Gerdemanns Tour-Tagebuch/15. Etappe

Wir brauchen alle einen langen Atem

Von Linus Gerdemann

25.07.2007  |  Auch am zweiten Ruhetag hatten wir wieder großes Medieninteresse. Grund: Die positive Dopingprobe von Alexander Winokurow. Wenn in an der schlechten Nachricht etwas Gutes steckt, dann das: Das Kontrollsystem greift, die Tests zeigen Wirkung. Niemand hat behauptet, dass alle bei der Tour sauber wären. Aber wir sind auf dem richtigen Weg, auch wenn der Radsport noch einen langen Atem braucht.

Für unser Team ist der Ruhetag gut verlaufen. Von zehn bis elf Uhr hat das Team eine Pressekonferenz gegeben. Danach war ich zwei Stunden trainieren. Am frühen nachmittag war Relaxen angesagt und um 18 Uhr hatte ich noch ein Interview mit dem „Kölner Stadtanzeiger“. Am Abend saß das Team bei Essen und Trinken locker beisammen. Heute geht’s relativ früh ins Bett. Schließlich erwartet uns morgen noch eine richtig schwere Etappe.

Ich habe auf den ersten Pyrenäen-Etappen schon meine Beine gespürt. Deshalb weiß ich nicht, wie das Rennen morgen für mich laufen wird. Aber ich fühle mich auch in der dritten Tourwoche noch ganz gut und will versuchen, mich so gut wie möglich zu präsentieren.

Linus Gerdemann ist einer von 19 deutschen Fahrern, die bei der 94. Tour de France an den Start gehen. Für den 24-jährigen Münsteraner mit Wohnsitz in der Schweiz ist es die erste Teilnahme am größten Radrennen der Welt. Exklusiv auf Radsport aktiv führt der T-Mobile-Hoffnungsträger in den nächsten drei Wochen sein Tour-Tagebuch.

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