-Debüt

(rsn) – Bodine Vollering, Schwester von Demi Vollering, steht vor dem Sprung in den Profi-Radsport. Die 21-Jährige hat für zwei Jahre beim Kontinental-Team VolkerWessels unterschrieben. Teammanage

03.12.2024WorldTour-Budgets steigen weiter rasant

(rsn) – Die finanzielle Situation in der WorldTour wird sich auch 2025 weiter verbessern. So kontinuierlich wie stark steigen das Gesamtbudget der Teams insgesamt auch in der neuen Saison. Das geht

03.12.2024Bei der Deutschland Tour so gut wie nie

(rsn) – Rückschritt, Neuanfang, Flucht. All das sind Worte, von denen Florian Stork nichts wissen will. “Ich war sieben Jahre lang in den Strukturen von dsm, da war es jetzt einfach mal an der Ze

03.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

02.12.2024Offiziell: 80. Vuelta a Espana beginnt in Turin

(rsn) – Nachdem die Tour de France in diesem Jahr in Florenz gestartet war, wird 2025 auch die Spanien-Rundfahrt in Italien beginnen. Wie die Organisatoren der letzten Grand Tour des Jahren nun auch

02.12.2024Boros beendet in Dublin mit Querfeldeinlauf Nys´ Ambitionen

(rsn) – Die ersten beiden Weltcups der Cross-Saison 2024/25 hat sich Thibau Nys (Baloise – Trek Lions) sicher anders vorgestellt. Zum Auftakt am vergangenen Wochenende kam der Europameister beim S

02.12.2024Indiz für Sanremo-Start? Pogacar trainiert am Poggio

(rsn) – Mailand-Sanremo gehört zu den wenigen großen Rennen, die Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch nicht gewonnen hat. Noch ist unklar, ob der Weltmeister an der kommenden Ausgabe des italien

02.12.2024Van Aert hat für den Winter einen Plan

(rsn) – Mittlerweile steht fest, dass Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) erst nach dem Ende des Team-Trainingslagers von Visma – Lease a Bike Ende Dezember in die Cross-Saison 2024/25 einsteig

02.12.2024Cummings neuer Sportdirektor bei Jayco – AlUla

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

02.12.2024Trotz Bestwerten hinter den Erwartungen zurückgeblieben

(rsn) – Im Frühsommer zeigte Jonas Rapp (Hrinkow Advarics) wieder einmal, dass er nach wie vor zur Riege der besten deutschen Kletterer gehört. Der 30-Jährige wurde Mitte Mai dank eines dritten P

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine