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07.07.2013 | (rsn) – Der zweite Pyrenäenabschnitt der 100. Tour de France stand ganz im Zeichen des Garmin-Sharps-Teams. Nach einer taktischen Meisterleistung holte sich Kapitän Daniel Martin nach 168,5 spektakulären Kilometern von Saint-Girons nach Bagneres-de-Bigorre im Sprint gegen den Dänen Jakob Fuglsang (Astana) den Sieg auf der 9. Etappe, die den großen Favoriten Christopher Froome zeitweise in argen Schwierigkeiten sah. „Ich will nicht lügen, es war ein wirklich schwerer Tag heute, einer der härtesten, die ich je auf dem Rad hatte“, sagte der 28-Jährige nach der Etappe, die er auf Rang 14 beendete.
Aufgrund der frühen Attacken von Garmin-Sharp – das nach der Aufgabe des jungen Australiers Rohan Dennis nur noch zu siebt unterwegs ist - und auch der spanischen Movistar-Mannschaft sah sich der Träger des Gelben Trikots schon am zweiten Berg des Tages isoliert. „Meine Teamkollegen haben gestern viel gearbeitet, und ich denke, sie haben heute für ihre Bemühungen zahlen müssen“, versuchte Froome eine Erklärung dafür, warum er den größten Teil der Etappe ohne Helfer an seiner Seite war. „Ich war in der Gruppe ein wenig exponiert, aber ich bin auf Kontrolle gefahren, und ich bin zufrieden, dass ich auf alle Attacken reagieren konnte.“
Nicht einmal sein Edelhelfer Richie Porte konnte das immens hohe Tempo der Konkurrenz mitgehen. Der Australier kam schließlich mit knapp 18 Minuten Rückstand ins Ziel und büßte nicht nur seinen zweiten Gesamtrang ein, sondern auch alle Aussichten auf eine gute Platzierung in Paris.
Die hat dafür der neue Zweitplatzierte Alejandro Valverde (Movistar) ein, dessen starke Helferriege zwar die zweite Hälfte der Etappe dominierte, aber den letztlich doch souveränen Froome nicht in Gefahr bringen konnte. Auf Rang drei verbesserte sich der Niederländer Bauke Mollema, dessen Belkin-Team eine erneut überzeugende Leistung bot – ebenso wie auch Cadel Evans (BMC), der Sechster wurde, und auch Andy Schleck (RadioShack-Leopard), der ebenfalls in der Favoritengruppe noch vor dem schnellsten errechneten Schnitt das Ziel erreichte.
Mann des Tages aber war der 26 Jahre alte Martin, der die formidablen Leistung seiner Mannschaft krönte und als erster Ire seit Stephen Roche 1992 wieder einen Tagesabschnitt der Frankreich-Rundfahrt gewinnen konnte.
„Ich war froh, dass Jakob bei mir mitgekommen ist. Er war sehr, sehr stark, allein hätte ich das nicht geschafft“, gestand Martin im Ziel ein. „Meine Beine haben so weh getan und in jeder Kurve noch mehr geschmerzt. Ich war mir relativ sicher, der bessere Sprinter zu sein, aber in solchen Finals kann man sich halt nie zu 100 Prozent gewiss sein.“
„Ich wusste, dass Dan schnell ist, aber ich habe trotzdem gedacht, dass ich stärker bin. Am End ehat mir die Explosivität gefehlt", kommentierte der 28 Jahre alte Fuglsang seinen zweiten Platz.
„Ich habe in der letzten Abfahrt versucht zu attackieren, es hätte ja sein können, dass noch jemand uzu mir aufgeschlossen hätte”, sagte Kwiatkowski, der zwischenzeitlich schon abgehängt war, sich aber mit Hilfe seines Teamkollegen Peter Velits wieder in die Favoritengruppe zurück kaämpfte. „Im Finale haben wir die Verfolgung dann eigentlich gut organisiert., aber die beiden da vorn waren sehr stark. Sie haben verdient durchzukommen.”
Die zweite Pyrenäenetappe begann spektakulär - eine Attacke jagte die nächste, und wer gedacht hatte, die Konkurrenz würde sich dem gestern so überlegenen Sky-Team kampflos geschlagen geben, sah sich getäuscht. Vor allem Garmin-Sharp versuchte es immer wieder, zunächst durch Jack Bauer und David Millar, dann durch Andrew Talansky und Daniel Martin und schließlich durch Thomas Danielson und Ryder Hesjedal. Und tatsächlich gelang es unerwartet früh, unterstützt auch durch Fahrer des Movistar-Teams, das Gelbe Trikot in die Defensive zu drängen.
Froome verlor bei herrlichstem Sommerwetter schnell einen Helfer nach dem anderen und war schon im unteren Teil des Col de Menté, dem zweiten Berg des Tages, auf sich allein gestellt. Auch sein Edelhelfer Richie Porte, gestern noch Zweiter in Ax 3 Domaines, konnte nicht mehr an der Seite seines Kapitäns bleiben, der sich schließlich allein in einer größeren Gruppe mit seinen schärfsten Konkurrenten wie Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) oder Alejandro Valvedre (Movistar) wiederfand, die Jagd auf eine fünfköpfige Spitzengruppe machte.
