Mein Radsport-Ereignis 2014: Russia – Coast to Coast

10 000 Kilometer auf dem Rad - und (fast) keiner hat´s gemerkt

Von Wolfgang Preß, Radsport-aktiv

Foto zu dem Text "10 000 Kilometer auf dem Rad - und (fast) keiner hat´s gemerkt"
| Foto: Gregor Hartl Fotografie

02.01.2015  |  (Ra) - Zum Jahresabschluss schildern die Mitglieder der Redaktion von Radsport News/Radsport aktiv ihr Radsport-Ereignis 2014. Wolfgang Preß zeigt sich beeindruckt von der  "für einen Normal-Radler nicht mehr fassbaren Leistung" des Extrem-Sportlers Wolfgang Fasching.

10 000 Kilometer. 85 000 Höhenmeter. 21 Tage, 19 Stunden, 31 Minuten auf dem Rad. Täglich im Schnitt 460 Kilometer, und dreieinhalb Stunden Schlaf. "Es ist unglaublich - und ich kann noch gehen", stellte Wolfgang Fasching erstaunt am 13. August in St Petersburg nach der obligatorischen Schampus-Dusche fest.


In der Tat: Eine für Normal-Radler nicht mehr fassbare Leistung

des 47-jährigen Extrem-Sportlers und Motivations-Trainers. Von Wladiwostok am Japanischen Meer nach St. Petersburg am Finnischen Meerbusen durchquerte Fasching den ganzen russischen Kontinent (Radsport-aktiv berichtete täglich; siehe 2. Link).

Für mich (und sicher auch für Fasching und sein Team) schwer verständlich: Das Ganze fand weitgehend unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt - zumindest im Westen (die russischen Medien berichteten ausführlich). Lediglich einige österreichische Zeitungen und Online-Medien meldeten Faschings Weltrekord; die deutschen Medien beim Thema Radsport mal wieder: bis auf wenige Ausnahmen - Fehlanzeige.

Über die Gründe kann man nur spekulieren.

Radsport und Rußland waren wohl zuviel des Guten. Verdient hat das der nette Steirer nicht - zumal er auf den 10 000 Kilometern mit genug Problemen zu kämpfen hatte: wunder Hintern, Knieschmerzen, Schlaglöcher, Gegenwind, Schlamm, Baustellen, Regen...

Aber: "Es war ja nicht 10 000 Kilometer nur quälen", meinte Fasching am Ziel in St Petersburg: "Wir hatten unseren Spaß auch - zwischendurch..." Etwa nach 5000 Kilometern, zur Halbzeit-Marke in Krasnojarsk, der Heimatstadt von Schlagerstar Helene Fischer. Da stimmte ihn sein Team während der Fahrt mit dem Ohrwurm "Atemlos durch die Nacht" auf den Rest ein.

Und ans Aufgeben dachte Fasching nie:

"Geduld und eine gewisse Leidensfähigkeit sind die Zauberwörter der Geschichte. Selbst wenn gar nichts mehr ging, habe ich irgendwie die Kurbel herumgedreht, und mich nach vorne bewegt. Das war der Weg zum Ziel: Nach jedem Tief kommt ein Hoch."

Das kann sich ein Otto-Normal-Rennradler wie ich nur neidlos auf den Rahmen pinseln. Ob man's dann auch wirklich umsetzen kann, wird die nächste Saison zeigen...

Übrigens: Wer sich von Faschings Leistung ein Bild

machen möchte, sollte sich die Doku ansehen, die während des Projekts gedreht wurde, und demnächst auf DVD erscheinen soll.

Wer Fasching selbst erleben will, kann sich den Film von 5. bis 16. Januar in diversen deutschen Kinos ansehen (mehr dazu unter dem 1. Link). Der Extrem-Sportler wird nach den Vorführungen Rede und Antwort stehen. Gerüchteweise hört man, das falle ihm fast ebenso schwer wie die 10 000 Kilometer selbst;-)

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

29.12.2014Aller guten Dinge sind drei!

