RSNplusBei D-Tour nun heimlicher Quick-Step-Kapitän?

Steimle bringt sich trotz kleinem Fehler in starke Position

Von Felix Mattis aus Sankt Wendel

Foto zu dem Text "Steimle bringt sich trotz kleinem Fehler in starke Position"
Jannik Steimle (Soudal - Quick-Step) fuhr im Prolog der Deutschland Tour auf den sechsten Platz. | Foto: Cor Vos

23.08.2023  |  (rsn) – Den Sieg in Sankt Wendel hat zum Auftakt der Deutschland Tour (2.Pro) sein britischer Teamkollege Ethan Vernon davongetragen, doch auch Jannik Steimle (Soudal – Quick-Step) durfte nach dem 2,3 Kilometer langen Prolog zufrieden sein. Nur vier Sekunden langsamer als Vernon war der Schwabe und belegte damit den sechsten Platz – und das, obwohl er in der Vorwoche noch an Corona erkrankt gewesen war. Trotzdem aber haderte Steimle nach dem Rennen im Gespräch mit radsport-news.com etwas mit seinem eigenen Auftritt:

"Natürlich bin ich zufrieden, aber ich weiß halt, dass ich einen kleinen Fehler im Rennen gemacht habe. Ich habe eine Kurve nicht so sauber erwischt, wie ich es vor hatte und denke, dass ich eine Sekunde verschenkt habe", so der 27-Jährige. Konkret meinte er die vierte der insgesamt nur fünf echten Kurven auf der Runde durch den Startort der D-Tour 2023.

"Ich denke, ich habe den ersten Berg ziemlich gut gepaced, bin dann einen langen Sprint in die Abfahrt reingefahren, habe die Kurve danach unten sehr gut getroffen, und dann kam die Rechts-Links-Kombination. Da habe ich die Rechtskurve etwas zu schnell genommen und dadurch ist die Linkskurve dann etwas zu schnell gekommen. Ich habe mich etwas verbremst und glaube, dass ich da eine Sekunde verloren habe", ging Steimle in die Detail-Analyse.

___STEADY_PAYWALL___ Objektiv betrachtet sollte der Soudal-Profi diese eine Sekunde – auch wenn die Deutschland Tour in diesem Jahr zu einem Sekunden-Krimi bis nach Bremen werden könnte – nicht allzu sehr auf die Goldwaage legen. Denn die Ausgangsposition, die er sich in Sankt Wendel erarbeitet hat, ist hervorragend – als Sechster insgesamt, aber auch als Zweiter seines Teams. Denn hinter Sprinter Vernon war er unter den drei fürs Klassement wohl eher in Frage kommenden Fahrern der Beste: Mauro Schmid war zwei, Ilan van Wilder drei Sekunden langsamer als der Deutsche.

Vor der Infektion stand der Traum vom Sieg

"Mit einer anderen Vorbereitung hätte ich mir vielleicht schon den Sieg erträumt", sagte Steimle mit Blick auf seine Corona-Infektion der Vorwoche, sah aber auch ein: "Mit Platz sechs kann ich schon zufrieden sein. Wir haben den Prolog gewonnen und deswegen können wir jetzt schon mal erleichtert in die nächsten Tage reingehen. Ich hoffe, dass die paar Prozente, die mir fehlen, durch den Heimvorteil wiederkommen und ich werde natürlich bis zum bitteren Ende kämpfen, um hier was Schönes mit nach Hause zu nehmen."

Er müsse jedoch von Tag zu Tag schauen, wie sein Körper reagiere. "Für zweieinhalb Kilometer hat es heute gut geklappt und ich hoffe, dass die Beine nicht so schlecht sind für die nächsten Tage", erklärte er.

Vor den beiden vom Streckenprofil her wohl schwersten Tagen der Woche, der 1. Etappe von Sankt Wendel nach Merzig und der 2. Etappe von Kassel nach Winterberg, trägt nun Bahn-Ass und Sprint-Spezialist Vernon zwar das Rote Trikot, doch der Brite selbst erklärte nach seinem Sieg auf der Pressekonferenz auf Nachfrage von radsport-news.com bereits, dass für die Gesamtwertung andere da seien.

"Bin überzeugt, dass ich die Chance bekomme"

"Wir haben die Taktik noch nicht besprochen, aber es sieht recht schwer aus in den nächsten Tagen. Je nachdem, wie sich morgen jeder fühlt, können wir die Entscheidungen im Rennen treffen, aber neben Jannik sind auch Mauro und Ilan in guter Form – ich denke die drei haben gute Etappen vor sich und ich dann wieder eine Chance am Sonntag", meinte der 22-jährige Brite und schielte also bereits auf den zu erwartenden finalen Massensprint in Bremen.

Ob Steimle als Lokalmatador der heimliche Kapitän sei, dieser Frage wich der Prologsieger damit etwas aus. Doch der Deutsche selbst hofft genau darauf: "Ethan ist auch bergfest, aber wir haben eine Etappe hier, die das GC entscheidet. Wenn ich da die Beine habe und zeige, dass ich es drauf habe, dann bin ich überzeugt, dass ich die Chance bekomme, hier vorne reinzufahren und dass mir der Vortritt gelassen wird, weil ich mich über die ganze Saison für Teamkollegen aufopfere", sagte er.

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