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02.02.2024 | (rsn) – Eine mögliche Fusion zwischen Jumbo – Visma und Soudal – Quick-Step sorgte im Herbst 2023 einige Wochen lang für Schlagzeilen. Letztendlich scheiterten die Bemühungen. Allerdings hatten da schon zahlreiche Fahrer den Rennstall von Manager Patrick Lefevere verlassen. Andrea Bagioli, Tim Declercq (beide Lidl – Trek), Remi Cavagna (Movistar), Michael Morkov, Davide Ballerini (beide Astana Qazaqstan), Florian Senechal (Arkéa – Samsic), Mauro Schmid (Jayco – AlUla), Jannik Steimle (Q36.5), Ethan Vernon (Israel – Premier Tech) und vor allem Topsprinter Fabio Jakobsen, der zu dsm–firmenich – PostNL wechselte, werden Soudal – Quick-Step fehlen.
___STEADY_PAYWALL___Den insgesamt zwölf abgewanderten Profis stehen zehn Neuverpflichtungen gegenüber, von denen nur Mikel Landa, Gianni Moscon und Jordi Warlop über Erfahrung als Berufsradfahrer verfügen. Die anderen sieben Zugänge unterschrieben ihre ersten Profiverträge, gleich vier davon wurden aus dem 2023 gegründeten Devo-Team hochgezogen.
So lässt sich feststellen, dass Soudal – Quick-Step im Winter abgespeckt hat. Allerdings forderte Topstar Remco Evenepoel Verstärkung für die Berge und hat diese in Gestalt des routinierten Kletterspezialisten Landa bekommen. Das ist qualitativ ein großer Gewinn, aber in der Breite hat der Vuelta-Gesamtsieger von 2022 für einen Grand-Tour-Favoriten weiterhin nur relativ wenig Unterstützung. Daran können auch die talentierten Kletterer William Junior Lecerf und Antoine Huby nichts ändern. Von den beiden Neoprofis sollte man im ersten Jahr noch nicht zu viel erwarten.
Bei den Klassikern und in den Sprints geschwächt
Sofort einschlagen könnte allerdings Luke Lamperti. Der Sprinter kann die Abgänge von Jakobsen und Vernon natürlich nicht kompensieren, wird aber wohl hinter Tim Merlier die Nummer zwei in den Massenspurts. Auch bei den Klassikern, einst die Domäne des Teams, wird Soudal – Quick-Step kürzer treten müssen. Mit “El Tractor“ Declercq gab man den über Jahre hin wichtigsten Helfer ab. Jakobsen, Steimle, Senechal und Ballerini wurden regelmäßig zu den Kopfsteinpflasterrennen geschickt. Auch hier sollen Neoprofis die Lücken füllen: Gil Gelders und Warre Vangheluwe heißen die Hoffnungsträger.
Ilan van Wilder (links) und Remco Evenepoel waren letztes Jahr ein Herz und eine Seele. | Foto: Cor Vos
Soudal – Quick-Step wird mehr und mehr zur Rundfahrermannschaft umgebaut. Evenepoel zur Seite steht neben Landa als Edelhelfer weiterhin Landsmann Ilan van Wilder. Mit Mattia Cattaneo, Jan Hirt, Julian Alaphilippe, James Knox, Fausto Masnada, Mauri Vansevenant und Louis Vervaeke verfügt das Team über eine ganze Reihe weiterer bewährter Helfer, die allerdings nicht über das Format eines Landa verfügen.
Der Top-Transfer 2024:
Der Routinier kehrt zurück in die Helferrolle, die er zuletzt 2016 und 2017 bei Sky ausfüllte. Damals wusste Landa so zu überzeugen, dass er gelegentlich auch auf eigene Rechnung fahren durfte und in seinem zweiten Sky-Jahr so die beste Saison seiner Karriere hinlegte. Der Baske gewann unter anderem beim Giro eine Etappe und das Bergtrikot, wurde danach beim Sieg seines damaligen Kapitäns Chris Froome Vierter der Tour de France und dominierte danach noch die Burgos-Rundfahrt (2.Pro) mit zwei Tagessiegen und dem Gesamterfolg.
