Bilanzen vom rheinischen Klassiker

So lief das 107. Rund um Köln für die deutschen KT-Teams

Von Judith Krahl

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Die deutschen Konti-Teams präsentierten sich in der Gruppe des Tages. I Foto: Ballern cycling shots

19.05.2025  |  (rsn) - Sieben der acht deutschen Konti-Teams durften am Sonntag beim von Shootingstar Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) gewonnenen Radklassiker Rund um Köln (1.1) teilnehmen. Red Bull – Bora – hansgrohe trat mit einer gemischten Equipe an und schickte vier Rookies mit der WorldTour-Mannschaft an den Start. Für viele der Teams war das Rennen ein Saison-Highlight im Kalender. Die 107. deutsche Ausgabe des ältesten deutschen Radrennens wurde live von der Sportschau im Internet übertragen und bot somit die Chance, sich und sein Team im Fernsehen zu präsentieren.

Dass das auch das Ziel der Drittvisionäre war, zeigte sich schnell. Am meisten im Spotlight war Rembe-rad-net-Fahrer Ole Theiler, der sich aus der Spitzengruppe heraus die Bergwertung sichern konnte und dennoch genug Kraft und Mut hatte, im Finale zu attackieren. Doch auch andere deutsche Teams zeigten sich in den Ausreißergruppen vorne.

Von Anfang an prägten Fahrer der deutschen Teams den Rennverlauf und bildeten nach zahlreichen Attacken eine Spitzengruppe mit Ben Felix Jochum (Lotto – Kern Haus – PSD Bank), Theiler, Pierre-Pascal Keup (Deutsche Nationalmannschaft), Dominik Röber (Benotti - Berthold) sowie Anton Schiffer und Vincent Dorn (beide Bike Aid). Nachdem Röber, Schiffer, Dorn und Keup reißen lassen mussten, schlossen neben je einem WorldTour- und Pro-Konti-Fahrer auch Patrick Reißig (Benotti - Berthold) und Jacob Schmidt (MyVelo) zur Spitze auf.

Der Vorsprung wurde von den kontrollierenden Profiteams im Feld auf maximal 1:30 Minuten eingestellt, vorne boten jedoch besonders Jochum und Theiler den Zuschauern ein Spektakel beim Kampf um die Bergwertungen. Letztlich konnte sich Theiler schon vor dem Zusammenschluss mit dem Peloton die Bergwertung sichern. Im Finale, das noch rund 50 Fahrer im Peloton in Angriff nahmen, waren noch zehn Fahrer aus den deutschen Konti-Teams vertreten. Bestplatziertester im Endsprint wurde der Pole Bartlomiej Proc (Run & Race - Wibatech) auf Platz 14 vor Jonathan Rottman und Bruno Keßler (beide Rembe–rad-net) auf den Rängen 15 und 16. Für Lotto Kern-Haus kam Joshua Huppertz als 20. ins Ziel, der Schweizer Jan Sommer (MyVelo) landete einen Rang dahinter.

Stimmen der Konti-Teams zu Rund um Köln (alle gegenüber RSN):

Rembe – rad-net:

Ole Theiler: “Ich hatte die Vermutung, wann die Gruppe geht und bin dort mit reingegangen. Nachdem ich die erste Bergwertung gewinnen konnte, wurden wir wieder eingeholt. Jedoch konnte ich direkt wieder in der nächsten Gruppe sein und mir auch die nächsten zwei Bergwertungen sichern. Ich hatte dann Stress, weil Ben Jochum auch gepunktet hatte und musste Bensberg nochmal richtig hochfahren. Dann war ich mir der Bergwertung sicher. Ich habe im Finale alles darauf gesetzt, dass sie mich unterschätzen und durchkommen lassen. An der leichten Welle 2,7 Kilometer vor Ziel wurde ich jedoch wieder eingeholt. Es hat auf alle Fälle Spaß gemacht und ich bin zufrieden.“

