Vorschau 6. UAE Tour

Gastgeber in Favoritenrolle und beachtliche Sprinter-Phalanx

Foto zu dem Text "Gastgeber in Favoritenrolle und beachtliche Sprinter-Phalanx"
Das Peloton in Dubai bei der UAE Tour 2023. | Foto: Cor Vos

18.02.2024  |  (rsn) – Vier Flachetappen, ein Einzelzeitfahren über 12,1 Kilometer und zwei schwere Bergankünfte – das ist die 6. UAE Tour (2.UWT) der Männer. Der Jebel Jais (3. Etappe) und der Jebel Hafeet (7. Etappe) sollten auf dem Papier über den Gesamtsieg bei der zweiten WorldTour-Rundfahrt der Saison entscheiden – und natürlich spielt auch der Kampf gegen die Uhr auf Hudayriyat Island eine Rolle. Doch was auf den ersten Blick nicht klar erscheint: Schon am ersten Renntag in der Wüste und dort bereits auf den allerersten Kilometern kann die UAE Tour verloren werden.

Denn die siebentägige Rundfahrt beginnt mit einer Flachetappe in Madinat Zayed, die zum Ende hin in den Dünen der Wüste hügelig wird. Aufpassen muss das Peloton aber sofort nach dem Startschuss schon: Es geht zunächst 50 Kilometer geradeaus gen Süden und die Wettervorhersage prognostiziert Windgeschwindigkeiten von 35-40 km/h von hinten rechts – Schiebekante! Ideal, um Windstaffeln zu eröffnen.

Tagsdrauf folgt auf der topfebenen Insel Hudayriyat das 12,1 Kilometer lange Einzelzeitfahren über den Al Hudayriyat Cycle Track mit Start und Ziel am Radladen "Wolfi's Abu Dhabi" – größtenteils eine High-Speed-Angelegenheit, in der zweiten Rennhälfte aber doch auch mit ein paar engen Kurven.

Windkanten, Zeitfahren, Bergankünfte und Sprintetappen

Die 3. Etappe führt das Peloton dann ganz in den Norden der Vereinigten Arabischen Emirate zur Bergankunft am Jebel Jais – ein Schlussanstieg von 21,1 Kilometern Länge bei durchschnittlich 5,4 Prozent. Die steilste Rampe weist knapp drei Kilometer vor Schluss 9 Prozent auf und die letzten 2,5 Kilometer steigen mit 7,1 Prozent an.

Für die zahlreichen Sprint-Spezialisten im Starterfeld wird es auf den Etappen 4, 5 und 6 richtig interessant – mit Ankünften am Dubai Harbour, in Umm Al Quwain und am Abu Dhabi Breakwater. An all diesen drei Tagen wäre alles andere als ein Massensprint eine große Überraschung.

Die Entscheidung über den Rundfahrtsieg fällt schließlich erst am Schlusstag. Dann geht es, wie in den vergangenen beiden Jahren, hinauf zum Jebel Hafeet (10,8 km bei 6,6 %). Der zweite Schlussanstieg der Woche ist zwar deutlich kürzer, als der zum Jebel Jais, insgesamt trotzdem aber schwerer und vor allem traditionell der, der für deutlich mehr Abstände zwischen den Kletterern sorgt.

Der Kampf ums Rote Trikot und den Gesamtsieg

Ein Name steht ganz oben auf der Favoritenliste für den Gesamtsieg bei der sechsten Auflage der Wüsten-Rundfahrt: Adam Yates ist der Mann, den es zu schlagen gilt. Der Brite war 2022, damals noch für Ineos, Zweiter am Jebel Hafeet hinter Tadej Pogacar und gewann dort 2023 – auch wenn der Gesamtsieg an Remco Evenepoel ging. Der größte 'Herausforderer' von Yates, der in der vergangenen Woche die Oman-Rundfahrt gewann, könnte in der Gesamtwertung sogar ein Teamkollege sein, so dass das UAE Team Emirates sogar einen Doppelsieg anpeilen dürfte. Denn auch Brandon McNulty, vor zwei Wochen Sieger der Valencia-Rundfahrt, ist bereits in beachtlicher Form.

Zu den weiteren Top-Kletterern im Starterfeld gehören Pello Bilbao (Bahrain Victorious) und Einer Rubio (Movistar), die in Valencia Sechster und 18. wurden, sowie Ilan van Wilder (Soudal – Quick-Step), Ben O'Connor (Decathlon – AG2R), Eddie Dunbar (Jayco – AlUla), Max Poole (dsm-firmenich – PostNL), Lennert Van Eetvelt (Lotto – Dstny), Patrick Konrad (beide Lidl – Trek), Bart Lemmen, Attila Valter (beide Visma – Lease a Bike) und das Bora-hansgrohe-Duo Emanuel Buchmann und Ben Zwiehoff stehen ebenfalls am Start.

Spannend wird aus deutscher Perspektive außerdem, wie sich Jason Osborne (Alpecin – Deceuninck), Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) und der vor drei Jahren am Jebel Hafeet auf Rang sieben gefahrene Florian Stork (Tudor) an den beiden Bergankünften schlagen.

Das Who is Who der Weltklasse-Sprinter

Deutsch spricht man in den Emiraten in dieser Woche auch unter den Sprintern. Sowohl Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) als auch Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) sind nach Nahost gereist, um sich mit den schnellsten Männern der Welt zu messen. Ackermann gibt dabei sein Debüt für Israel – Premier Tech mit seinem neuen Sprintzug um Michael Schwarzmann und Rick Zabel.

Doch auch wenn es für keinen der beiden Deutschen zu einem Tagessieg reichen sollte, muss man nicht von einer Enttäuschung sprechen. Denn die Besetzung des Rennens ist gerade in Sachen Sprintern kaum zu überbieten:

Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla), Arvid De Kleijn (Tudor), Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck), Fabio Jakobsen (dsm-firmenich – PostNL), Sam Welsford und Danny van Poppel (Bora – hansgrohe), Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates), Sam Bennett (Decathlon – AG2R), Mark Cavendish (Astana Qazaqstan), Fernando Gaviria (Movistar) und Elia Viviani (Ineos Grenadiers) sind allesamt mit von der Partie.

Die Etappen der 6. UAE Tour:

1. Etappe, 19. Februar: Madinat Zayed – Liwa Palace (141 km)
2. Etappe, 20. Februar: Al Hudayriyat – AL Hudayriyat (12,1 km / Einzelzeitfahren)
3. Etappe, 21. Februar: Al Marjan Island – Jebel Jais (176 km)
4. Etappe, 22. Februar: Dubai Police Officer's Club – Dubai Harbour (175 km)
5. Etappe, 23. Februar: Al Aqah – Umm Al Quwain (182 km)
6. Etappe, 24. Februar: Louvre Abu Dhabi – Abu Dhabi Breakwater (138 km)
7. Etappe, 25. Februar: Al Ain – Jebel Hafeet (161 km)

Die UAE Tour läuft täglich ab 11:30 Uhr online im Stream bei Discovery+ sowie ab 11:50 Uhr linear im TV auf Eurosport und ist bei radsport-news.com im Liveticker zu verfolgen.

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