Tour-Teambilanzen am 2. Ruhetag/ Teil 2

FDJ reißt aus, HTC-Highroad sahnt ab

Foto zu dem Text "FDJ reißt aus, HTC-Highroad sahnt ab"
Mark Cavendish (HTC-Highroad) feiert in Montpellier seinen 19. Tour-Etappensieg. | Foto: ROTH

18.07.2011  |  (rsn) - Die Tour-Starter haben bereits 15 schwere Etappen hinter sich gebracht und genießen heute den zweiten Ruhetag. Zeit also für eine neuerliche Zwischenbilanz. Wer hat die Erwartungen erfüllt, wer fuhr bisher hinterher? Radsport News gibt Antworten.

Teil 2: Von FDJ bis Leopard-Trek

FDJ: Sie sind die Ausreißerkönige der Tour. Kaum ein Tag geht vorbei, an dem man nicht eines der Trikots von FDJ an der Spitze des Rennens sieht. Der ganz große Erfolg blieb mit dieser zugegeben spektakulären Fahrweise bisher aus. Dafür aber durften sich die Franzosen aber schon über zahlreiche rote Startnummern freuen. Die große Überraschung, Arnold Jeannesson, eroberte in Luz Ardiden sogar das Weiße Trikot, musste es aber am Plateau de Beille wieder abgeben.

Auch Jeremy Roy kämpft wie ein Löwe und wurde mit dieser Fahrweise zwischenzeitlich mit dem Bergtrikot belohnt. Der heiß ersehnte und längst verdiente Etappensieg wurde ihm in Lourdes kurz vor dem Ziel noch vom Norweger Thor Hushovd entrissen, für Roy blieb nur Platz - ebenso wie Sandy Casar auf der 9. Etappe. Auch hinauf zum Plateau de Beille zeigte sich der dreifache Tour-Etappensieger in vorderster Position und wurde als letzter Fahrer eine Ausreißergruppe erst auf den letzten Kilometern des Schlussanstieges gestellt. Weitere Spitzenergebnisse fuhren Arthur Vichot mit Platz sechs auf der 6. und William Bonnet mit Rang fünf auf der 7. Etappe heraus. In der Gesamtwertung liegen Jeannesson (17.) und Casar (19.) zumindest noch in Schlagdistanz zu den ersten 15.

Garmin-Cervélo: Die erste Tourwoche war die von Garmin-Cervélo: Sieg im Mannschaftszeitfahren, Etappenerfolg von Tyler Farrar, das Gelbe Trikot sieben Tage auf den Schultern von Weltmeister Thor Hushovd. Doch auch in der zweiten Woche wusste die Mannschaft von Jonathan Vaughters zu gefallen. Hushovd sorgte in Lourdes für den dritten Tageserfolg, Farrar holte im Sprint in Montpellier einen zweiten Platz. Im Gesamtklassement schwächeln zwar die angeschlagenen Ryder Hesjedal und Christian Vande Velde, dafür aber überzeugt der 33-jährige Tourdebütant Tom Danielson, der momentan auf Rang neun liegt. Als Ausreißer aktiv zeigte sich wiederholt der Schotte David Millar.

HTC-Highroad: Vier Etappensiege und das Grüne Trikot für Mark Cavendish - im Sprint läuft für das US-Team fast alles nach Plan. Hinzu kommen ein zweiter Platz von Matt Goss und Rang vier durch den dänischen Ausreißer Lars Ytting Bak. In der Gesamtwertung musste die Mannschaft von Rolf Aldag die Hoffnungen auf einen Top Ten Platz allerdings früh aufgeben. Tony Martin, der in der ersten Woche noch einen starken Eindruck hinterließ, fiel - auch krankheitsbedingt - in den Pyrenäen weit zurück. Peter Velits hatte zudem mit Sturzpech zu kämpfen. Der Slowake rangiert als bester Fahrer seines Teams auf Platz 16, konnte zudem einen fünften Etappenplatz herausfahren. Die Top Ten sind aber noch drin für den letztjährigen Vuelta-Dritten. Als Ausreißer zeigte sich der US-Amerikaner Tejay van Garderen, der bei seinem Tourdebüt für einen Tag das Bergtrikot tragen durfte. Einen weiteren Tagessieg und damit auch das Gelbe Trikot für Tony Martin verpasste HTC-Highroad im Mannschaftszeitfahren. Aber auch mit vier Siegen ist das US-Team das erfolgreichste bei dieser Tour.

Katjuscha: Die L`Equipe spottete, dass die Russen wohl nur bei der Tour seien, um dieser den ersten Dopingfall zu bescheren. Sportlich war von Katjuscha fast gar nichts zu sehen. Lediglich der junge Sprinter Denis Galimzyanov wusste bei seinem Debut mit einem vierten Etappenplatz zu gefallen. Während Klassementfahrer Vladimir Karpets bisher auf Tauchstation blieb und aussichtslos auf Rang 23 des Gesamtklassements liegt, schrieb vor allem Alexander Kolobnev Schlagzeilen. Der Russe wurde positiv auf die maskierende Substanz HCT getestet und wurde suspendiert. Seitdem fahren die Russen allerdings offensivfreudiger. So zeigten sich Egor Silin, Vladimir Gusev und Mikhail Ignatiev als Ausreißer. Ein Spitzenergebnis, abgesehen von Rang sieben von Gusev in Lourdes, sprang jedoch nicht heraus.

