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18.07.2013 | (rsn) – Zweieinhalb Wochen lang fuhren die Franzosen bei der 100. Tour de France hinterher. Doch auf der Königsetappe konnten sie einen der ihren feiern. Christophe Riblon (Ag2R), dessen Teamkollege Jean-Christophe Péraud noch am Mittwoch im Zeitfahren unter dramatischen Umständen ausgeschieden war, triumphierte nur 24 Stunden später im legendären L`Alpe d`Huez als Solist nach einer packenden Aufholjagd vor dem am Ende einbrechenden US-Amerikaner Tejay van Garderen (BMC) und feierte den größten Erfolg seiner Karriere.
„Das war ein Wahnsinnsfinale“, freute sich Riblon über seinen zweiten Tour-Etappensieg nach 2010. „Bei dieser Tour hat das Team unheimlich gekämpft. Wir haben zwei Fahrer durch Knochenbrüche verloren: erst Maxime Bouet und gestern Jean-Christophe Péraud. Heute Morgen haben wir uns gesagt, dass wir der Pechsträhne ein Ende bereiten und die Tour mit hoch erhobenem Haupt beenden müssen.“
Christopher Froome (Sky) spielte nach einem Hungerast auf den letzten Kilometern zwar keine Rolle im Kampf um den Tagessieg an der berühmtesten Bergankunft des Radsports, zählte aber trotzdem zu den Gewinnern des Tages, da er seinen Vorsprung in der Gesamtwertung gegenüber Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) auf nunmehr 5:11 Minuten ausbauen konnte. Der Spanier war ebenso wie sein tschechischer Teamkollege Roman Kreuziger, bisher Gesamtdritter, schon in einer unteren der insgesamt 21 Serpentinen zurückgefallen.
Froome musste dabei auch nicht eine Zeitstrafe von 20 Sekunden kümmern, die er aufgebrummt bekam, weil er sich im Finale aus seinem Begleitfahrzeug heraus versorgen ließ. „Richie Porte ist wirklich ein Supertyp“, lobte der Gesamtführende seinen australischen Edelhelfer im Ziel. „Er hat seine eigenen Ziele hinten angestellt, um mir zu helfen, mein Gelbes Trikot zu verteidigen, und er hat heute großartige Arbeit geleistet. Es war ein schwieriger Tag, aber ich glaube, dass es letztlich auch eine gute Etappe für uns war, weil ich meine Führung in der Gesamtwertung ausgebaut habe.“
Kreuziger musste im Gesamtklassement den Kolumbianer Nairo Quintana (Movistar) an sich vorbeiziehen lassen, der seinerseits nur noch 21 Sekunden Rückstand auf Contador aufweist und seinen Podiumskurs der vergangenen Tage forsetzte. „Ich dachte nicht, dass ich die Beine haben würde, um Froome im Finale anzugreifen“, gestand der 23-jährige Kletterspezialist ein und fügte an: „Das ist mein glücklichster Moment seit Beginn dieser Tour. Aber Chris Froome ist für mich unerreichbar, der Abstand ist zu groß.“
Auch Jens Voigt setzte (RadioShack-Leopard) auf der 18. Etappe über 172,5 Kilometer von Gap nach Alpe d’Huez, das erstmals in der Tour-geschichte zwei Mal an einem Tag im Programm stand, ein Ausrufezeichen. Der älteste Tour-Starter war in der Gruppe des Tages und wurde von den Verfolgern erst zur Mitte des letzten Anstiegs nach L`Alpe d`Huez gestellt. „Die Jugend der 42 Jahre“, feierte ihn der französische TV-Reporter. Eine riesige Party veranstalteten auch Hundertausende begeisterter Fans, die auf der Auf der 13,8 Kilometer langen Steigung hinauf ins Radsport-Mekka ein dichtes Spalier bildeten, durch das sich die Fahrer streckenweise regelrecht durchboxen mussten.
Auf der Königsetappe der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt jagte vom Start weg eine Attacke die nächste. Im Anstieg zum Col de Manse (2. Kat.), der am Dienstag noch die Zielabfahrt gebildet hatte, fiel das Feld schnell auseinander, und unter dem Druck der Attacken von Saxo-Tinkoff war das Gelbe Trikot schnell auf sich allein gestellt. Froome konnte aber alle Angriffe von Contadors Helfern parieren. Nach der Bergwertung bei Kilometer 13 beruhigte sich das Rennen, als Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick-Step) in der Abfahrt die Gruppe des Tages initiierte.
Gemeinsam mit dem Französischen Zeitfahrmeister zogen dessen Landsleute Arnold Jeanesson (FDJ) und Christophe Riblon (Ag2R), die US-Amerikaner Tejay van Garderen (BMC) und Thomas Danielson (Garmin-Sharp), der Costa Ricaner Andrej Amador (Movistar), der Niederländer Lars Boom (Belkin), der Italiener Moreno Moser (Cannondale) sowie der Berliner Jens Voigt (RadioShack-Leopard) davon und fuhren auf dem folgenden Flachstück einen Maximalvorsprung von gut sechs Minuten heraus, bevor es nach 40 Kilometern in die Rampe du Motty (3. Kat.) hinein ging.
Hier schickte Contador seine beiden Helfer Nicolas Roche und Sergio Paulinho in die Offensive. Doch Sky erhöhte im Feld das Tempo und blieb auf Schlagdistanz zum Saxo-Tinkoff-Duo. Trotzdem hatten Roche und Paulinho vor dem Beginn des Anstiegs zum Col d`Ornon (3. Kat.) ihren Vorsprung auf das Feld auf zwei Minuten ausbauen können.
