Im Podcast ausgeplaudert

Kostete eine verkalkte Prostata Thomas Rosa beim Giro?

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Kostete eine verkalkte Prostata Thomas Rosa beim Giro?"
Geraint Thomas (l.) gratuliert Primoz Roglic zum knappen Sieg beim Giro d´Italia 2023. | Foto: Cor Vos

19.10.2023  |  (rsn) – Noch ist sein neuer Vertrag beim Team Ineos Grenadiers nicht unterschrieben. Doch Geraint Thomas ist fest davon überzeugt, im nächsten Jahr wieder für das britische Team im Sattel zu sitzen. Und die Tour de France zu bestreiten. Darüber sprach der Waliser in der jüngsten Folge seines Podcasts Watts Occuring.

“Die Tour ist sehr reizvoll“, sagte der 37-Jährige, der in dieser Saison freiwillig auf Frankreich verzichtete, um den Giro d’Italia zu gewinnen. Sein Ziel verpasste Thomas dabei nur um 14 Sekunden. Was die Gründe dafür sein könnten, offenbarte er nun, einige Monate nach der Niederlage am vorletzten Tag. “Ich hatte eine Harnwegsinfektion, von der ich nicht wusste, wie sie zustande kam. Ich bekam sie am Ende des Trainingslagers im Dezember und sie kam immer wieder zurück.“ Erst im März habe sein Team die Ursache für die Probleme herausgefunden: Ein Stein in der Prostata.

Thomas: “Ich denke, ich hätte den Giro gewonnen“

Ein neuer Sattel und eine medikamentöse Behandlung sorgten dafür, dass die Probleme verschwanden. “Seitdem geht es mir gut. Allerdings deutete das Problem, dass ich vom Trainingslager im Dezember bis März 50 Prozent meines Trainings verpasst habe“, so Thomas. Eine ideale Vorbereitung auf eine dreiwöchige Rundfahrt im Mai sieht anders aus.

Deswegen vermutet der Ineos-Profi auch, dass er den Giro ohne die Schwierigkeiten im Vorfeld Rosa und den Gesamtsieg behauptet hätte. “Ohne wie ein Idiot zu klingen, aber ich denke, ich hätte ihn wahrscheinlich gewonnen. Wenn ich nicht diese Infektion gehabt und die ganze Vorbereitung verpasst hätte, wäre ich bestimmt 15 Sekunden besser gewesen“, sagte er. “Beim ersten Zeitfahren hätte ich nicht so viel Zeit verloren und wäre bestimmt auf der ganzen Rundfahrt ein bisschen besser gewesen.“

Auch das ist ein Grund dafür, warum Thomas über einen erneuten Antritt in Italien nachdenkt. “Es wäre schön, wenn ich dorthin zurückkehren könnte.“ Doch ist das Fragezeichen dahinter noch groß, denn schließlich ist da ja noch diese “reizvolle“ Tour, die aufgrund der Olympischen Spiele 2024 in Paris anders als gewöhnlich mit einem schweren Zeitfahren in Nizza endet. Die komplette Strecke wird am kommenden Mittwoch präsentiert.

Ineos` Klassementriege weiter mit vielen Fragezeichen

Inwieweit Thomas mit zwei dreiwöchigen Landesrundfahrten in einer Saison klarkommt, zeigte er bei der diesjährigen Vuelta. Obwohl der Waliser ursprünglich einen Podiumsplatz anvisiert hatte, landete er nach massiven Problemen, die sich nicht nur auf Defekte und Sturzpech zurückführen lassen, lediglich auf Platz 31 in der Endabrechnung.

Unabhängig von Thomas` eigenen Ambitionen werden aber auch die Pläne des Teams eine Rolle spielen. Noch hat Ineos Grandiers die Abgänge der drei Klassementfahrer Daniel Felipe Martinez (zu Bora – hansgrohe), Tao Geoghegan Hart (zu Lidl-Trek) und Pavel Sivakov (zu UAE Team Emirates) noch nicht ersetzt. Da der Verbleib des diesjährigen Tour-Fünften Oscar Rodriguez zwar wahrscheinlich, aber noch nicht fix ist, und Luke Plapp, der eigentlich noch Vertrag hat, aber trotzdem vor einem Wechsel zu Jayco-AlUla stehen soll, stehen mit Thymen Arensman und Thomas Pidcock vorerst nur zwei potenzielle Grand-Tour-Podiumskandidaten neben Thomas im Kader für 2024.

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