Erste Pläne für 2024 sind bekannt

Evenepoel sieht seine Saison nicht als “komplett gelungen“

Von Kevin Kempf

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Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) | Foto: Cor Vos

11.10.2023  |  (rsn) – Ein Monument, der WM-Titel im Zeitfahren, fünf Etappensiege beim Giro und der Vuelta sowie das Bergtrikot der Spanien-Rundfahrt – auf die Erfolge, die Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) in der Saison 2023 gefeiert hat, kommen die meisten Profis in ihrer gesamten Karriere nicht. Trotzdem zeigte sich der Weltranglistenvierte im Gespräch mit der belgischen Tageszeitung Het Laatste Nieuws nicht ganz zufrieden mit seinem fünften Profijahr.

”Ich betrachte diese Saison nicht als ’komplett gelungen’. Mir fehlt ein Podiumsplatz bei einer Grand Tour. Deswegen gebe ich meiner Saison keine 10 von 10 Punkten. Ich würde sie eher mit 8,5 oder 9 Punkten beurteilen”, sagte Evenepoel, der im Vorjahr noch die Vuelta, Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Straßen-Weltmeisterschaft für sich entschieden hatte. “Es hätte ohne die Corona-Infektion beim Giro oder mit einer etwas besseren Vuelta-Vorbereitung noch besser laufen können“, befand der Belgier.

Den Giro musste Evenepoel am ersten Ruhetag im Rosa Trikot aufgeben. In Spanien lag der Titelverteidiger gut im Rennen, ehe er am Tourmalet einbrach. Kurzzeitig befürchtete Evenepoel sogar, dass er sich erneut mit Corona infiziert haben könnte: “Ich dachte, die gleichen Symptome bemerkt zu haben wie beim Giro. ‘Kacke, es hat mich wieder erwischt‘, dachte ich. Aber demwar dann doch nicht so“, blickte er auf seinen vielleicht schwersten Tag auf dem Rad zurück.

Mit einer besseren Vorbereitung auf die letzten Grand Tour des Jahres hätte Evenepoel seinen Titel vielleicht verteidigen können. “Wir werden es nie genau wissen…aber ich denke schon. Ich habe Werte getreten, die ich vor oder während meines Vuelta-Sieges nie erreicht hatte“, erklärte der 23-Jährige.

Für die neue Saison sieht Evenepoel demnach noch Verbesserungspotenzial: “Ich bin fest überzeugt, dass ich mit einer gut strukturierten Vorbereitung wirklich punkten kann. Ich brauche nicht viele Wettkämpfe, sondern kann mich auch mit gezieltem Training in Rennform bringen. Die einzige Bedingung ist, dass alles zu 100 Prozent passen muss, nicht nur zu 95 Prozent. Das habe ich gelernt", resümierte er.

Zudem betonte Evenepoel, dass für ihn Radsport nicht alles sei. "Es gibt auch noch ein Leben neben den Rennen; mit meiner Frau, der Familie und Freunden: Ich war 2023 nicht genug daheim“, sagte der Zeitfahr-Weltmeister. "Am Ende einer solchen Saison wird einem klar, dass man diese hektische Taktung nicht für die nächsten drei Jahre durchhalten kann", fügte er an.

Pläne für die neue Saison

Mit seinen 66 Renntagen liegt Evenepoel zwar eher im Mittelfeld der Berufsradfahrer, als Rundfahrtkapitän seiner Mannschaft ist er allerdings auch abseits von Rennen viel unterwegs, zum Beispiel in Höhentrainingslagern.

Auf seinen geplanten Rennkalender für 2024 scheint die Einsicht vorläufig keinen Einfluss zu haben. “Die UAE Tour als Warm-Up und Paris-Nizza als Hauptziel wäre eine schöne erste Kombination. Danach kommt ein Höhentrainingslager mit Blick auf die Klassiker. LBL (Lüttich-Bastogne-Lüttich) auf jedem Fall, aber auch den Flèche Wallonne und das Amstel Gold Race möchte ich mal in meinen Palmarès haben“, sagte Evenepoel, der allerdings offenließ, ob er die beiden kleineren Ardennenklassiker schon nächste Saison in Angriff nehmen will.

Dass er über eine Ausweitung seiner Frühjahrskampagne nachdenkt, hat damit zu tun, dass er nächstes Jahr sein Tour-Debüt geben will. Dafür wird Evenepoel im Mai nicht zur Italien-Rundfahrt antreten. “Vielleicht bietet das Wegfallen des Giro etwas mehr Platz für Rennen im März und April. Wir werden sehen“, ließ Evenepoel sich noch alle Optionen offen.

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