Dessen Rückstand auf die Spitze betrug mehr als acht Minuten, als es in den Col d`Ornon (2. Kat) hinein ging, wo sich an der Konstellation des Rennens nichts änderte. In der Abfahrt fiel die Spitzengruppe kurzzeitig auseinander, aber rechtzeitig zum ersten Anstieg nach Alpe d’Huez waren die Ausreißer wieder vereint.
Dagegen war kurz darauf Contadors Plan vereitelt, mit gleich zwei Mann Froome unter Druck zu setzen, denn sowohl Roche als auch Paulinho wurden noch in den ersten der 21 Serpentinen gestellt. Endgültig zerfiel auch die Ausreißergruppe, aus der sich als erster van Garderen davon machte, gefolgt von Riblon und Moser, die kurz vor dem Gipfel zum Gewinner des WeißenTrikots der Tour 2012 aufschlossen.
Rund drei Kilometer vor der Bergwertung attackierte der Luxemburger Andy Schleck (RadioShack-Leopard) aus dem Feld heraus, fuhr zu Pierre Rolland (Europcar), Mikel Nieve (Euskaltel-Euskadi) und Wouter Poels (Vacansoleil-DCM) vor, die sich zuvor gemeinsam mit Rollands Teamkollegen Thomas Voeckler aus dem weiter von drei Froome- Helfern angeführten Feld gelöst hatten.
Hatten sich die Fahrer nach Alpe d’Huez hinauf nur mit Mühe einen Weg durch die Menschenmassen bahnen können, so war der nach einer kurzen Abfahrt folgende Anstieg zum Col de Sarenne (2. Kat.) fast menschenleer. In der nur drei Kilometer langen Steigung konnte Moser dem Tempo seiner beiden Begleiter nicht mehr folgen. Sechs Minuten nach der Spitze folgte die Gruppe Schleck/Rolland.
In der Abfahrt wurde auf schlechten, aber trockenen Straßen zunächst van Garderen mit einem Defekt gestoppt und musste Moser passieren lassen. Kurz darauf verbremste sich Riblon in einer Kurve, so dass der Italiener sich plötzlich allein an der Spitze des Rennens befand.
8:20 Minuten hinter den Spitzenfahrern passierte die nur noch gut 20 Fahrer starke Favoritengruppe den Gipfel - ohne den Niederländer Laurens ten Dam (Belkin), der zurückgefallen und am Ende des Tages sogar auf Rang zehn der Gesamtwertung abgerutscht war. Sofort nach der Bergwertung attackierten Contador und Kreuziger, konnten sich aber auf den aufmerksamen Froome nur einen geringen Vorsprung herausfahren und gaben ihr Unternehmen noch vor dem Ende der Abfahrt auf, nachdem sich auch Quintanas Helfer an der Jagd beteiligt hatten.
An der Spitze ließ sich Moser wieder von Riblon einholen, und 17 Kilometer vor dem Ziel hatte auch van Garderen wieder zu dem Duo aufgeschlossen. Schon im unteren Teil der Alpe d’Huez fiel der Canondale-Profi zurück, während die mittlerweile von Movistar angeführte Favoritengruppe bis auf Voigt alle anderen Ausreißer nacheinander wieder einsammelte und 5:30 Minuten hinter der Spitze in den 13,8 Kilometer langen Schlussanstieg hinein jagte.
Dort hatte van Garderen schnell Riblon abgeschüttelt und schien die Hoffnungen der Franzosen auf den ersten Etappensieg in diesem Jahr zerstört zu haben. Doch der BMC-Kapitän hatte sich übernommen und brach im oberen Teil des Anstiegs regelrecht ein. Riblon, der zwischenzeitlich schon 40 Sekunden hinter van Garderen lag, holte in den oberen Kehren vor den begeisterten französischen Fans Meter um Meter auf und hatte seinen Konkurrenten zwei Kilometer vor dem Ziel wieder vor sich. Riblons sofort folgender Attacke hatte der Gewinner der Kalifornien-Rundfahrt dann nichts mehr entgegenzusetzen.
Aber nicht nur an der Spitze spielte sich ein Drama ab, auch in der Favoritengruppe kam es zu turbulenten Szenen. Froome attackierte diesmal noch früher als am Ventoux. Bereits zehn Kilometer vor dem Ziel trat das Gelbe Trikot an, doch diesmal konnte neben Quintana auch noch Rodriguez folgen. Dagegen fielen Contador und auch Kreuziger schnell zurück.
7,5 Kilometer setzte Rodriguez eine Konterattacke – und Froome hatte überraschend Mühe, dem Katalanen und auch Quintana zu folgen. Vier Kilometer vor dem Ziel wurde auch klar warum: Der 28-Jährige hatte zu wenig gegessen und musste sich von Porte versorgen lassen. Das ist allerdings auf den letzten 20 Kilometern – zumindest aus einem Fahrzeug heraus - nicht mehr erlaubt weshalb Froome auch eine 20-Sekunden-Strafe kassierte.
Auf den letzten vier Kilometern bauten Quintana und Rodriguez ihren Vorsprung auf Porte und Froome beständig aus, im Ziel betrug er schließlich 63 Sekunden, wodurch der Träger des Weißen Trikots seinen Rückstand im Gesamtklassement auf das Gelbe Trikot auf jetzt nur noch 5:32 Minuten verkürzte.
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