“Freue mich, endlich auch mal Wochenenden zu haben“

Zabel sagt “Ciao Ciao“: Rund um Köln wird zum Abschiedsrennen

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Zabel sagt “Ciao Ciao“: Rund um Köln wird zum Abschiedsrennen"
Rick Zabel (rechts) mit Nationaltrainer André Greipel (links) bei der Pressekonferenz vor Rund um Köln 2024. | Foto: Cor Vos

25.05.2024  |  (rsn) – Wenn am Sonntag um 10:45 Uhr am Harry-Blum-Platz der Startschuss fällt, wird es für einen im Starterfeld ein ganz besonderer Tag sein: Rick Zabel bestreitet beim 106. Rund um Köln sein letztes Profi-Straßenrennen. Nachdem der 30-Jährige seinen Vertrag beim Team Israel – Premier Tech bereits Mitte April aufgelöst hat, ist er nun in seiner Heimatstadt noch einmal für die Deutsche Nationalmannschaft unterwegs.

"Klar, ein bisschen Aufregung ist auch dabei – aber im Großen und Ganzen überwiegt einfach die Vorfreude", erzählte Zabel radsport-news.com am Samstagmorgen. "Ich versuche, es zu genießen. Ganz viele Freunde und die Familie wird da sein und ich mache abends noch eine kleine Party. Von daher freue ich mich einfach auf den Tag."

Seinen letzten Einsatz für Israel – Premier Tech hatte Zabel am 7. April bei der Königin der Klassiker, Paris-Roubaix. Dort fuhr er 18:35 Minuten nach Sieger Mathieu van der Poel als einer der letzten, die noch im Zeitlimit blieben, über den Zielstrich im berühmten Freiluft-Velodrom und zog damit an einer ehrwürdigen Stelle einen ersten Schlussstrich unter seine Karriere. Sieben Wochen danach würde Zabel aus Rund um Köln aber trotzdem gerne nochmal mehr machen, als "nur" eine Ehrenrunde mit Winke-Winke-Charakter.

"Die Strecke wurde ein bisschen entschärft und ich nehme mir schon vor, wenn es gut läuft, zumindest bis auf die finale Runde mitzukommen. Und dann passiert einfach, was passiert, wenn die Beine mich tragen. Ich bin höchstmotiviert und will mich auf einem guten sportlichen Level verabschieden", sagte er, erklärte aber auch: "Wie es halt immer so ist mit Kindern: Jetzt habe ich mir kurz vor dem Rennen noch eine kleine Erkältung eingefangen. Aber das sollte mich nicht allzu viel beeinträchtigen, bei einem Eintagesrennen."

Mit Ackermann und Teutenberg will Zabel den Sieg jagen

Im Nationalteam wird Zabel mit seinem Israel-Teamkollegen Pascal Ackermann sowie dem Lokalmatador Tim Torn Teutenberg zwei endschnelle Fahrer an seiner Seite haben. "Ich traue beiden zu, dass sie das Rennen gewinnen können. Wenn ich da nochmal meinen Teil zu beitragen und am Ende meine Anfahrqualitäten ausspielen könnte, würde mich das sehr freuen", so Zabel. "Und wenn ich vorher abgehangen bin, mache ich halt eine Ehrenrunde draus und lass mich ein bisschen feiern."

In den sieben Wochen zwischen Roubaix und 'RuK' hat Zabel zwar kein 100-prozentiges Profi-Pensum mehr abgespult, doch 16 bis 18 Trainingsstunden pro Woche seien es immerhin noch gewesen, erzählte er und meinte: "Dadurch fühle ich mich ein bisschen frischer, was für eine Grand Tour vielleicht nicht ideal wäre, aber für ein Eintagesrennen eigentlich ganz gut."

Das eine oder andere Gravelrennen ist geplant – "aber alles mehr aus Spaß"

Ein völlig neues Leben beginnt für Zabel am Montag nicht. Die Umstellung läuft nun ja schon länger und das Fahrrad wird sicherlich auch in Zukunft zentraler Bestandteil seines Lebens bleiben. Zabel wird mit seiner Bekanntheit gerade auch via Social Media sicher ein Botschafter des Radsports bleiben und will auch ein paar Gravelrennen in Zukunft anvisieren. "Aber alles mehr aus Spaß. Der Lifestyle und der Spaß steht im Vordergrund, nicht die reine Performance. Ich glaube das kommt mir als Typ auch entgegen", hat der 30-Jährige seinen Platz gefunden.

Und der soll künftig natürlich auch mehr bei seiner Familie sein – auch wenn Zabel zugab: "Gefühlt ist mein Terminkalender ab Montag schon voll. Ich muss aufpassen, dass ich nicht mehr unterwegs bin, als als Profi. Aber ich freue mich vor allen Dingen, endlich auch mal Wochenenden zu haben", sagte er. "Und unter der Woche wird selbständig an Projekten gearbeitet. Ich freue mich, auf alles was kommt. Ich bin in Goldgräber-Stimmung, es geht gerade erst los."

Weitere Radsportnachrichten

17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hätte eigene Leistung bei der Tour “niemals erwartet“

(rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n

17.11.2025Huens verstärkt Groupama, Verre findet neues Zuhause

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.11.2025Tour du Ghana: Müllers Team gewinnt Prolog – und hat morgen frei

Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird es selten

17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus

(rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o

17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheit“

(rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei

17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte

(rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit

17.11.2025Eigene Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht

(rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk

17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart

(rsn) – Die Liste an potenziellen Grand Departs im Ausland in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und Tour-Chef Christian Prudhomme

17.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg

(rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue

16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein

(rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser

16.11.2025Nys nach packendem Finale in Hamme mit besserem Ende für sich

(rsn) – Dramatischer hätte der dritte Lauf zur X20 Badkamers Trofee in Hamme nicht laufen können. Nachdem sich Thibau Nys (Baloise - Glowi Lions) und Cameron Mason (Seven) nahezu über den gesamt

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)