Belgier siegt, Bora-Zug durch Sturz gebremst

UAE Tour: Merlier behält im finalen Chaos den Überblick

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "UAE Tour: Merlier behält im finalen Chaos den Überblick"
Tim Merlier (Soudal - Quick Step) | Foto: Cor Vos

22.02.2024  |  (rsn) - Nach der Bergankunft am Vortag hinauf zum Jebel Jais waren auf der 4. Etappe der UAE Tour die Sprinter wieder am Zug. Nach 168 Kilometern rund um Dubai mit Ankunft im Hafen entschied Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) das Teilstück für sich und schlug damit nach dem Sieg zum Auftakt erneut zu. Platz zwei ging an Arvid De Kleijn (Tudor) vor Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). In der Gesamtwertung verteidigte Jay Vine (Team UAE Emirates) sein Rotes Trikot.

"Es war nicht wirklich leicht. Vielleicht sah es so aus, aber Sprinten ist nie leicht“, sagte Merlier im Siegerinterview zu seinem erneuten Erfolg. "Wir haben uns mit dem Team wieder sehr gut gefunden. Auf den letzten 500 Metern habe ich gewartet, um meinen Sprint zu starten. Ich wollte wieder ein bisschen zu früh losfahren, aber dann habe ich nochmal gewartet und als ich Olav auf der linken Seite losfahren sah, habe ich versucht, an sein Hinterrad zu springen. Als ich dran war, bin ich vorbeigefahren – das hat ausgereicht, um wieder zu gewinnen“, so Merlier weiter.

Zunächst führte Alpecin – Deceuninck das Feld durch die letzte Rechtskurve auf die Zielgerade, doch dort bekam Kaden Groves den Sprint nicht zum optimalen Zeitpunkt angefahren. Stattdessen ergriff Kooij als erster die Initiative, hatte jedoch direkt Merlier an seinem Hinterrad, der auf den letzten 50 Metern aus dem Windschatten vorbeizog. Kurz vor der Ziellinie überholte dann auch De Kleijn noch den geschlagenen Kooij. Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) belegte als bester deutscher Fahrer Platz acht. Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) wurde wie Sam Welsford (Bora – hansgrohe) 2,6 Kilometer vor dem Ziel durch einen Sturz aufgehalten.

Merlier schrieb mit seinem Etappensieg sogar ein kleines Stück Geschichte bei der UAE Tour: Bislang gelang es noch keinem Sprinter bei der Rundfahrt, zwei Sprintetappen hintereinander zu gewinnen. Zwischen seinem Auftaktsieg und seinem Sieg auf der 4. Etappe hatte es ein Zeitfahren und die Bergankunft zum Jebel Jais gegeben. Angesprochen auf weitere Siege bei den womöglich noch zwei anstehenden Sprintankünften der Rundfahrt sagte der Belgier: "Ich werde versuchen, wieder zu gewinnen. Aber wie ich schon nach der 1. Etappe gesagt habe: Es wird nicht leicht. Unser Zug ist aber auf den Schienen, wie wir das im Team sagen und ich freue mich auf die Zusammenarbeit in den nächsten zwei Tagen."

In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen. Spitzenreiter Jay Vine führt im Klassement weiterhin mit elf Sekunden vor Ben O’Connor (Decathlon – Ag2r) und 13 Sekunden vor Teamkollege Brandon McNulty. Bester deutscher Fahrer ist Ben Zwiehoff (Bora – hansgrohe) auf Rang 18 (+1:03). Die Punktewertung führt Mark Stewart (Team Corratec - Vini Fantini) an, bester Jungprofi ist Ilan Van Wilder (Soudal – Quick-Step).

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So lief die 4. Etappe der UAE Tour

Das Teilstück durch das Emirat Dubai begann mit einer Runde entlang einiger Sehenswürdigkeiten wie dem Burj Khalifa, ehe es für das Feld raus auf eine Wüstenschleife ging. Wenige Kilometer nach Etappenstart formte sich das Fluchtduo des Tages aus Mark Stewart (Team Corratec - Vini Fantini) und Harn Vanhoucke (Lotto Dstny), das sich zwischenzeitlich einen Vorsprung von runde vier Minuten herausfahren konnte.

Der Brite Stewart war dabei Wiederholungstäter und gehörte bereits auf der 1. und 3. Etappe zur Fluchtgruppe, was ihm die Führung in der Punktewertung bescherte. Wenig überraschend sicherte sich Stewart unterwegs die beiden Zwischensprintwertungen des Tages nach 51 und 86 Kilometern. Nach der zweiten Wertung hatte Stewart sein Tageswerk aber erfüllt und ließ sich im Anschluss ins Hauptfeld zurückfallen. So verblieb Vanhoucke als Solist an der Spitze. Er hatte 70 Kilometer vor dem Ziel noch rund zwei Minuten an Vorsprung.

Im Feld organisierten zunächst Soudal – Quick-Step und Alpecin – Deceuninck die Nachführarbeit, später stiegen auch Jayco – AlUla, dsm-firmenich – PostNL und Bora – hansgrohe in Form des Deutschen Meisters Emanuel Buchmann in die Führungsarbeit ein. Ein ganz hohes Tempo schlug man indes nicht an, zu früh wollten die Sprinterteams den Ausreißer nicht einholen. Trotzdem war Vanhoucke 48 Kilometer vor dem Ziel bereits gestellt.

Das Finale fand wieder im Zentrum von Dubai statt, unter anderem führte die Strecke das Fahrerfeld entlang der künstlich angelegten Insel Palm Jumeirah, ehe es zur Ankunft am Hafen ging. Ab rund 15 Kilometer vor dem Ziel drängten sich die Sprinterteams mit ihren Kapitänen an der Spitze. Alles war bereitet für die erwartete Massenankunft. Rund 2,6 Kilometer vor dem Ziel ereignete sich im vorderen Teil des Feldes noch ein Sturz, der einige Fahrer zu Boden riss – darunter Ilan Van Wilder (Soudal – Quick-Step) sowie Sam Welsford (Bora – hansgrohe), der daraufhin nicht mehr in den Sprint eingreifen konnte.

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