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15.08.2024 | (rsn) – Demi Vollering (SD Worx – Protime) hat sich bei ihrem Sturz im Finale der 5. Etappe der Tour de France Femmes in Amnéville, der sie ihr Gelbes Trikot kostete, nicht schwerer verletzt. Das bestätigte ihr niederländisches Team am Donnerstagabend. Leichte Blutergüsse und Abschürfungen am unteren Rücken sowie am Gesäß habe sie davongetragen, heißt es in einer Pressemitteilung.
"Wenn ich bedenke, wie schnell ich gefallen bin, bin ich froh, dass ich mir keine Knochen gebrochen habe. Nach dem Sturz musste ich mich kurz erholen und alles checken. Dann konnte ich zurück aufs Rad steigen und das Rennen fortsetzen. Jetzt müssen wir abwarten und schauen, wie es sich morgen früh anfühlt, aber ich erwarte, dass ich die Tour fortsetzen kann", erklärte Vollering selbst.
Die Titelverteidigerin und Top-Favoritin war gut sechs Kilometer vor dem Ziel in einer engen Ausfahrt aus einem Kreisverkehr in einen Massensturz verwickelt worden, stand eine Weile auf der Straße und musste anschließend lange allein hinter dem ersten Teil des durch den Sturz geteilten Feldes hinterherjagen. ___STEADY_PAYWALL___
Erst kurz vor der 3-Kilometer-Marke schloss sie zu einer Gruppe um Teamkollegin Mischa Bredewold auf und bekam von da an Hilfe durch ihre Teamkollegin im Trikot der Europameisterin. Kurioserweise fuhr mit Kata Blanka Vas eine weitere Teamkollegin in der ersten Gruppe mit, anstatt zu warten und gewann die Etappe. Sie erklärte im Ziel, dass ihr Funkgerät nicht funktioniert habe und sie von Vollerings Sturz nichts mitbekommen habe. Vas war an zweiter Stelle durch den Kreisverkehr gefahren, gekracht hat es rund 20 Positionen weiter hinten.
Allerdings saß auch eine dritte SD-Worx-Fahrerin nach Vollerings Sturz noch weiter vorne im Rennen: Lorena Wiebes fuhr in der zweiten Gruppe und sprintete schließlich zu Etappenrang acht. Gewartet hat auch sie nicht, obwohl sie den Sturz aus nächster Nähe mitbekam: Eingangs des Kreisverkehrs saß sie noch am Hinterrad von Vollering, die ihr den Bergaufsprint zum Ziel anfahren wollte.
Als dann vor ihnen gebremst wurde und auch Vollering in die Eisen ging, tauchte Wiebes in der verhängnisvollen Linkskurve innen eng an ihrer Teamkollegin vorbei und die ging zu Boden. Ob es zur Berührung der beiden kam, war in den TV-Bildern nicht zu erkennen. Wiebes erklärte anschließend der niederländischen AD lediglich: "Ich bin glücklicherweise auf dem Rad geblieben, aber dann habe ich mich umgeguckt und sah etwas Gelbes liegen."
RSN fragte nach dem Rennen bei Sportdirektor Danny Stam nach, ob die Kommunikation nach dem Sturz schwer gewesen sei und wie entschieden wurde, wer wartet und wer nicht. "Es ist nicht schwer zu kommunizieren, aber man muss verstehen: Wenn die Mädels, bis sie von dem Sturz wissen, schon 1,5 Kilometer weiter sind, dann dauert es drei Minuten, bis sie helfen können. Der Sturz war 5,5 vor Schluss und Mischa war 3,5 vor Ziel bei Demi. Das ist noch immer recht schnell", sagte Stam.
Kata Blanka Vas (SD Worx – Protime) gewinnt die 5. Etappe der Tour de France Femmes in Amnéville. | Foto: Cor Vos
Über Funk habe man im Teamwagen auch nicht mitbekommen, was passiert war, erklärte Stam und gab zu: "Sonst hätten sie stoppen sollen, ja." Dass Vas sogar noch in der ersten Gruppe war, bekamen er und Anna van der Breggen im Begleitfahrzeug sogar erst auf dem Schlusskilometer mit, meinte der Niederländer. "Wir waren mehr damit beschäftigt, uns um Demi zu kümmern und sie nach vorne zu coachen, und dann haben wir gehört, dass Blankita in der Gruppe vorne war."
Dass die Ungarische Meisterin die Etappe dann noch gewann und sich so Wiedergutmachung für ihre knapp verpasste Olympia-Medaille in Paris besorgte, rettete den Tag für SD Worx – Protime in gewisser Weise aber doch. Denn unterm Strich, so schätzten es zumindest Wiebes und Stam ein, sollte es trotz der nun 1:19 Minuten Rückstand aufs Gelbe Trikot von Katarzyna Niewiadoma (Canyon – SRAM) für Vollering möglich sein, die Tour auf den zwei schweren Alpenetappen am Wochenende doch noch zu gewinnen. Vorausgesetzt die Sturzverletzungen behindern die Niederländerin nun nicht zu sehr.
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