Hesjedal, der Franzose Romain Bardet (Ag2R), sein Landsmann Rolland sowie die beiden Belgier Thomas de Gendt (Vacansoleil-DCM) und Bart de Clerq (Lotto-Belisol) hatten sich in der Anfahrt auf den Zwischensprint des Tages bei Kilometer 73 aus einer rund 15-köpfigen Spitzengruppe gelöst. De Gendt sicherte sich zwar die 20 Punkte in Bagneres-de-Luchon, konnte dann aber kurzzeitig im unteren Teil des Peyressourde dem Tempo seiner Konkurrenten nicht mehr folgen.
Gut eine Minute hinter der neuen Spitze folgte die Gruppe Froome – und weitere zwei Minuten dahinter versuchte eine von gleich fünf Sky-Helfern angeführte größere Gruppe, wieder zum Gelben Trikot aufzuschließen, das sich nicht nur Contador und Valverde, sondern auch mehreren Helfern der beiden Spanier gegenüber sah.
Im 13,2 Kilometer langen und sieben Prozent steilen Anstieg Col de Peyresourde stieß der Belgier Jan Bakelants (RadioShack-Leopard) zum Spitzenquintett vor, während in der Verfolgergruppe Valverdes Helfer das Tempo hoch hielten, um zu verhindern, dass Froomes Team wieder aufschloss. Das Vorhaben gelang, denn die Gruppe um Porte hatte auf der Passhöhe unverändert mehr als zwei Minuten Rückstand.
Am Peyressourde baute Rolland als Zweiter seine Führung in der Bergwertung weiter aus, musste aber nach einem Moment der Unaufmerksamkeit De Gendt an sich vorbeiziehen lassen, der sich die zehn Punkte sicherte. Doch danach war die Luft raus beim Dritten des Giro d’Italia, und De Gendt fiel sogar aus der Froome-Gruppe heraus.
Dagegen blies nun Simon Clarke (Orica-GreenEdge) zur Attacke, zog aus Gruppe Gelb nach vorn und gleich auch noch an der Spitze vorbei. Als Solist jagte der Gewinner des Bergtrikots der letztjährigen Vuelta den 7,4 Kilometer langen und 8,3 Prozent steilen Col de Val Louron-Azet hinauf.
Die Bergwertung sicherte sich der Australier mit knapp 20 Sekunden Vorsprung vor Rolland, der nun nur noch mit Bardet und de Clerq die erste Verfolgergruppe bildete.
Eine knappe Minute dahinter folgte die Froome-Gruppe, in der Valverdes Edelhelfer Rui Costa das Tempo hoch hielt, wogegen Porte weiter vergeblich versuchte, zu seinem Kapitän vorzufahren. Der Australier wies am Gipfel in 1.580 Metern Höhe unverändert mehr als zwei Minuten Rückstand auf.
In der Abfahrt schlossen Rolland, Bardet und de Clercq wieder zu Clarke auf, konnten aber zu zu viert nicht verhindern, das der Vorsprung unter dem Tempodiktat von Movistar Sekunde um Sekunde schrumpfte.
Gleich am Fuße des knapp zehn Kilometer langen La Hourquette d'Ancizan attackierte Bardet seine Begleiter, die kurz darauf im ersten Hauptfeld mit allen Favoriten – Ausnahme natürlich Porte – wieder verschwanden. Dasselbe geschah kurz darauf mit dem Ag2R-Profi.
Aber auch danach ließ es Movistar nicht ruhiger angehen. Der starke Nairo Alexander Quintana, der sein Weißes Trikot des besten Nachwuchsfahrers behauptete, setzte gleich drei Attacken, die allerdings von Froome höchstselbst vereitelt wurden. Dagegen ließ das Gelbe Trikot Daniel Martin und Jakob Fuglsang (Astana) ziehen. Als Nebeneffekt von Quintanas Attacken schrumpfte die Favoritengruppe auf nur noch rund 20 Mann zusammen. Mit dabei waren neben Froome, Contador und Valverde auch Andy Schleck (RadioShack-Leopard), Cadel Evans (BMC) und das Belkin-Duo Bauke Mollema und Laurens ten Dam.
Martin sicherte sich die letzte Bergwertung des Tages vor Fuglsang, der nur noch über fünf Helfer verfügt. Dritter wurde der Niederländer Wouter Poels (Vacansoleil-DCM), rund 40 Sekunden dahinter folgten die Favoriten.
Auf der 30 Kilometer langen Abfahrt zum Ziel nahm dann das mit noch drei Fahrern in der Favoritengruppe vertretene Belkin-Team das Zepter in die Hand und machte in Person von Robert Gesink Jagd auf das Duo, das sich allerdings zäh verteidigt und dabei auch von einer zwischenzeitlichen Uneinigkeit unter den Verfolgern profitierte.
Auch den letzten Kilometern behaupteten Martin und Fuglsang ihren knappen Vorsprung. Im Finish hielt sich der Gewinner von Lüttich-Bastogne-Lüttich zunächst hinter dem Astana-Kapitän, der aber in der günstigeren zweiten Position in die letzte Kurve ging. Martins finalem Antritt hatte der 28-Jährige Fuglsang dann allerdings nichts mehr entgegenzusetzen.
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