“Wäre ein gefährlicher Präzedenzfall für alle Teams“

Für Israel – Premier Tech steht ein Vuelta-Ausstieg nicht zur Debatte

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Für Israel – Premier Tech steht ein Vuelta-Ausstieg nicht zur Debatte"
Das Team Israel - Premier Tech vor dem Start der 1. Etappe der Vuelta in Turin. | Foto: Cor Vos

04.09.2025  |  (rsn) – Das Team Israel – Premier Tech will auch nach dem Abbruch der 11. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT), der aufgrund der gegen die Anwesenheit des Rennstalls bei der Grand Tour gerichteten Pro-Palästina-Demonstrationen in Bilbao nötig geworden war, die Spanien-Rundfahrt fortsetzen. Das stellte man am Mittwochabend in einem Statement unmissverständlich klar.

"Israel – Premier Tech ist ein professionelles Rad-Team. Als solches bleibt das Team gewillt, die Vuelta a Espana zu bestreiten. Jedes andere Vorgehen würde einen gefährlichen Präzedenzfall im Raddsport bedeuten, nicht nur für Israel – Premier Tech, sondern für alle Teams. Israel – Premier Tech hat wiederholt seinen Respekt vor dem Recht eines jeden zum Protest ausgedrückt, solange diese Proteste friedlich bleiben und die Sicherheit des Pelotons nicht gefährden", heißt es da, und weiter:

"Die Vuelta a Espana Rennveranstalter und die Polizei tun alles in ihrer Macht stehende, um ein sicheres Umfeld zu ermöglichen und dafür ist das Team besonders dankbar. Trotzdem war das Verhalten der Demonstranten in Bilbao heute nicht nur gefährlich, sondern auch kontraproduktiv für ihre Sache und brachte die baskischen Radsportfans, einige der besten Radsportfans der Welt, um das Etappenfinale, das sie verdient gehabt hätten. Wir danken den Rennveranstaltern und der UCI für deren fortwährende Unterstützung und Kooperation, genau wie den Teams und Fahrern, die ihre Unterstützung sowohl öffentlich als auch privat geäußert haben, und natürlich unseren Fans."

Schon seit die Vuelta am Mittwoch der vergangenen Woche spanischen Boden erreicht hat, kam es immer wieder zu Demonstrationen gegen das Team Israel – Premier Tech. Zuvor war durch eine Initiative der spanischen Linkspartei Izquierda Unida bereits der Auftritt der Mannschaft bei der Vuelta kritisiert und im Kongress die Unterstützung der Veranstaltung durch öffentliche Gelder angeprangert worden.

Immer wieder Proteste gegen das Team

Im Mannschaftszeitfahren von Figueres dann stellten sich Demonstranten mit einem Plakat dem Team in den Weg, die Strecke der Vuelta ist täglich gesäumt von Palästina-Flaggen und auf Etappe 10 waren Zuschauer aus einer protestierenden Menschenmenge heraus auf die Straße und ins Peloton gerannt, wodurch auch Fahrer zu Fall kamen.

Auf Etappe 11 rund um Bilbao am Mittwoch dann standen erneut zu Etappenbeginn sowie nochmal 27 Kilometer vor dem Ziel Demonstranten mit einem großen Plakat mit der Aufschrift "Destroy Israel" auf der Straße und versperrten den Weg. Zu Etappenbeginn wurde das Rennen daher kurzzeitig gestoppt, im Etappenfinale am vorletzten Anstieg musste die Favoritengruppe um die Demonstranten herumfahren.

UCI beruft sich auf politische Neutralität der Olympischen Bewegung

Die Etappe wurde schließlich von den Veranstaltern abgebrochen, weil im Zielbereich unzählige Demonstranten mit Palästina-Flaggen standen und es schien, als würden auch sie die Straße stürmen wollen, wenn das Peloton ankommt. Deshalb nahm man die Zeit drei Kilometer vor Schluss und beendete das Teilstück, ohne einen Etappensieger zu küren.

Der Radsportweltverband UCI hatte "die Aktionen, die zur Neutralisation der 11. Etappe der Vuelta a Espana geführt haben", am Mittwochabend in einem eigenen Statement "entschieden verurteilt" und dabei betont, dass es von "fundamentaler Wichtigkeit" sei, die politische Neutralität von Sportveranstaltungen in der Olympischen Bewegung zu wahren, "genau wie die vereinigende und befriedende Rolle des Sports". Abschließend betonte die UCI ihre "Solidarität und Unterstützung für Teams, deren Staff und Fahrer, die in der Lage sein sollten, ihre Profession auszuüben und ihrer Leidenschaft in optimalen Bedingungen nachzugehen".

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