Kasper als Zehnte beste Deutsche in Limburg

Wiebes holt Gravel-WM-Titel bei Oranje-Party

Von Kevin Kempf

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Lorena Wiebes siegt auch Offroad fast nach Belieben. | Foto: Cor Vos

11.10.2025  |  (rsn) - Die Niederländerinnen haben wie erwartet die Gravel-WM in Limburg dominiert. Zünglein an der Waage beim Sieg von Lorena Wiebes war eine Tschechin, die bis vor einigen Jahren auch noch Niederländerin war: Julia Kopecky opferte sich in der Verfolgung auf, um die im Finale enteilte Shirin van Anrooij – ebenfalls Niederländerin – zurückzuholen und so ihrer SD-Worx-Teamkollegin Wiebes den Weg zum Triumph zu bereiten.

Die holte sich Gold im Vierersprint vor Titelverteidigerin Marianne Vos, die den niederländischen Doppelsieg perfekt machte. Bronze ging an die Italienerin Silvia Persico vor der nächsten Niederländerin Yara Kastelijn, die auf dem Schlusskilometer die letzten Meter zu ihrer Teamkollegin van Anrooij zugefahren hatte. Die Deutsche Romy Kasper kam als Zehnte ins Ziel.

Die 37-Jährige eröffnete das Finale mit vier Niederländerinnen, zu denen auch Wiebes und Vos gehörten. Als das Quintett in der schwersten Hügelzone von sieben Verfolgerinnen gestellt wurde, konnte die Lausitzerin bergauf nicht mitgehen. Rosa Klöser lag auf Top-15-Kurs, musste die WM aber im Finale aus noch unbekannter Ursache aufgeben.

So lief die Gravel-WM der Frauen:

Rund 60 Kilometer vor dem Ziel lösten sich fünf Athletinnen aus dem da noch großen Hauptfeld. Kasper wurde von gleich vier Niederländerinnen begleitet: Vos, Femke Gerritse, Wiebes und Maud Rijbeek. Der Vorsprung dieses Quintetts blieb lange bei ungefähr 30 Sekunden, begann dann aber anzusteigen.

Persico machte eingangs der letzten 40 Kilometer aber Ernst, wodurch sich sieben Fahrerinnen – mit fünf Niederländerinnen und der ehemaligen Niederländerin Kopecky - aus dem Verfolgerfeld absetzten. Sie kamen bis auf 17 Sekunden an die Spitzenreiterinnen heran als van Anrooij die Schlagzahl nochmals erhöhte, wodurch das Septett zu Beginn der 35 Kilometer langen Schlussrunde in Beek 10 Sekunden hinten lag. Klöser folgte als zweitbeste Deutsche in der nächsten Gruppe 20 Sekunden dahinter.

Vos greift am Visweg an

Dann geriet die Aufholjagd jedoch ins Stocken und der Rückstand der ersten Verfolgerinnen wurde größer. Vor allem Persico ließ allerdings nicht locker. Sie musste nun mit Kopecky aber alles allein machen. Am Visweg griff Vos mit noch 21 zu fahrenden Kilometern an – lediglich Wiebes konnte auf dem Asphaltanstieg mitspringen. Bei den anderen Dreien musste Kasper nun allein arbeiten, was dazu führte, dass die sieben Frauen dahinter herankamen.

Zwei Kilometer später konnten Kasper und zwei Niederländerinnen am nächsten Gravelhügel nicht mehr mitgehen. Auf den letzten Metern löste sich Persico, der 17 Kilometer vor dem Ziel der Anschluss gelang. In ihrem Windschatten folgten kurz danach aber Kopecky, Femke Markus, Yara Kastelijn, van Anrooij und de Vries. Auch Larissa Hartog kam eingangs der letzten 15 Kilometer noch heran, als de Vries und Markus attackierten.

Vos probiert es am Bronsdalweg

Am Bronsdalweg, dem letzten Anstieg, kam wenig später alles wieder zusammen, doch als Kastelijn beschleunigte, riss es erneut. Vos übernahm und ihr konnten nur Kastelijn und Wiebes folgen. Oben angekommen sprang auch Persico wieder zu den Niederländerinnen, die dann noch von van Anrooij verstärkt wurden. Als Letzte schaffte Kopecky den Anschluss.

Mit noch 12 zu fahrenden Kilometern griff van Anrooij an und die Niederländerin profitierte nun von Uneinigkeit ihrer Konkurrentinnen. Vor allem Wiebes wollte nicht mitfahren, konterte aber alle Versuche von Vos ab. Letztendlich musste Kopecky für ihre SD-Worx-Teamkollegin Wiebes an die Arbeit. Die brachte die Lücke bis auf 14 Sekunden herunter, als Kastelijn eingangs der letzten zwei Kilometer an einer Autobahnbrücke angriff. Damit schüttelte sie allerdings nur Kopecky ab.

Die kam aber auch wieder heran und führte ihre Begleiterinnen zehn Sekunden nach der Spitzenreiterin unter dem Teufelslappen durch. Kastelijn opferte sich dann auf und fuhr die Lücke 200 Meter vor dem Ziel zu. Wiebes sprintete danach schneller als Vos und bedankte sich im Zielbereich sofort bei Kopecky.

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