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20.09.2023 | (rsn) - Letzten August kürte sich Stefan Bissegger (EF Education - EasyPost) zum Europameister in München. Nun wurde der Schweizer vom jungen Briten Joshua Tarling entthront, zog aber als erster Geschlagener alles andere als eine unzufriedene Bilanz. Denn nach einer Vuelta a Espana, die für den 25-Jährigen nicht nach Wunsch lief, war es sein bestes Saisonergebnis, mit dem er seinen zweiten Rang im Zeitfahren von Paris-Nizza egalisierte.
"Ich bin ganz zufrieden, weil die Beine sich viel besser gedreht haben als noch in der Vuelta. Dort war ich nicht auf meinem Niveau", erzählte der Weinfeldener nach dem Rennen im Gespräch mit radsport-news.com. Die fehlende Form scheint er in den drei Wochen in Spanien nun gefunden zu haben: "Jetzt bin ich wieder nah drangekommen, was mir Selbstvertrauen für die nächsten Tage, aber auch den Rest der Saison gibt."
Und das gute Zeitfahren war auch der Abschluss eines Selbsttests im Hinblick auf ein großes Ziel im nächsten Jahr. Denn was jetzt die Kombination aus Vuelta und Europameisterschaften war, soll 2024 die Tour de France und die Olympischen Spiele in Paris werden.
___STEADY_PAYWALL___In Emmen, wo das Einzelzeitfahren der Europameisterschaften von Drenthe stattfand, musste er sich Vizeweltmeister Joshua Tarling geschlagen geben. 42 Sekunden fehlten Bissegger auf die Goldmedaille, das Sekundenduell um den zweiten Platz entschied er aber gegen Belgiens Superstar Wout van Aert für sich. "Er ist superstark gewesen, ein großartiges Rennen gefahren und das war sicher schön anzusehen", fand er anerkennende Worte für den jungen Briten, der vor genau einem Jahr noch als Junior in Australien ins Regenbogentrikot fuhr.
Das Podium der Zeitfahr EM. Der Brite Joshua Tarling gewann Gold, Silber ging vor Wout van Aert an Stefan Bissegger. | Foto: Cor Vos
Auf Bissegger wartet noch ein anstrengendes Programm in Drenthe, denn er startet sowohl am Donnerstag im Mixed-Relay, wo die Schweiz zuletzt die Weltmeistertitel 2022 und 2023 gewinnen konnte als auch am Sonntag im Straßenrennen mit dem Rundkurs am VAM-Berg, dem der Schweizer den Namenstitel aber nicht ganz abnimmt: "Der Angliru ist ein Berg, das aber nicht. Selbst die Niederländer sollten richtige Berge kennen, wenn auch nur aus dem Fernsehen."
Auch am Donnerstag geht es über den gleichen Kurs mit den langen Geraden. "Das ist schon sehr hart gewesen, aber das liegt mir. Du musst den Kopf tief halten und so schnell fahren wie möglich", meinte Bissegger. Diese Taktik wurde im Zeitfahren seinen Landsmann Stefan Küng zum Verhängnis, der den Blick zu tief auf den Boden gerichtet hat im Versuch, den Wind zu trotzen mit den Absperrgittern kollidierte. Mit blutenden Wunden schleppte sich Küng ins Ziel, ist aber eventuell fraglich für die Staffel, in der er einen entscheidenden Faktor spielen sollte.
Das Trikot des Europameisters darf Bissegger vorerst nicht mehr tragen. | Foto: Cor Vos
"Es ist hoffentlich unsere Disziplin, aber wir müssen zuerst schauen, wie es Stefan geht. Ich habe nur die Bilder gesehen, das sah nicht gut aus. Mal schauen, wer morgen fährt. Ich hoffe das Beste und wenn es morgen nicht klappt, dann steht er hoffentlich am Sonntag wieder fit am Start", sagte Bissegger abschließend.
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