Auch wenn der mittlerweile 34-Jährige 2023 seine zweitbeste Saison absolvierte, ist eine ähnliche Vorstellung nun eher unwahrscheinlich. Landa wird wohl häufig gemeinsam mit Evenepoel und van Wilder auftreten, wodurch sein neues Team andere Highlights nicht abdecken kann und somit viele potenzielle UCI-Punkte liegenlassen wird. Bei der Vuelta a Espana allerdings soll der Neuzugang als Kapitän auftreten.
Im Fokus:
In seinen vier U23-Jahren hat Lamperti mehr Profirennen gewonnen als alle anderen Fahrer seiner Altersstufe: nämlich nicht weniger als neun. Bei Soudal – Quick-Step wird der US-Amerikaner gleich in die Rolle des zweiten Sprinters schlüpfen, denn durch die Abgänge von Jakobsen und Vernon klafft hinter Merlier ein riesiges Loch.
Die Routiniers Tim Merlier (links) und Yves Lampaert gehören auch 2024 zu den Stars von Soudal – Quick-Step. | Foto: Cor Vos
So könnte der 21-jährige Lamperti einer der Shootingstars der Saison 2024 werden. Gute Sprinter können schnell in die Weltspitze vorstoßen, wie zuletzt Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) und Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) bewiesen. Zudem ist die Liste der schnellen Männer, die bei Soudal – Quick-Step auf Anhieb einschlugen, ausgesprochen lang und reicht von Merlier, Jakobsen und Vernon über Mark Cavendish, Marcel Kittel und Tom Boonen bis zu Tom Steels und Jan Svorada zurück. Lamperti könnte das nächste Mitglied in dieser illustren Gesellschaft werden.
Das Aufgebot:
Julian Alaphilippe (Frankreich / 31), Kasper Asgreen (Dänemark / 28), Ayco Bastiaens (Belgien / 27), Mattia Cattaneo (Italien / 32), Josef Cerny (Tschechien / 30), Remco Evenepoel (Belgien / 23), Gil Gelders (Belgien / 21), Jan Hirt (Tschechien / 32), Antoine Huby (Frankreich / 22), James Knox (England / 28), Yves Lampaert (Belgien / 32), Luke Lamperti (USA / 21), Mikel Landa (Spanien / 34), William Junior Lecerf (Belgien / 21), Paul Magnier (Frankreich / 19), Fausto Masnada (Italien / 30), Tim Merlier (Belgien / 31), Gianni Moscon (Italien / 29), Casper Pedersen (Dänemark / 27), Pieter Serry (Belgien / 35), Martin Svrcek (Slowakei / 20), Bert van Lerberghe (Belgien / 31), Ilan van Wilder (Belgien / 22), Warre Vangheluwe (Belgien / 22), Mauri Vansevenant (Belgien / 24), Louis Vervaeke (Belgien / 30), Jordi Warlop (Belgien / 27)
Davon Neuzugänge:
Ayco Bastiaens (Alpecin – Deceuninck Development), Mikel Landa (Bahrain Victorious), Gianni Moscon (Astana Qazaqstan), Luke Lamperti, Paul Magnier (beide Trinity), Antoine Huby (Vendée U), Jordi Warlop, William Junior Lecerf, Gil Gelder, Warre Vangheluwe (alle Soudal – Quick-Step Development)
Teamleitung
Manager: Patrick Lefevere
Sportdirektoren: Wilfried Peeters
Sportliche Leiter: Davide Bramati, Geert van Bondt, Iljo Keisse, Klaas Lodewyck, Tom Steels, Dries Devenyns
Material:
Rahmenhersteller: Specialized
Gruppe: Shimano
Laufräder: Specialized
Reifen:Specialized
Trikot: Castelli
Helm: Specialized
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