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05.09.2025 | (rsn) - Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat am Angliru die 13. Etappe der Vuelta a Espana vor dem zeitgleichen Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gewonnen, der das Rote Trikot verteidigte. Die Mannschaft des Portugiesen hatte die Favoritengruppe im Schlussanstieg systematisch verkleinert, bis nur noch die beiden besten Kletterer der Rundfahrt übrig blieben. Das Duo lag nach schweren 202,7 Kilometern 28 Sekunden vor dem Australier Jai Hindley (Red Bull – Bora – hansgrohe), der zwei Sekunden vor dem US-Amerikaner Sepp Kuss (Visma – Lease a Bike) Vierter wurde.
Platz fünf ging an den Österreicher Felix Gall (Decathlon – AG2R ), der seinen Rückstand auf 52 Sekunden beschränken konnte und damit 19 Sekunden schneller war als Giulio Pellizzari (Red Bull - Bora – hansgrohe / +1:11), der als Sechster dem Briten Tom Pidcock (Q36.5) und dem US-Amerikaner Matthew Riccitello (Israel – Premier Tech) je fünf Sekunden abnahm.
Für UAE – Emirates war es nach dem Sieg im Mannschaftszeitfahren und den jeweils zwei Tageserfolgen von Juan Ayuso und Jay Vine der bereits sechste Etappensieg bei erst 13 absolvierten Abschnitten. Schon am vorletzten Berg des Tages gut 20 Kilometer vor dem Ziel, wurde die Mannschaft aktiv. "Der Plan war, ein hohes Tempo anzuschlagen, schon in den Angliru hinein. Jay, Felix (Großschartner), Domen (Novak) – alle haben einen super Job gemacht!“, freute sich UAE-Sportdirektor Matxin Fernandez am Eurosport-Mikrofon.
Die Arbeit seiner Teamkollegen hatte auch Vingegaard die Lust auf einen Angriff genommen. “Ich habe jederzeit auf seine Attacke gewartet und ich dachte auch am Ende noch, er würde mich vor der Ziellinie noch überholen“, gestand der Sieger im Flash-Interview. Als auf den letzten Metern bergab ging und kurvig wurde, hatte er den Tageserfolg aber so gut wie sicher. “Ich kannte die Ankunft noch gut von vor zwei Jahren und bin als erstes in die letzte Kurve und danach ist es hier schwer, noch vorbeizukommen. Das war einfach ein toller Tag!", freute Almeida sich.
Für den 27-Jährigen ist es der erste Solo-Etappensieg bei der Spanien-Rundfahrt - als Zeitgewinn auf Vingegaard gab es vier Bonussekunden. "Natürlich ist das motivierend. Ich habe bei der Vuelta schon mehrmals versucht, Zeit auf Jonas gut zu machen, aber er sieht bisher phänomenal aus. Deshalb wird es schwer, aber wir geben niemals auf!", kündigte Almeida weitere Attacken an.
Vingegaard fuhr am Angliru keinen einzigen Meter im Wind, versteckte sich vielmehr am Hinterrad seines Gegners. "Ehrlich gesagt habe ich gemischte Gefühle, ja. Ich hätte liebend gern heute gewonnen. Wir haben alles dafür getan, aber Joao verdient den Sieg heute. Er war superstark!“, gestand der Gesamtführende im Flash-Interview.
“Ich habe getan, was ich konnte, aber natürlich bin ich etwas enttäuscht, dass ich nicht gewinnen konnte. Ich wusste schon am vorletzten Berg, dass er auf Sieg fahren will, weil er sein Team vorgeschickt hat. Sie haben das super gut gemacht“, fügte er anerkennend an.
Der Freiburger Michel Heßmann (Movistar) zeigte sich erneut angriffslustig und gehörte zur 25-köpfigen Gruppe des Tages. Am vorletzten Anstieg der Etappe musste er die besten Kletterer fahren lassen. Bester Deutscher am Angliru wurde Ben Zwiehoff (Red Bull – Bora – hansgrohe) auf Position 39. Mit 16:59 Minuten Rückstand kam der Essener rund 5:30 Minuten vor Heßmann ins Ziel.