(rsn) - Zum Jahresabschluss schildern die Mitarbeiter der Redaktion von Radsport News ihr Radsport-Ereignis 2014. In seinem Gastbeitrag erklärt Eurosport-Experte Andreas Schulz, weshalb Daniel Martin

24.12.2014Tourteufel in großer Not

(rsn) - Zum Jahresabschluss schildern die Mitglieder der Redaktion von Radsport News ihr Radsport-Ereignis 2014. Ein Erlebnis, dass sie in den letzten 12 Monaten besonders berührt hat. Unser Mitarbei

24.12.2014Race Horizon Park - ein sportliches Fest in Kiew

(rsn) – Zum Jahresabschluss schildern die Mitglieder der Redaktion von Radsport News ihr Radsport-Ereignis 2014. Unser ukrainischer Mitarbeiter Denis Trubetskoy berichtet über ein Rennen in der Hau

23.12.2014Fabio Aru - Kletterspezialist in Pantanis Fußstapfen

(rsn) – Zum Jahresabschluss schildern die Mitglieder der Redaktion von Radsport News ihr Radsport-Ereignis 2014. Guido Scholl erklärt in seinem Beitrag, warum ihn Fabio Aru an Marco Pantani erinner

22.12.2014Flandern ist im Frühjahr eine Reise wert

(rsn) – Zum Jahresabschluss schildern die Mitglieder der Redaktion von Radsport News ihr Radsport-Ereignis 2014. In seinem Beitrag schreibt Christoph Adamietz über ein verlängertes Radsport-Woche

22.12.2014Ein Sizilianer in Gelb - Nibalis Meisterstück

(rsn) – Zum Jahresabschluss schildern die Mitglieder der Redaktion von Radsport News ihr Radsport-Ereignis 2014. In seinem Beitrag erinnert sich Thomas Goldmann an den Tour de France-Sieg von Vincen

19.12.2014Nix mit WiFi, nix mit Internet, nix mit Kwiatkowski

(rsn) – Zum Jahresabschluss schildern die Mitglieder der Redaktion von Radsport News ihr Radsport-Ereignis 2014. Wolfgang Brylla, der für uns vor allem über den polnischen Radsport schreibt, beric

18.12.2014Andy Schleck - Rücktritt im besten Rennfahreralter

(rsn) – Zum Jahresabschluss schildern die Mitglieder der Redaktion von Radsport News ihr Radsport-Ereignis 2014. Den Anfang macht Sebastian Lindner, der über den Rücktritt von Andy Schleck schreib

Weitere Radsportnachrichten

11.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 18. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

11.09.2025Ganna gewinnt Zeitfahren, Almeida macht Zeit auf Vingegaard gut

(rsn) – Top-Favorit Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana gewonnen. Der zweimalige Weltmeister aus Italien benötigte für den auf 12,2 Kilometer verkürz

11.09.2025Bredewold springt für gestürzte Kopecky in die Bresche

(rsn) – Nach ihrem Auftaktsieg bei der Tour de l´Ardèche (2.1) hat Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nach einem Sturz auf der 3. Etappe die Rundfahrt vorzeitig verlassen müssen. D

11.09.2025Del Toro clever und stark: Mexikaner gewinnt Coppa Sabatini

(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) hat bei den italienischen Herbstklassikern weiterhin alles unter Kontrolle. Der 21-jährige Mexikaner sicherte sich in der Toskana auch die 73. Copp

11.09.2025Coquard bleibt bei Cofidis, Juul-Jensen verlängert mit Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.09.2025Nach Giro-Sturz: Brenner wollte Karriere beenden

(rsn) – Auch wenn er beim Giro della Toscana nicht ins Ziel kam, so ist die Tatsache, dass Marco Brenner (Tudor) erstmals nach seinem Sturz auf der 19. Etappe des Giro d’Italia wieder ein Radrenne

11.09.2025Gall hofft für die letzten Vuelta-Tage auf bessere Beine

(rsn) – Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) gehört zu denjenigen Fahrern, die über die Verkürzung des heutigen Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana nicht traurig sein dürften. Auf den j

11.09.2025Pogacar äußert Verständnis für Ayusos vorzeitigen Abschied

(rsn) – Tadej Pogacar hat Verständnis für den vorzeitigen Abschied von Juan Ayuso UAE – Emirates – XRG, will sich aber offensichtlich nicht in den Disput zwischen dem Spanier und dem Team einm

11.09.2025Startzeiten des Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana 2025

(rsn) – Oscar Riesebeek (Alpecin – Deceuninck) wird um 14:45 Uhr in Valladolid das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana eröffnen. Aus Sicherheitsbedenken wegen auch für die 18. Etappe zu erw

11.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

10.09.2025Zeitfahren aus Sicherheitsgründen von 27,2 auf 12,2 km gekürzt

(rsn) – In Valladolid steht das einzige Einzelzeitfahren dieser Vuelta auf dem Programm. Der eigentlich 27,2 Kilometer lange, flache Parcours wurde am Vorabend der Etappe auf 12,2 Kilometer gekürzt

10.09.2025Vingegaard: “Diese Tage muss man eben überstehen“

(rsn) – Kaum etwas gewonnen hat Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) auf der 17. Etappe der Vuelta a Espana. Im schweren Schlussanstieg konnte der Däne keinen Unterschied machen. Immerhin: Se

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Turul Romaniei (2.2, ROU)