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14.09.2025 | (rsn) – Brandon McNulty hat den Grand Prix Cycliste de Montréal (1.UWT) gewonnen und gemeinsam mit Weltmeister Tadej Pogacar einen Doppelsieg gefeiert. Das UAE-Duo spielte die Konkurrenz im Finale taktisch stark aus und bestritt die letzten 15 Kilometer des 209,1 Kilometer langen Rennens zu zweit, um die totale Dominanz ihres Teams zu unterstreichen.
Dabei führte Pogacar seinen Teamkollegen, der zuvor für den Slowenen gearbeitet hatte, dann aber auf den letzten 15 Kilometern nur noch am Hinterrad von ihm saß, bis zur Zielgeraden und überließ ihm dort den Sieg – McNultys ersten in einem WorldTour-Eintagesrennen.
Dritter wurde 1:04 Minuten hinter den beiden UAE-Profis der US-amerikanische Landesmeister Quinn Simmons (Lidl – Trek). Platz vier ging an den dritten US-Amerikaner, Neilson Powless (EF Education – EasyPost / + 1:46), vor dem dritten UAE-Profi Adam Yates (UAE – Emirates – XRG / + 1:49).
"Wenn man einen Doppelsieg feiert und dann mit dem Weltmeister zusammen über die Ziellinie fährt, das ist natürlich super besonders. Das ist sicher einer der einprägsamsten Momente meiner Karriere bisher", strahlte McNulty im Sieger-Interview und fasste das Finale zusammen:
"Etwa vier Runden vor Schluss hat er (Pogacar, Anm. d. Red.) mich gefragt, ob ich es mit einem Solo probieren wollte. Ich habe gesagt: Ich kann es versuchen. Deshalb habe ich in der drittletzten Runde angegriffen. Danach waren wir zu viert und dann hat er angegriffen und etwas später bin ich gefolgt. Er hat auf mich gewartet und war am Ende nett genug, um mich gewinnen zu lassen. Das hat er am Ende entschieden und ich bin wirklich dankbar. Es war ein superschöner Tag."
Mit dem Triumph in Montréal feierte das UAE-Team seinen 85. Saisonsieg und stellte damit den Rekord von Columbia – HTC aus der Saison 2009 ein. "Wir waren letztes Jahr schon nah dran. Deshalb war das natürlich ein Ziel dieses Jahr und jetzt haben wir den Rekord eingestellt. Es ist supercool, dass ich das machen konnte. Aber jetzt wollen wir ihn natürlich auch noch weiter ausbauen", meinte McNulty und Pogacar fügte hinzu: "Es war eine wirklich erfolgreiche Saison für uns. Viele Jungs hatten ihre Möglichkeiten, viele haben gewonnen. Sie alle zeigen, wie hart sie arbeiten und fast jeder im Team hat jetzt einen Sieg. Deshalb ist das wichtig und wir sind superstolz darauf!"
Der Slowene erklärte im Ziel auch, dass er sich sofort sicher war, McNulty im Ziel den Vortritt zu lassen, nachdem die beiden Teamkollegen 15 Kilometer vor dem Ziel zu zweit an der Spitze waren und keinen Konkurrenten mehr bei sich hatten. "Als er zu mir gekommen ist stand für mich recht schnell fest, wer gewinnen würde", so der Weltmeister.
Louis Barré (Intermarché – Wanty / + 2:01) wurde Sechster vor Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike / + 2:26) sowie Alex Aranburu (Cofidis / + 2:58), Corbin Strong (Israel – Premier Tech / + 3:00) und Alberto Bettiol (XDS – Astana / + 3:01), die das nach 17 Runden auf dem schweren Kurs von Montréal arg dezimierte Hauptfeld mit nur noch 15 Mann ins Ziel führten.
Gleich nach dem Start hagelte es erste Attacken und es bildete sich früh eine siebenköpfige Ausreißergruppe um den Franzosen Victor Lafay (Decathlon – AG2R). Dieses Septett bekam 120 Kilometer vor dem Ziel noch Begleitung von einer Neunergruppe um Marius Mayrhofer (Tudor) Mauro Schmid (Jayco – AlUla), doch im Hauptfeld kontrollierte UAE – Emirates – XRG mit vor allem Nils Politt und Tim Wellens das Rennen für Top-Favorit Pogacar und hielt den Abstand zur Spitze stets gering.
Die Spitzengruppe zerfiel zu Beginn der zweiten Rennhälfte nach und nach, bevor 69 Kilometer vor dem Ziel alle Ausreißer gestellt waren. In der drittletzten Runde lösten sich dann die beiden US-Amerikaner McNulty und Simmons aus dem bereits arg zusammengeschmolzenen Hauptfeld 37 Kilometer vor Schluss, und kurz darauf folgten ihnen auch Barré sowie Pogacar.
Das Streckenprofil der Runde beim GP Montreal, die 17 Mal gefahren wurde. | Grafik: Veranstalter
Sie schlossen bereits mit noch 34 zu fahrenden Kilometern zum Spitzenduo auf und es ging zu viert in die vorletzte Runde – mit knapp einer Minute Vorsprung auf das lediglich rund 20 Mann umfassende Verfolgerfeld. McNulty machte vorne nun den Mammutanteil der Führungsarbeit und 24 Kilometer vor dem Ziel attackierte Pogacar in der längsten Steigung der Runde, der Cote Camilien-Houde (2,3 km bei 6,2%) und schien sein Solo zum Sieg zu starten.
Hinter ihm konnte Barré dem US-Duo nicht mehr folgen und so musste anschließend Simmons allein die Verfolgungsarbeit hinter Pogacar leisten, während McNulty am Hinterrad seines Landsmannes saß. 19 Kilometer vor Schluss hatte Pogacar 17 Sekunden Vorsprung auf die Beiden und im folgenden Anstieg an der Universität von Montréal ließ McNulty Simmons stehen, um nun eine UAE-Doppelführung herzustellen. Das kleine Hauptfeld lag da schon 1:25 Minuten zurück.
Pogacar wartete dann auf McNulty und als der US-Amerikaner 15 Kilometer vor dem Ziel zum Slowenen aufschloss, spannte sich der Weltmeister sofort für seinen sonstigen Helfer ein, um den bereits 25 Sekunden zurückliegenden Simmons immer weiter zu distanzieren. Mit 32 Sekunden Vorsprung auf Simmons führte Pogacar McNulty in die 12,3 Kilometer lange Schlussrunde – und auch dort gab Pogacar die Führungsarbeit nicht mehr an seinen Teamkollegen ab.
Er führte ihn bis zur Zielgeraden und vergrößerte den Vorsprung auf Simmons dabei kontinuierlich weiter, bevor McNulty dann neben ihn fuhr und sie gemeinsam Arm in Arm den Doppelsieg feierten. Auf den letzten Metern zeigte Pogacar auf McNulty, nahm zwei Tritte heraus und ließ ihn so als erstes über den Strich rollen.
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