Einziger Startplatz geht an Narvaez

Ecuador nominiert Olympiasieger Carapaz nicht für Paris

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Richard Carapaz wurde 2021 in Tokio Olympiasieger im Straßenrennen. | Foto: Cor Vos

28.05.2024  |  (rsn) – Olympiasieger Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) wird bei den Olympischen Spielen von Paris seinen Titel im Straßenrennen nicht verteidigen können. Der Goldmedaillengewinner von Tokio 2021 wurde vom Ecuadorianischen Verband nicht für die Sommerspiele 2024 nominiert. Stattdessen wird Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) den einzigen Startplatz einnehmen und sein Land sowohl im Straßenrennen als auch im Zeitfahren vertreten, wie am Montag mitgeteilt wurde.

Der 27-Jährige blickt auf eine starke erste Saisonhälfte zurück, in der er zunächst Gesamtzweiter der Tour Down Under und kurz darauf Ecuadorianischer Straßenmeister wurde. Bei Gent-Wevelgem zog Narvaez sich Ende März allerdings eine Gehirnerschütterung zu, die ihn zu einer wochenlangen Pause zwang. Aus der kehrte er erst zum Giro d’Italia zurück, wo er am 4. Mai prompt den Auftakt vor Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gewann und danach einen Tag das Rosa Trikot trug.

In Ecuador wird schon seit längerer Zeit teils hitzig darüber diskutiert, welcher Fahrer in den Olympischen Straßenwettbewerben antreten soll. Carapaz hatte dabei auf der Plattform X den Verbandspräsidenten Rosero Cambi scharf kritisiert: “Ecuador braucht einen neutralen Verband ohne Vetternwirtschaft. Dieser Präsident zeigt jeden Tag mit seinem Handeln, dass er nicht für einen fairen Verband steht.“

Zuvor hatte der 30-Jährige bereits seinen Anspruch auf das Olympia-Ticker nachdrücklich angemeldet: “Es ist ganz klar, dass ich mir einen Startplatz verdient habe. Ich sage das nicht aus einer Laune heraus oder weil ich amtierender Olympiasieger bin, sondern weil ich fast 50 Prozent der ecuadorianischen UCI-Punkte gewonnen habe“, sagte Carapaz der Zeitung Primicias. Der Giro-Sieger von 2019 sammelte im vergangenen Olympia-Zyklus 6009 UCI-Punkte, die anderen ecuadorianischen Fahrer kommen zusammen auf 8514 Zähler.

Als Kritik an Narvaez wollte Carapaz seine Wortmeldungen allerdings nicht verstanden wissen. “Ich habe großen Respekt vor Jhonatan. Er ist ein großartiger Fahrer. Wir haben auch darüber gesprochen und ich verstehe, dass er auch gerne dabei sein würde. Der Parcours liegt ihm gut. Es ist traurig, dass wir jetzt in diese Situation geraten sind. Aber ich kann über etwas, das unfair ist, nicht schweigen“, sagte der Allrounder, der einen “Mangel an Respekt“ beklagte.

In einem Video auf X zeigte sich Carapaz dann aber als fairer Verlierer und wünsche Narvaez für Paris viel Glück und ein gutes Abschneiden.

 

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