Routinier fordert andere Tour-Taktik

Klöden: "Die Schlecks müssen früher attackieren"

Foto zu dem Text "Klöden:
Andreas Klöden bei der Tour de France 2011 | Foto: ROTH

16.12.2011  |  (rsn) – Bei der diesjährigen Tour de France belegten Andy und Frank Schleck die Plätze zwei und drei. Andreas Klöden, im fusionierten RadioShack-Nissan-Team neuer Mannschaftskollege der beiden Luxemburger, ist aber davon überzeugt, dass bei der 99. Auflage der Frankreich-Rundfahrt sich einer der beiden Brüder wird aufopfern müssen, um den angepeilten Tour-Sieg erringen zu können.

„Einer von beiden muss nächstes Jahr sagen ’okay, ich werde attackieren und du wirst die Konterattacke fahren’“, sagte Klöden zu cyclingnews.com und fügte an: „In diesem Jahr sind sie wie Brüder gefahren. Jeder hat nach dem anderen geschaut, aber das ist nicht die richtige Taktik. Es war schön für die Schlecks, Zweiter und Dritter zu werden, aber das ist nicht unser Ziel – wir wollen gewinnen.“

Nicht viel anders wird Johan Bruyneel, der neue Teamchef der Schlecks, die Dinge sehen. Der Belgier hat Lance Armstrong zu dessen sieben Toursiegen und Alberto Contador zu drei Gelben Trikots geführt und weiß, wie man taktisch vorgehen muss, um erfolgreich zu sein. Zudem hat Leopard-Teameigner Flavio Becca nach dem verpassten Tour-Sieg 2011 die Konsequenzen gezogen und dafür gesorgt, dass Leopard-Trek schon nach der ersten Saison der Geschichte angehört.

Auch der Luxemburger Geschäftsmann will sein Engagement mit großen Siegen belohnt sehen – dafür sorgte 2011 aber keiner der großen Starts wie die Schlecks oder der Schweizer Fabian Cancellara, sondern dessen Landsmann Oliver Zaugg, der im Oktober überraschend die Lombardei-Rundfahrt gewann. Damals war aber die Zusammenführung von Leopard-Trek und RadioShack schon beschlossene Sache.

Klöden sieht die ausschließlich Fokussierung auf das Gelbe Trikot als eine Notwendigkeit, der alles andere untergeordnet werden müsse. „Es ist nicht möglich Erster, Zweiter und Dritter zu werden“, erklärte der zweimalige Tour-Zweite. „Vielleicht kann Andy gewinnen, oder aber Fränk, aber es ist nicht gut Zweiter, Dritter, Fünfter und Sechster zu werden und nicht Erster. Ich denke, das ist auch nicht das Ziel von Flavio. Er will gewinnen. Es ist nicht sicher, dass wir gewinnen, aber wir werden’s versuchen und zwar mit einer anderen Taktik“, kündigte Klöden an.

Der 36-jährige Routinier sieht sich wie in den vergangenen Jahren auch als Edelhelfer seiner Kapitäne. In dieser Rolle fühlte sich Klöden schon immer ausgesprochen wohl. “Für mich ist es immer besser, große Fahrer im Team dabei zu haben.“, sagte er mit Blick auf Jan Ullrich, Armstrong und Contador. "Wenn du gut bist, kriegst du auch deine Chance und hast im Rennen mehr taktische Möglichkeiten.“

Gemeinsam mit dem US-Amerikaner Chris Horner, einem weiteren Veteran, will Klöden Titelverteidiger Cadel Evans (BMC) bei der Tour 2012 unter Druck setzen. „Vielleicht kann ich schon früh attackieren, weil dann Evans’ Team reagieren muss. Ich denke, mit starken Fahrern haben wir viele Möglichkeiten, taktisch was anders zu machen. Ich denke, dieses Jahr hatte Leopard-Trek ein gutes Team, war aber in den Bergen nicht stark genug“, so Klöden, der die Tour 2011 auf der 13. Etappe wegen einer Verletzung aufgeben musste und den Rest des Rennens vor dem Fernseher verfolgte.

Seiner Meinung nach hätten die Schlecks den meist als Einzelkämpfer agierenden Evans früher unter Druck setzen müssen. „Cadel war immer am Hinterrad und es gab nur einen Berg, an dem er fahren musste (am Galibier auf der 18. Etappe, d. Red.)“, sagte Klöden.

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