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03.10.2025 | (rsn) – Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) hat zum zweiten Mal in Folge den Münsterland Giro (1.Pro) gewonnen und sich dabei nach 192 Kilometern hauchdünn vor Arnaud De Lie (Lotto) durchgesetzt. Dritter wurde der Tscheche Pavel Bittner (Picnic – PostNL) vor dem dritten Belgier, Jordi Meeus (Red Bull – Bora – hansgrohe) sowie dem Slowakischen Meister Lukas Kubis (Unibet – Tietema Rockets).
Das deutsche Trio Jonathan Malte Rottmann (Rembe – rad-net), Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek) und Max Kanter (XDS – Astana) landete auf den Plätzen 12, 13 und 14, Max Walscheid (Jayco – AlUla) kam als 19. über den Zielstrich. Teutenberg hatte den Sprint um den Sieg 200 Meter vor dem Ziel eröffnet, als sein Anfahrer Jasper Stuyven ausscherte, hatte aber nicht mehr die nötige Kraft, um von dort bis zum Zielstrich vorne zu bleiben und wurde außen herum von der Konkurrenz überspurtet.
Mit Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) war einer der Top-Favoriten beim mit zahlreichen Weltklassesprintern besetzten deutschen Saisonabschluss in der vorletzten der drei Schlussrunden durch Münster gestürzt. Daher konnte der bis Sonntag noch amtierende Europameister nicht mehr in den Kampf um den Sieg eingreifen.
"Ich muss sagen, es war ziemlich chaotisch im Finale. Es gab einen kleinen Sturz in einer der Schlussrunden und dadurch war das Feld dann auch kleiner. Es ist immer nervös in einem solchen Rennen am Ende, aber glücklicherweise war das Wetter nicht schlecht und es kam zum Massensprint", sagte Philipsen im Sieger-Interview. "Ich bin froh, dass wir mit dem Team vorne gefahren sind und dann den Sieg holen konnten."
Im Sprint um den Sieg sah es bis zu den allerletzten Metern noch so aus, als würde De Lie vor Philipsen gewinnen. Doch dem Lotto-Profi hob es an einer kleinen Fahrbahnschwelle rund 25 Meter vor Schluss das Hinterrad hoch und er verlor etwas Vortrieb. Dass das am Ende ausschlaggebend war, glaubte er aber selbst nicht.
"Ich meine, da war etwas auf der Straße oder so. Aber ich denke nicht, dass ich deshalb heute den Sieg verpasst habe", gab sich der 23-Jährige als fairer Verlierer. "Zweiter zu werden ist immer ein blödes Gefühl, aber der Sieger heißt Jasper Philipsen und dann ist es nicht mehr ganz so schlimm. Trotzdem: Wir sind natürlich für den Sieg hergekommen", meinte De Lie, der schon eine Rückkehr im kommenden Jahr in Aussicht stellte: "Ich habe hier noch nicht gewonnen und würde das Rennen gerne meinem Palmares hinzufügen."
Philipsen hielt sich diesbezüglich etwas bedeckter und schob die Verantwortung für seinen Angriff auf den Münsterland-Hattrick im kommenden Jahr seiner Teamleitung zu. "Wenn das Rennen wieder in meinem Programm steht – warum nicht?", grinste er und tröstete auch De Lie: "Er hat den letzten Wochen schon genug gewonnen, ich glaube, er sollte nicht allzu enttäuscht sein."
Nach dem Start in Stromberg hagelte es sofort Attacken, doch es dauerte bis zum Höxberg, dem ersten Bergpreis bei Kilometer 20, dass sich ein Trio wirklich absetzen konnte: Vinzenz Dorn (Bike Aid) führte das Rennen vor Rasmus Wallin (Uno-X) und Colby Simmons (EF Education – EasyPost) über die Kuppe und nahm die ersten drei Bergpunkte mit.
Das Trio fuhr anschließend rund drei Minuten Vorsprung heraus und Dorn sicherte sich auch die nächsten drei Bergpreise nach 29, 51 und 66 Kilometern, um damit bereits frühzeitig als Gesamtsieger der mit 500 Euro dotierten Bergwertung festzustehen. Anschließend schmolz der Vorsprung der Ausreißer aber zusammen, weil knapp 125 Kilometer vor Rennende das Peloton auf freiem Feld erstmals richtig Vollgas gab. Es kam zwar zu keinen Windstaffeln, trotzdem aber standen 20 Kilometer später nur noch 60 Sekunden für die Spitzenreiter auf der Uhr.
Das Streckenprofil des Münsterland Giro. | Grafik: Veranstalter
Danach sicherte sich Dorn am Pilatusberg 97 Kilometer vor Schluss auch den letzten Bergpreis und das Trio baute seinen Vorsprung nochmal auf 1:45 Minuten aus, bevor das Hauptfeld dann aber Sekunde um Sekunde wieder abknabberte. Schon 45 Kilometer vor dem Ziel war die Flucht des Ausreißertrios vorbei.
Mit noch 19 zu fahrenden Kilometern sicherte sich Pepe Albrecht (Rembe - rad-net) noch die 500 Euro für den einzigen Zwischensprint des Tages hauchdünn vor Tobias Nolde (Benotti - Berthold), doch Ausreißversuche erstickten die Top-Teams in der letzten Rennstunde allesamt im Keim.
Auf den drei Schlussrunden durch Münster kam es auf dem Altstadt-Kopfsteinpflaster sieben Kilometer vor dem Ziel noch zu einem Sturz, in den Top-Favorit Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) verwickelt wurde, sodass der Mann im Trikot des Europameisters nichts mehr mit dem Ausgang des Rennens zu tun hatte. Genau so erging es rund zwei Dritteln des Feldes, weil durch den Merlier-Sturz Stau entstand und viele zurückfielen.
In der Schlussrunde hatte zunächst Alpecin – Deceuninck alles unter Kontrolle, gab die Führungsposition im Feld auf den letzten zwei Kilometern aber nochmal ab. Lidl – Trek bereitete den Sprint schließlich final vor und Teutenberg marschierte als erstes los, hatte dann aber nicht mehr die nötige Kraft für einen langen Sprint und außen an ihm vorbei spurtete die belgische Konkurrenz deutlich vorbei.
De Lie schien dem Sieg entgegenzusprinten, dann hob dem Belgier aber auf den letzten 50 Metern eine kleine Fahrbahnschwelle noch das Hinterrad hoch, was ihn kurz Vortrieb kostete, und Philipsen kam doch noch vorbei.
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