Ludewig legt los - 5. Etappe

Da musste ich den Anker werfen

Von Jörg Ludewig

20.05.2007  |  Die Rheinland-Pfalz-Rundfahrt hat für uns heute geendet, wie sie am Mittwoch begonnen hatte: Steffen Radochla gewann den Sprint des Feldes - es reichte jedoch nur zu Rang zwei, da sich kurz vor dem Ziel mit Andreas Dietziker noch ein Fahrer vom Feld absetzen und den Sieg einfahren konnte.

Dennoch können wir als Team mit der Rundfahrt recht zufrieden sein. Wir haben durch Radde einen Sieg und zwei zweite Plätze geholt. Schade, dass wir am Freitag, als das Klassement gemacht wurde, keinen Mann in der entscheidenden Gruppe drin hatten.

Ich selbst war mit dem Verlauf der Rundfahrt nicht sonderlich zufrieden. Schließlich wollte ich ein Wertungstrikot und eine gute Platzierung in der Gesamtwertung holen. Rang 19 in der Gesamtwertung und der dritte Platz in der Bergwertung befriedigt mich da nicht wirklich.

Heute habe ich noch versucht, mich in der Bergwertung auf den zweiten Platz vorzuarbeiten. An der ersten Wertung des Tages lag ich auch bis 100 Meter vor der Punktevergabe vorne - dann musste ich aber richtig den Anker werfen. Die anderen Fahrer haben bestimmt gedacht: Warum hält der Ludewig an, steigt der aus? Da habe ich gemerkt, dass die Rundfahrt hier richtig Körner gekostet hat.

Unterwegs hat heute T-Mobile alles zusammengehalten. Die wollten es nicht auf einen Massensprint ankommen lassen, stattdessen für Ciolek die notwendigen Bonussekunden bekommen. So holte Cio unterwegs schon zwei Sprintwertungen und gewann dadurch auch die Rundfahrt. Der Ciolek wird ein richtig klasse Fahrer - wenn er es nicht schon ist. An dem werden wir noch viel Freude haben.

Bis ins Finale hielt T-Mobile gemeinsam mit unserem Team alles für den Massensprint zusammen. Bei 1200 Metern vor dem Ziel ist dann aber Dietziker angetreten und im Feld hat man sich erst einmal angeschaut. Ich hatte einen Moment überlegt ob ich mitgehen sollte. Ich habe aber zu lange gezögert und dann war der Dietziker auch schon im Ziel. Wäre ich doch nur mitgegangen - aber im Rennen geht alles so schnell.

Jetzt bin ich aber auch froh, dass die Rundfahrt zu Ende ist. Hier wurde richtig schnell Rad gefahren. Ich werde jetzt zu Hause erst einmal drei Tage aktive Regeneration betreiben - höchstens mal eine halbe Stunde mit dem Rad zum Eismann fahren, ein Banana-Split essen und dann wieder zurückradeln. Dann werde ich bei der Bayern- Rundfahrt einen neuen Anlauf mit offensiver Fahrweise unternehmen.

Bis dahin,

Euer Jörg

Jörg Ludewig fährt seit diesem Jahr beim deutschen ProContinental Team Wiesenhof-Felt. Im Frühjahr lieferte der Allrounder wertvolle Helferdienste für seine Kapitäne. Jetzt möchte der Steinhagener selbst in Erscheinung treten. Bei der Rheinland-Pfalz Rundfahrt (16. bis 20. Mai) führt der 31-Jährige für Radsport aktiv Tagebuch.

Weitere Radsportnachrichten

31.01.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

30.01.2025Van der Poel peilt in Liévin de Vlaemincks Rekord an

(rsn) – Am Freitag beginnt in Liévin die Cyclocross-Weltmeisterschaft (31. Januar – 2. Februar). In sieben Rennen werden Regenbogentrikots ausgefahren und German Cycling könnte erstmals seit der

30.01.2025Warm-Up für den nächsten Dreijahres-Zyklus

(rsn) – Douglas Ryder fiel in der Vergangenheit nicht unbedingt durch Zurückhaltung und Bescheidenheit auf. Als er 2023 das Team Q36.5 Pro Cycling als Zweitdivisionär ins Leben rief, nachdem sein

30.01.2025Eekhoff stürzt bei AlUla-Tour gegen Laternenpfahl

(rsn) – Nach einem schweren Unfall im Finale der 3. Etappe der AlUla-Tour musste Nils Eekhoff (Picnic – PostNL) ins Krankenhaus gebracht werden, wo ein Kieferbruch und ein abgebrochener Zahn diagn

30.01.2025Van den Berg aus Blikras Windschatten zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Marijn van den Berg (EF Education – EasyPost) ist perfekt in seine vierte Profisaison eingestiegen. Der 25-jährige Niederländer entschied am zweiten Tag der Mallorca Challenge die Trofeo

30.01.2025Merliers Beine drehen sich auch am Tayma Fort am schnellsten

(rsn) – Mit einer souveränen Vorstellung hat Auftaktsieger Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auch die 3. Etappe der 5. AlUla Tour (2.1) für sich entschieden. Der 32-jährige Belgier setzte sich

30.01.2025Die Strecke des Critérium du Dauphiné 2025

(rsn) – Das 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) führt vom 8. bis 15. Juni 2025 von Domérat im Departement Allier über acht Etappen zur finalen Bergankunft am Plateau du Mont-Cenis in den Savoier

30.01.2025Cadel Evans Road Race im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Seit mittlerweile acht Jahren gehört das 2015 erstmals ausgetragene Cadel Evans Great Ocean Road Race der WorldTour an. Bei den bisherigen sieben Austragungen gab es auch schon zwei deutsch

30.01.2025Auch mit kleinerem Kader vor einer weiteren Wundersaison?

(rsn) - Das belgische Team Lotto, seit dieser Saison ohne den bisherigen Co-Sponsor Dstny, ist so etwas wie der Effektivitätsweltmeister im Straßenradsport. Mit einem Etat unterhalb von 20 Millionen

30.01.2025Andresen fügt Welsford erste Sprint-Niederlage 2025 zu

(rsn) – Nach drei Etappensiegen bei der Tour Down Under (1. UWT) und zuvor auch drei Sprinterfolgen bei nationalen Kriterien in Australien hat Sam Welsford bei der Surf Coast Classic (1.1) knapp ein

30.01.2025Viel französischer Schlamm und ein bisschen Bieles

(rsn) – Zum ersten Mal seit 2004 (Pontchateau) findet die Cross-Weltmeisterschaft wieder in Frankreich statt. Austragungsort ist Liévin, eine 30.000-Einwohner-Stadt im Département Pais-de-Calais i

30.01.2025Kepplinger: “Ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist“

(rsn) - Vor zwei Jahren begann für Rainer Kepplinger das Abenteuer WorldTour. Bei der damaligen Saudi Tour gab der Österreicher sein Debüt im Trikot von Bahrain Victorious. Nun steht Kepplinger bei

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • AlUla Tour (2.1, 000)
  • Trofeo Serra Tramuntana (1.1, ESP)