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14.10.2011 | (rsn) - Ist Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) nach einer langen Saison am Ende seiner Kräfte? Der Belgische Meister gab nach der Piemont-Rundfahrt am Donnerstag zu, dass er erstmals in diesem Jahr daran gedacht hatte, ein Rennen vorzeitig zu beenden. Gilbert verpasste den Sprung in die vorentscheidende 30-köpfige Ausreißergruppe, die schließlich den Sieg unter sich ausmachte. Bereits am vergangenen Wochenende bei Paris-Tours spielte der zweifache Gewinner keine Rolle. Jetzt missriet auch noch die Generalprobe zum Giro di Lombardia.
„Das war ein hoffnungsloser Fall. Wir hatten ganz schnell sieben Minuten Rückstand. Es war eigentlich lächerlich, das Rennen fortzusetzen“, so der Titelverteidiger zur belgischen Tageszeitung Het Nieuwsblad. Gilbert, der mit einer reduzierten Helfergarde angetreten war, entschloss sich dann, das Rennen herzuschenken und Kräfte für die Lombardei-Rundfahrt zu sparen, die er zum dritten Mal in Folge zu gewinnen hofft.
Aber das wird ein schweres Unterfangen – auch weil am Samstag mit dem Kletterspezialisten Jelle Vanendert einer seiner wichtigsten Helfer fehlen wird. Zudem sieht sich Gilbert gegenüber einigen seiner schärfsten Rivalen im Nachteil. „Ich habe nach der Tour meist nur Eintagesrennen bestritten und das merke ich jetzt. Ich sehe einen Unterschied zu den Jungs, die von der Vuelta kommen. Nibali, Van Avermaet, Moreno – die haben alle noch frischere Beine“, erklärte der 29-Jährige.
Trotzdem will auch Gilbert den Kräfteverschleiß bei den Konkurrenten nicht bestreiten: „Jeder ist nach einer langen Saison müde. Ich denke, ich habe eine Chance. Am Freitag fahre ich die Strecke ab und dann werden wir sehen“, so der Weltranglistenerste, der nicht mehr von der Spitze der Wertung zu verdrängen sein wird. Zudem führt Omega Pharma-Lotto die Mannschaftswertung an und hat gute Chancen, die Spitzenposition auch nach dem letzten WorldTour-Rennen zu behaupten.
Doch selbst wenn er am Samstag nicht das Lombardei-Triple schaffen sollte, kann Gilbert auf die bisher erfolgreichste Saison seiner Karriere zurückblicken. 18 Siege fuhr der Klassikerspezialist bisher ein – so viele wie kein anderer Fahrer im Peloton. Gilberts Siegesserie begann im Februar mit einem Etappenerfolg bei der Algarve-Rundfahrt. Danach folgten unter anderem das denkwürdige Ardennen-Triple (Amstel Gold Race, Fléche Wallonne, Lüttich-Bastogne-Lüttich), ein Etappensieg bei der Tour de France und zuletzt Erfolge beim GP de Québec und dem GP Wallonnie.
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