Im Klassement liegt Almeida nun 46 Sekunden hinter Vingegaard. au. Dritter bleibt Pidcock, der mit 2:18 Minuten Rückstand wiederum 42 Sekunden vor dem neuen Gesamtvierten Hindley liegt. Mads Pedersen (Lidl – Trek) behauptete die Führung im Punkteklassement, Vine bleibt im Bergtrikot. Pellizzari konnte den Angriff von Riccitello aufs Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers abwehren.
Nachdem sich das Feld in der turbulenten Anfangsphase geteilt hatte, wobei unter anderem Gall ins Hintertreffen geraten war, lösten sich nach rund 20 Kilometern 25 Fahrer, zu denen Bob Jungels (Ineos Grenadiers), Antonio Tiberi (Bahrain Victorious), Tim van Dijke (Red Bull – Bora – hansgrohe), Heßmann und Jefferson Cepeda (beide Movistar) gehörten. Viel Vorsprung wurde der Gruppe nicht gewährt, mehr als 3:45 Minuten kamen nicht zusammen.
An der Geschwindigkeit der Ausreißer lag dies nicht, denn die bergige Zone, die nach 145 Kilometern begann, erreichten sie – auch dank des Rückenwindes - mit einem Stundemittel von 49,9km/h. Dort schlug Rémi Cavagna (Groupama – FDJ) für seinen Teamkollegen Clément Braz Afonso ein Tempo an, das vielen seiner Begleiter zu hoch lag. Als Jungels mit Schwung an seinen Begleitern vorbeizog, riss er eine Lücke, die nur Nicolas Vinokourov (XDS - Astana), Tiberi, Gianmarco Garofoli (Soudal – Quick-Step) und Cepeda schließn konnten.
Pedersen versuchte mit Huub Artz (Intermarché – Wanty) den Anschluss wiederherzustellen, doch der Niederländer verlor kurz vor der Spitze den Kontakt. Der Däne erreichte kurz bevor Vinokourov sich den Bergpreis holte, die Spitze. Tiberi hatte anschließend einen Reifenschaden, wegen dem er in der Abfahrt zu Artz zurückfiel. Bis zum Fuße des Alto del Cordal (1.Kat.) blieben die beiden Verfolger auf 20 Sekunden Rückstand. Kurz bevor der 5,5 Kilometer lange und 8,8 Prozent steile Berg begann, sicherte sich Pedersen am Zwischensprint 20 Punkte, danach nahm er die Beine hoch.
Das Streckenprofil der 13. Etappe der Vuelta a Espana | Foto: Veranstalter
Bergauf ging es für Garofoli dann zu schnell, die anderen drei blieben bis zum Wertungsstrich, den erneut Vinokourov als Erster überquerte, zusammen. Auf den letzten beiden Kilometern erhöhte Vine die Schlagzahl, wodurch er das Feld bis auf rund 15 Fahrer dezimierte.
Als das Spitzentrio nach der Abfahrt den 12,4 Kilometer langen Angliru erreichte, musste es anhalten. Wieder hatten Demonstranten mit palästinensischen Flaggen die Straße blockiert. Rund 30 Sekunden stand das Trio, bevor es weiterfahren konnte. Das Peloton kam 2:30 Minuten danach ungehindert an der Stelle vorbei.
Eingangs der letzten zehn Kilometer fiel der Gesamtvierte Torstein Traeen (Bahrain Victorious) aus der Favoritengruppe zurück. Kurz danach erging es Egan Bernal (Ineos Grenadiers) genauso. Vorn konnte Cepeda das Tempo von Jungels nicht mehr mitgehen. Als es 6,8 Kilometer vor dem Ziel extrem steil wurde, war auch bei Vinokourov der Ofen aus.
Hinten übergab Vine an Felix Großschartner, der Österreicher verkleinerte die Gruppe auf fünf Fahrer, denn sein Hinterrad konnten nur Vingegaard, Kuss, Almeida und Hindley halten. Als der Portugiese übernahm, konnten 4,5 Kilometer vor dem Ziel auch Hindley und Kuss dem neuen Spitzenduo nicht mehr folgen.
Almeida sorgte allein für das Tempo und baute mit Vingegaard am Hinterrad den Vorsprung auf alle Verfolger aus. Am Schlusskilometer machte der Mann in Rot keine Anstalten, die Führung zu übernehmen oder anzugreifen. Auch auf den letzten, bergab führenden Metern blieb Almeida vorn und gewann so die Etappe gewann. Hindley schüttelte auf den letzten Metern noch Kuss ab und sicherte sich Rang drei.
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