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25.12.2013 | (rsn) - Die Saison 2013 endete für Martina Zwick (Koga Ladies) mit einem Tiefschlag. Vier Tage vor Weihnachten stürzte sie bei der Streckenbesichtigung für den Cross-Weltcup in Namur und brach sich das Schlüsselbein - der Winter ist für sie gelaufen. Damit wird die starke Crosserin bereits im zweiten Jahr in Folge nicht an den Deutschen Meisterschaften im Querfeldeinfahren teilnehmen können, denn auch in der vergangenen Saison hatte Zwick um den Jahreswechsel herum Probleme.
„Mein letzter Winter lief leider nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Ich hatte mir einiges für die Cross-Saison vorgenommen, aber leider war ich immer und immer wieder krank - zuletzt zwei Wochen vor den Deutschen Meisterschaften“, erinnerte sich die 24-Jährige gegenüber radsport-news.com. Darunter und unter ihrem Studium litt auch die Vorbereitung auf die Straßensaison, die recht knapp ausfallen musste.
„Ich war im Februar und März drei Wochen auf den Kapverdischen Inseln. Das war eine Auslandsexkursion, die ich für mein Masterstudium in Geographie machen musste. Ich habe dort die Müllproblematik der Touristeninsel Sal untersucht.“ Zwick, die neben Geografie auch noch Sport auf Lehramt studiert, wird in Zukunft wohl keine leeren Energie-Gels mehr an den Straßenrand schmeißen, doch ansonsten dürfte ihr die Exkursion für den Radsport kaum Vorteile gebracht haben. Denn als sie zurück kam, „waren nur noch fünf Wochen Zeit um fit zu werden“.
Dass die Sprinterin dann trotzdem so erfolgreich in die Straßensaison startete, war umso schöner: Erst gewann sie den Bundesliga-Auftakt der Frauen bei Rund um Düren im Sprint, dann folgte zwei Wochen später ein noch höher einzuordnender dritter Platz beim UCI-Rennen Knokke-Heist - Bredene in Belgien hinter Giorgia Bronzini (Wiggle-Honda) und Jolien D’Hoore (Lotto-Belisol Ladies).
„Das hatte schon einen großen Stellenwert für mich“, blickte Zwick gerne zurück. „Davor gelang es mir erst zwei Mal, bei einem UCI-Rennen aufs Podium zu fahren - und dann neben Giorgia Bronzini zu stehen, war schon eine feine Sache.“
Die Erfolge im Frühjahr konnten einen glauben lassen, dass die winterlichen Probleme sich überhaupt nicht auswirken würden. Doch im Sommersemester machte sich die Doppelbelastung bemerkbar - und vor allem die verkürzte Vorbereitung. „Ich konnte die Form über den Sommer auf Grund fehlender Grundlagenkilometer nicht halten“, sagte Zwick und erklärte: „Für das Sport-Studium muss ich einige Leistungen abliefern, die selten oder eigentlich nie vorteilhaft für den Radsport sind.“
Neben den zahlreichen Trainingseinheiten in unterschiedlichen und teilweise konträr wirkenden Sportarten für die Inhalte des Studiums lässt sich das Programm eines professionellen Radsportlers kaum absolvieren - eine Erfahrung, von der auch andere studierende Athleten berichten können. Der Körper braucht Pausen.
Trotzdem beeindruckte Zwick bei ihren Auftritten auf großer Bühne auch internationale Teams, und so wird die Deutsche im Jahr 2014 an der Seite von Elke Gebhardt für den Schweizer Rennstall Bigla starten. „Ich werde noch einmal einen Ausflug ins Profi-Geschäft wagen“, sagte sie und machte Hoffnung darauf, dass man sie in Zukunft noch häufiger auf dem Rad und weniger in der Turnhalle sieht: „Mein Studium neigt sich dem Ende zu und ich werde im nächsten Jahr ‚nur‘ meine Masterarbeit schreiben müssen, was mir Hoffnung auf ein gutes radsportliches Jahr gibt.“
Gut möglich also, dass man Zwick in den Zielsprints der Saison 2014 häufiger Rad an Rad mit Giorgia Bronzini oder Kirsten Wild kämpfen sieht. „Ob es reichen wird, um sie zu schlagen, wage ich zu bezweifeln. Aber ich werde mir Mühe geben“, versprach sie.
Bleibt die Frage, wie schwer der Schlüsselbeinbruch von Namur Zwicks Saisonvorbereitung diesmal beeinträchtigt - und ob im Sommersemester nicht doch wieder in anderen Sportarten trainiert werden muss. Denn die Verletzung kommt auch fürs Studium zu einem unangenehmen Zeitpunkt: Im Februar stünden eigentlich Zwicks Leistungsprüfungen im Schwimmen und Volleyball an.
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