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19.02.2024 | (rsn) – Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) hat in einem chaotischen Massensprint am Liwa Palace nach 141 Kilometern die 1. Etappe der 6. UAE Tour gewonnen und damit auch die Gesamtführung der siebentägigen Rundfahrt übernommen. Der Belgier setzte sich vor dem Niederländer Arvid De Kleijn (Tudor Pro Cycling) und dem Italiener Jakub Mareczko (Corratec – Vini Fantini) durch.
"Es ist das erste WorldTour-Rennen der Saison für mich und da gleich zu gewinnen ist immer schön. Ich bin froh, dass ich dieses Jahr auch ein Bild davon haben werde", scherzte Merlier im ersten Sieger-Interview in Anlehnung an seinen Erfolg in Al Mirfa vor einem Jahr, als nach der Ankunft minutenlang die Zielfotos ausgewertet wurden, bevor Merlier als Sieger vor Caleb Ewan feststand.
Überschattet wurde das Finale durch einen heftigen Massensturz gut 200 Meter vor dem Zielstrich, der sich hinter den meisten Top-Sprintern ereignete, als der 23-jährige Belgier Jarne van de Paar (Lotto – Dstny) seinen Spurt eröffnete und dabei dem zurückfallenden Bora-hansgrohe-Anfahrer Ryan Mullen einen Schulterstoß mitgab, so dass der Niederländer zu Fall kam. Van de Paar war der Platz ausgegangen, weil neben ihm Arne Marit (Intermarché - Wanty) nach rechts rüberzog und ihn zwischen sich und Mullen einquetschte. Martin wiederum hatte auf eine Bewegung von Sam Bennett (Decathlon - AG2R) reagiert und selbst kaum mehr Platz - eine typische Kettenreaktion, in der keiner zurückstecken wollte.
Ungeachtet dessen spurteten auf der anderen Straßenseite Sebastian Molano (UAE Team Emirates) und Fernando Gaviria (Movistar) schon 250 Meter vor dem Zielstrich los, waren damit aber zu früh im Wind und boten Merlier den perfekten Windschatten, um zum Sieg durchzuziehen.
"Ich habe mich 500 Meter vor dem Ziel entschieden, auf die andere Seite zu wechseln und ich denke das war eine gute Entscheidung, ab da allein zu fahren", schilderte Merlier den Sprint aus seiner Sicht. "Erst war ich etwas eingebaut und zu früh im Wind. Aber dann sind Molano und Gaviria schon früh losgefahren und ich habe einen kleinen Fehler in der Wahl meines Gangs gemacht. Aber als ich dann erstmal Geschwindigkeit hatte, bin ich wieder an sie rangekommen und die Ziellinie war gerade noch weit genug weg."
Etwas zu früh weit vorne waren eingangs der 800 Meter langen Zielgeraden auch Bahrain Victorious für Phil Bauhaus und Israel – Premier Tech für Pascal Ackermann. Die beiden deutschen Sprinter mussten sich deshalb nochmal etwas zurückfallen lassen, waren dann eingebaut und konnten nicht mehr ihre volle Geschwindigkeit entfalten. Bauhaus kam als bester Deutscher auf Rang neun über den Zielstrich, Ackermann wurde als 15. gewertet.
Durch seinen Etappensieg und den damit verbundenen Zeitbonifikationen führt Merlier die UAE Tour nach der 1. Etappe mit vier Sekunden Vorsprung vor De Kleijn und dem Briten Mark Stewart (Corratec – Vini Fantini) an, der sich als Ausreißer unterwegs sechs Bonussekunden an den Zwischensprints gesichert hatte. Stewarts Teamkollegen Mareczko und Marco Murgado folgen mit jeweils sechs Sekunden Rückstand auf den Plätzen vier und fünf der Gesamtwertung.