Ole Theiler (Rembe - Rad-net) wurde als Sieger der Bergwertung geehrt. | Foto: Team

 

Lotto – Kern Haus – PSD Bank:

Torsten Schmidt (Sportlicher Leiter): “Wir freuen uns, so ein Radrennen wie hier in Köln fahren zu dürfen. Die Jungs konnten alles umsetzen im Rennen, was wir vorher besprochen hatten. Ben Jochum war gleich zweimal in der Ausreißergruppe vertreten. Im Sprint wollten wir für Joshua Huppertz fahren. Im Abschluss hat es leider nicht ganz geklappt, aber die Taktik wurde zu 105% umgesetzt. Wir gehen mit positiven Gefühlen zu den nächsten Rennen.“

MyVelo:

Jan Sommer: “Ich hab mich bewusst am Anfang aus der Action gehalten und mich geschont für den letzten Teil. Besonders beim letzten Mal Agathaberg ist es mir gelungen ganz vorne hineinzufahren. Als wir die Spitzengruppe eingeholt haben, hat Jakob versucht, mich so gut wie möglich im Finale zu unterstützen. Vor der letzten Kurve sind dann die Löcher aufgegangen und dann konnte ich nicht mehr weiter nach vorne. Ich bin trotzdem zufrieden, es war ein gutes Rennen für mich und das Team.“

Run & Race - Wibatech:

Michael Peter (Sportlicher Leiter): “Wir hatten zwar keinen Fahrer in der Gruppe des Tages, aber mit Proc einen sehr guten 14. Platz. Beim zweiten Mal Agathaberg überlebte nur er und fuhr somit alleine Richtung Ziel. Am letzten Berg musste er viel Kraft investieren, da ein Fahrer vor ihm die Kette verlor. Vielleicht wäre sonst noch ein besseres Ergebnis rausgesprungen. Am Ende sind wir aber sehr zufrieden mit der ganzen Leistung des Teams.“

Benotti - Berthold:

Lars Wackernagel (Sportlicher Leiter): “Wir wollten unbedingt in die Gruppe. Das war unser erklärtes Hauptziel, dem wir alles untergeordnet haben. In der ersten Gruppe haben wir das mit Dominik Röber geschafft, das Team von Tudor hatte aber einen anderen Plan. Die nächste Gruppe ging dann mit Patrick Reißig und kam weg. Ein gutes Ergebnis bei Rund um Köln ist immer schwierig, aber es ist für uns enorm wichtig gewesen, im Fernsehen zu sein.

Für Benotti-Berthold war die Präsenz vor der Kamera am Wichtigsten. | Foto: Ballern cycling shots

Bike Aid:

Vinzent Dorn: “Wir hatten leider keinen ganz gelungenen Tag in Köln. Anfangs sah es gut aus, Anton (Schiffer) und ich konnten in die erste Fluchtgruppe gehen. Leider wurden wir nach kurzer Zeit aber wieder gestellt und hatten dann in der zweiten Gruppe keinen mehr. Am Ende wurde uns dann der Agathaberg zum Verhängnis, an dem wir im Getümmel festhingen. Trotzdem haben wir als Team gut agiert, sind zusammen gefahren und haben auch nicht aufgegeben, sondern als einziges Team nachgeführt.“

Storck - Metropol:

Roman Duckert: “Wir wollten wie alle anderen in die Gruppe des Tages, was wir leider nicht erreicht haben. Wir haben unseren Plan dann umgestellt und versucht, uns bestmöglich vor den Bergen zu positionieren. Beim zweiten Mal Agathaberg ist uns das gegen die großen Teams nicht gelungen und keiner von uns hat es in die erste Gruppe geschafft. Es war aber eine tolle Erfahrung, hier in Deutschland ein Rennen gegen die Profis zu haben. Uns hat die harte Rennbelastung sicher gut getan.

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