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23.01.2024 | (rsn) – Von 2012 bis einschließlich 2019 konnte nur Vincenzo Nibali die Sky- beziehungsweise Ineos-Übermacht bei der Tour de France stören. Mit Bradley Wiggins, Chris Froome, Geraint Thomas und Egan Bernal dominierten die Briten die dreiwöchigen Rundfahrten. Froome, Bernal und Tao Geoghegan Hart gewannen den Giro und Froome sicherte sich 2017 sogar noch eine Vuelta a Espana. Von dieser Vormachtstellung ist 2024 nichts mehr übrig. Zwar gehören Bernal und Thomas noch zum Kader und der Waliser hätte die Italien-Rundfahrt der letzten Saison fast zu seinen Gunsten entscheiden können, doch das schien insgesamt nur ein Ausreißer nach oben.
Insgesamt zeigt die Tendenz weiter nach unten. So wurden auch in dieser Transferperiode mit Geoghegan Hart (Lidl – Trek), Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe), Pavel Sivakov (UAE Team Emirates), Ben Tulett (Visma – Lease a bike) und Luke Plapp (Jayco – AlUla) fünf erfahrene und erfolgreiche Profis abgegeben. Einziger Zugang eines ähnlichen Kalibers ist Tobias Foss, der von Jumbo – Visma zu Ineos wechselte. Mit dem Norweger kommen Oscar Rodriguez von Movistar und aus dem Juniorenbereich Andrew August und Theodor Storm.
___STEADY_PAYWALL___So hat die britische Mannschaft, obwohl sie die fünftälteste der WorldTour ist, 2024 wieder viel frisches Blut in den eigenen Reihen. Der vom ehemaligen Teamchef Rod Ellingworth eingeschlagene Weg wird also auch unter dem neuen Manager John Allert weitergeführt. Dass das gegen die überragenden Rundfahrer-Teams UAE und Visma - Lease a Bike der richtige Weg zu sein scheint, zeigten vor allem Carlos Rodriguez als Etappensieger und Gesamtfünfter der Tour de France und Joshua Tarling, der Bronze bei der Zeitfahr-WM und sogar den Titel im Kampf gegen die Uhr bei der EM gewann.
Beim Giro fuhr Geraint Thomas bis zur letzten Etappe im Rosa-Trikot. | Foto: Cor Vos
Doch auch auf klassischem Terrain hat Ineos einiges zu bieten. Weltklasse-Zeitfahrer Filippo Ganna zeigte letztes Jahr, auf Kopfsteinpflaster um den Sieg mitfahren zu können. Magnus Sheffield, Ben Turner und Jhonatan Narvaez haben das Potenzial, ebenfalls mit den Besten mithalten zu können, ebenso wie Tom Pidcock und Ethan Hayter, die sich zuletzt aber bei den Nordklassikern eher zurückgehalten haben.
Nur im Sprint ist Ineos kaum konkurrenzfähig. Zwar feierte Elia Viviani letzte Saison wieder einige Erfolge, insgesamt ist das Spurtaufgebot der Mannschaft aber dünn. Daran kann auch Kim Heiduk, der einzige deutschsprachige Fahrer im Team, nichts ändern. Der 23-Jährige fuhr vergangenes Jahr in Spanien seine erste dreiwöchige Rundfahrt zu Ende und unterzeichnete anschließend einen neuen Zweijahresvertrag.
Der Top-Transfer 2024:
Mit Tobias Foss angelte sich Ineos spät in der Transferperiode noch einen echten Hochkaräter. Bei Jumbo fand der Norweger sich meist in der Helferrolle wieder. Ob ihm bei Ineos ein ähnliches Schicksal blüht, bleibt abzuwarten. Für eine Wiederbelebung des Sky-Trains wäre der Zeitfahr-Weltmeister von 2022 eine Traumbesetzung, sein neuer Arbeitgeber hat aber eigentlich keinen Fahrer, der eine solche Vorarbeit gegen die großen Rundfahrtstars vollenden kann.
Tobias Foss, ehemaliger Zeitfahr-Weltmeister, ist der prominenteste Neuzugang bei Ineos Grenadiers 2024. | Foto: Cor Vos
So könnte der 26-jährige Giro-Neunte von 2021 in England selbst zurück in die Erfolgsspur rücken. Neben Carlos Rodriguez, Bernal und Thomas hat Ineos zwar noch Thymen Arensman und Pidcock als potentielle Kapitäne für die Grand Tours, zumindest die beiden ehemaligen Toursieger sind nach den Eindrücken der vergangenen Jahre aber Wackelkandidaten.
Im Fokus:
Joshua Tarling ist ein Phänomen. Als 19-Jähriger hatte der Waliser angekündigt, bei der Heim-WM statt bei U23 bei der Elite anzutreten. Sein ausgesprochenes Ziel war Gold im WM-Zeitfahren. Diese Ankündigung sorgte für Verwunderung, denn obwohl er im Vorjahr das Regenbogentrikot im Kampf gegen die Uhr bei den Junioren gewonnen hatte, war der Sprung zur Weltelite bei den Profis natürlich groß. Tarling verpasste den Titel als Dritter letztendlich um 48 Sekunden, doch bei der Europameisterschaft schlug er zurück.
Bei der Zeitfahr-WM schlug Joshua Tarling den Schweizer Stefan Bissegger und den Belgier Wout van Aert. | Foto: Cor Vos
Bei der Renewi Tour (2.UWT) holte er sich im Zeitfahren seinen ersten Sieg in der WorldTour. Auf der Königsetappe in Flandern wurde er anschließend aus dem Führungstrikot gefahren, doch auch auf diesem Terrain könnte der großgewachsene Brite in naher Zukunft glänzen – vielleicht sogar schon in dieser Saison.
Das Aufgebot:
Thymen Arensman (24 / Niederlande), Andrew August (USA / 18), Egan Bernal (Kolumbien / 26), Jonathan Castroviejo (36 / Spanien), Laurens De Plus (28 / Belgien), Tobias Foss (26 / Norwegen), Omar Fraile (33 / Spanien), Filippo Ganna (27 / Italien), Ethan Hayter (25 / England), Leo Hayter (22 / England), Kim Heiduk (23 / Deutschland), Michal Kwiatkowski (33 / Polen), Michael Leonard (19 / Kanada), Jhonatan Narvaez (26 / Ecuador), Thomas Pidcock (23 / England), Salvatore Puccio (34 / Italien), Brandon Rivera (27 / alle Kolumbien), Carlos Rodriguez (22 / Spanien), Oscar Rodriguez (28 / Spanien), Luke Rowe (33 / Wales), Magnus Sheffield (21 / USA), Theodor Storm (18 / Dänemark), Ben Swift (36 / England), Connor Swift (28 / England), Joshua Tarling (19 / Wales), Geraint Thomas (37 / Wales), Ben Turner (24 / England), Elia Viviani (34 / Italien), Cameron Wurf (40 / Australien)
Davon Neuzugänge:
Tobias Foss (Jumbo – Visma), Oscar Rodriguez (Movistar), Andrew August (Hot Tubes, Junioren), Theodor Storm (NPV – Carl Ras, Junioren)
Teamleitung:
General Manager: John Allert
Sportliche Leiter: Adrian Lopez, Kurt Bogaerts, Dario Cioni, Stephen Cummings, Christian Knees, Zak Dempster, Xabier Zandio, Xabier Artetxe, Ian Stannard, Imanol Erviti
Material:
Rahmenhersteller: Pinarello
Gruppe: Shimano
Laufräder: Shimano
Reifen: Continental
Trikot: GOBIK
Helm: Kask
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