Merlier trägt auch das Grüne Trikot des Punktbesten, Stewart das Schwarze Trikot des besten Fahrers an den Zwischensprints. Das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers trägt am Dienstag der 22-jährige Niederländer Loe van Belle (Visma - Lease a Bike), der das Feld hinter den zwei Ausreißern des Tages über den ersten Zwischensprint geführt und so eine Bonussekunde ergattert hatte.
#UAETour2024 TIM MERLIER????????del @soudalquickstep GANA la 1 etapa
— Camilo Andrés Poveda (@CAMIPOVEDA) February 19, 2024
????Arvid De Kleijn ????????
????Jakub Mareczko ????????
6. Fernando Gaviria ????????
7. Sebas Molano ???????? pic.twitter.com/P6Tm3F0MVc
Windgeschwindigkeiten von rund 30 km/h in Richtung Süden ließen vom Start weg ein actionreiches Rennen erwarten. Doch schnell stellte sich heraus, dass die Luft zu wenig von der Seite, sondern direkt von hinten blies. Windkanten gab es daher keine und so blieb das Peloton auf den ersten 25 Kilometern beisammen, bis sich zwei Fahrer von Corratec – Vini Fantini jeweils einzeln absetzten: Mark Stewart und Marco Murgano.
Knapp zehn Kilometer war das Duo einzeln unterwegs und hatte konstant rund 25 Sekunden zwischen sich. Dann aber wartete das britische Bahn-Ass Stewart auf den Italiener und die Beiden begannen gemeinsam, ihren Vorsprung bis auf vier Minuten auszubauen, bevor Visma – Lease a Bike, Alpecin – Deceuninck und Soudal – Quick-Step sowie später auch Bora – hansgrohe die Kontrolle im Feld übernahmen.
Ehe es, vorbei am späteren Etappenziel in Liwa, in die Rub-al-Khawi-Wüste mit ihren großen Sanddünen ging, holte sich Stewart den ersten Zwischensprint. Dann wurde es auf dem zweimal zu umrundenden, 18 Kilometer langen Moreeb Cycle Track rund um die mit 120 Metern höchste Düne dieser Region, die Moreeb-Düne auf schmalerem Asphaltstreifen im Peloton etwas hektischer und der Abstand zur Spitze begann wieder zu schmelzen.
Nach zwei Runden auf dem von unzähligen Laternenmasten gesäumten Radweg über einen bis zu 12 Prozent steilen Stich hinauf auf die Dünen standen 30 Kilometer vor Schluss nur noch 60 Sekunden auf der Uhr. Florian Stork (Tudor) stürzte kurz darauf am Ende des Feldes, konnte aber schnell weiterfahren.
Das Streckenprofil der 1. Etappe der UAE Tour Valencia-Rundfahrt | Foto: RCS Sport / UAE Tour
Stewart holte sich 23,5 Kilometer vor Rennende noch den zweiten Zwischensprint und damit das Schwarze Trikot, während aus dem Hauptfeld heraus Pello Bilbao (Bahrain Victarious) mit einem kurzen Antritt ebenfalls noch eine Bonussekunde als Dritter hinter Stewart und Murgano mitnahm. Kurz darauf waren erst Murgano und dann Stewart gestellt und es ging auf den letzten 20 Kilometern dem erwarteten Massensprint entgegen.
Auf den letzten zehn Kilometern herrschten bei Geschwindigkeiten von teilweise über 70 Stundenkilometern harte Positionskämpfe und nach dem letzten Kreisverkehr ging es mit Gegenwind auf die 800 Meter lange Zielgerade. Dort fuhr zunächst Nikias Arndt (Bahrain Victorious) an der Spitze und gut 250 Meter vor dem Ziel eröffneten dann rechts Molano und Gaviria den Sprint, während auf der linken Straßenseite rund um den Bora-hansgrohe-Sprintzug Chaos entstand, das schließlich auch zu dem schweren Massensturz führte.
Dessen ungeachtet saugte sich Merlier rechts im Windschatten an die beiden Kolumbianer heran, spurtete auf den letzten 50 Metern souverän vorbei und gewann mit einer Radlänge Vorsprung vor De Kleijn und Mareczko.
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