Lampre-ISD: Statt zweier Etappensiege wie im Vorjahr stehen für Sprinter Alessandro Petacchi diesmal nur ein zweiter und ein dritter Platz zu Buche. Die Wiederholung seines Coups von 2010, als er das Grüne Trikot einfuhr, wird nicht gelingen. Positive Erscheinung bis dato ist Damiano Cunego. Seit seinem Giro-Sieg 2004 war der Italiener bei Rundfahrten vieles schuldig geblieben. Nach Platz zwei bei der Tour de Suisse zeigt der Kletterspezialist auch in Frankreich, dass er zumindest in die Top Ten fahren kann. Als Achter liegt er genau auf Kurs.

Leopard-Trek: Noch immer warten die Luxemburger auf den ersten Tour- Etappensieg der Teamgeschichte. Dafür aber haben sich Andy und vor allem Fränk Schleck in der Gesamtwertung in eine gute Ausgangsposition gefahren. Während Fränk Rang zwei einnimmt, liegt Andy auf Rang vier – beide bereits recht deutlich vor Alberto Contador. Allerdings muss man den Schleck-Brüdern vorwerfen, dass sie in den Pyrenäen die offensichtliche Schwäche von Contador nicht zielstrebiger ausgenutzt haben. So müssen die beiden auch noch in den Alpen Zeit gut machen, um sich ein Polster für das Zeitfahren zu schaffen. Als wieder einmal zuverlässiger Helfer fungierte der 39-jährige Jens Voigt, der vor allem auf der ersten Pyrenäen-Etappe eine unglaublich starke Leistung zeigte. Etwas mehr hätte man hingegen am Berg von Jakob Fuglsang erwartet.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.11.2014Drei Jahre nach „Stacheldraht-Sturz": Entschädigung für Hoogerland

(rsn) – Mehr als drei Jahre nach seinem schweren Unfall bei der Tour de France hat Johnny Hoogerland eine Entschädigung von der Versicherung des Verursachers erhalten. „Es hat lange gedauert, abe

22.12.2011Voeckler: "Fehler kostete das Tour-Podium"

(rsn) - Thomas Voeckler (Europcar) ist der Auffassung, dass ihn ein schwerer taktischer Fehler auf der Alpe d’Huez-Etappe einen Podiumsplatz bei der vergangenen Tour de France gekostet hat. Im Gesp

30.08.2011Alle Doping-Tests der Tour negativ

(rsn) - Die letzten Dopingtests der Tour de France 2011 wurden ausgewertet - sie sind alle negativ. Damit bleibt der Russe Alexandr Kolobnev (Katjuscha) der einzige überführte Dopingsünder der dies

12.08.2011Zehntausende feiern Evans in Melbourne

Melbourne (dpa) - Cadel Evans auf Feier-Tour: In Melbourne haben Zehntausende dem Tour de France-Sieger bei der Rückkehr in die Heimat zugejubelt. "Ich könnte sagen, ich bin überwältigt. Aber das

11.08.2011Melbourne wird Evans mit einer Parade ehren

Melbourne (SID) - Zweieinhalb Wochen nach seinem Triumph bei der Tour de France ist Cadel Evans (BMC) in seine australische Heimat zurückgekehrt. "Es ist immer schön, nach Hause zu kommen und sich e

01.08.2011Horner hat ein Blutgerinnsel in der Lunge

(rsn) – Bei Chris Horner (RadioShack) ist gut drei Wochen nach seinem schweren Sturz auf der 7. Etappe der Tour de France ein Blutgerinnsel in der Lunge festgestellt worden. Das teilte der 39 Jahre

29.07.2011Contador: "Ich brauche ein stärkeres Team"

(rsn) – Ob das bei Bjarne Riis gut ankommt? Sein Star Alberto Contador fordert personelle Verstärkung. "Ich bräuchte ein besseres Team, um Giro und Tour in einem Jahr gewinnen zu können", ließ C

28.07.2011Zeckenbiss war die Ursache für Fedrigos Formschwäche

(rsn) – Ein Zeckenbiss scheint für die bisher eher schwachen Leistungen von Pierrick Fédrigo (FDJ) verantwortlich zu sein. Wie Teamarzt Gérard Guillaume gegenüber der L’Equipe erklärte, war d

27.07.2011Tous Fous du Tour – auch nächstes Jahr

(rsn) - "Tous Fous Du Tour" lautet das Motto der Tour de France. Übersetzt: "Alle sind verrückt nach der Tour"! Warum das so ist, bewies die Ausgabe 2011 auf beeindruckende Weise. Das Rennen war dra

27.07.2011„Wir haben immer an den Tour-Sieg geglaubt“

(rsn) – Marcus Burghardt (BMC) war bei der 98. Tour de France einer der wichtigsten Helfer von Cadel Evans, der erstmals in seiner langen Karriere nach drei Wochen in Paris ganz oben auf dem Podium

27.07.2011Kreuziger fuhr Tour de France mit gebrochenem Handgelenk

Prag (dpa) - Roman Kreuziger (Astana) hat fast die ganze Tour de France mit gebrochenem Handgelenk absolviert. Er müsse nun für sechs Wochen einen Gips tragen, berichtete der 25 Jahre alte Tscheche

27.07.2011Gilbert: "Evans ist ein toller Sieger"

(rsn) – Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) kehrt mit einer eindrucksvollen Bilanz von der Tour de France zurück. „Ich habe eine Etappe gewonnen, das Gelbe Trikot getragen, das Grüne Trikot ge

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

04.06.2025Vingegaard: “Muss besser sein als vor zwei Jahren“

(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Ronde de l`Oise (2.2, FRA)
  • Tour of Malopolska (2.2, POL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)