“Das hätte heute nicht besser laufen können“

Riccitello fährt Pellizzari am letzten Berg aus dem Weißen Trikot

Von Christoph Matt

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Matthew Riccitello (Israel - Premier Tech) | Foto: Cor Vos

13.09.2025  |  (rsn) - Fast wären alle Wertungstrikots in der zweiten Hälfte der Vuelta auf den gleichen Schultern geblieben. Auf der 20. Etappe der Rundfahrt kam es aber doch noch zu einem Führungswechsel in der Nachwuchswertung. Matthew Riccitello (Israel - Premier Tech) konnte sich im finalen Anstieg in der Gruppe der Favoriten halten und rollte als Fünfter über den Zielstrich. Giulio Pellizzari (Red Bull - Bora - hansgrohe) musste bereits 6,5 Kilometer vor dem Ziel reißen lassen. Er verlor fast drei Minuten auf den Sieger Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und damit auch das Weiße Trikot.

Riccitello ist damit neben Vingegaard der Gewinner des Tages. Für den 23-Jährigen ist es bei seiner dritten Grand Tour das erste Top-10-Ergebnis über drei Wochen.

Ein Ausrufezeichen konnte er dieses Jahr bereits mit dem Sieg einer Etappe und der Gesamtwertung der Sibiu Tour setzen. Nun bewies er, dass auch über 21 Tage mit ihm zu rechnen ist. “Ich bin zufrieden, wie sich die Beine nach diesen drei Wochen, aber auch speziell in der letzten angefühlt haben. Das Ganze im Weißen Trikot und mit dem 5. Platz in der Gesamtwertung zu beenden, das hätte heute nicht besser laufen können”, zog der Amerikaner im Ziel Bilanz. Die anhaltenden Proteste gegen den Sponsor seines Teams, die auf der Vuelta für viel Unruhe und heute ebenfalls für Behinderungen sorgten, trübten die Freude über das Ergebnis an diesem Tag nicht. Am Ruhetag ließ Riccitello dagegen erkennen, dass ihn die Situation belastet: “Wir haben zusätzliche Polizei und so weiter, aber jetzt ist es etwas, womit das gesamte Peloton umgehen muss. Es ist unter diesen Umständen nicht einfach. Ich möchte mich trotzdem darauf konzentrieren, das Rennen positiv zu beenden."

Möglicher Teamwechsel

Dies hat er nun geschafft und muss sich in Zukunft mit solchen Anfeindungen vielleicht auch nicht mehr auseinandersetzen. Sein Vertrag beim israelischen Team läuft dieses Jahr aus und Gerüchten zufolge fährt er nächstes Jahr für das Team Decathlon - AG2R. Die Unannehmlichkeiten vergangener Tage scheinen ihm nach dem heutigen Ergebnis sowieso nicht mehr nachzuhängen. “Ich habe auf den letzten Kilometern viel gelitten, aber man fährt über die Ziellinie und vergisst alle Strapazen der letzten drei Wochen.” Als zukünftiger Hoffnungsträger im Gesamtklassement hat Riccitello auf jeden Fall einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Trotz der heutigen Etappe kann man diesen auch Pellizzari nicht absprechen. Nach dem sechsten Platz beim diesjährigen Giro d’Italia vergoldete er sich den sechsten Gesamtrang in der Vuelta mit einem Sieg auf der 17. Etappe. Red Bull - Bora - hansgrohe hat also einen weiteren Anwärter fürs Gesamtklassement, der im sehr stark besetzten Team auf eine Leaderrolle hoffen könnte.

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