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18.04.2023 | (rsn) – Am Mittwoch steht die 87. Ausgabe des Flèche Wallonne (1.UWT) auf dem Programm. Kaum jemand zweifelt daran, dass nach 194 Kilometern durch die Wallonie an der Mur de Huy Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) jubeln wird. 11 Siege hat der Slowene an seinen 17 Renntagen in dieser Saison herausgefahren. Wie von einem anderen Planeten war sein Auftritt zuletzt beim Amstel Gold Race (1.UWT), das Ardennen-Triple scheint nach dem Auftakt in den Niederlanden in greifbarer Nähe.
Hinter dem 24-jährigen Pogacar, der bei bisher vier Teilnahmen einen neunten Platz aus dem Jahr 2020 als bestes Ergebnis an der Mur de Huy vorzuweisen hate, reiht sich eine breite Phalanx an Herausforderern auf, aus der David Gaudu (Groupama – FDJ) am ehesten heraussticht. Der Franzose kam zwar bei seinen Teilnahmen beim “kleinsten“ der drei Ardennenklassiker bei zwei Top-Ten-Platzierungen nie über Rang sieben hinaus, doch der 26-Jährige klettert stark wie nie und ist zudem explosiv im Sprint. Bei Paris-Nizza (2.UWT) brachte Gaudu sogar Pogacar stellenweise ins Schwitzen – und das kann 2023 kein anderer Fahrer von sich behaupten.
Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) bringt es bisher auf zwei Flèche-Teilnahmen. Bei seiner Premiere 2021 wurde der Brite gleich Sechster. Dass die Form stimmt, bewies er als Dritter beim Amstel Gold Race (1.UWT). Der Sieger der Strade Bianche (1.UWT) ist ein heißer Anwärter auf eine Platzierung in den Top Ten und könnte sogar in Podiumsnähe landen, denn beim vergleichbar steilen Alto de Malhao setzte Pidcock auf der 4. Etappe der Volta ao Algarve (2.Pro) im Finale zum unwiderstehlichen Schlusssprint an und verwies die Konkurrenten auf die Plätze.
Bei jener Ankunft in Portugal wurde Sergio Higuita Vierter, direkt vor seinem Teamkollegen Jai Hindley. Das Duo wird die Farben von Bora – hansgrohe auch am Mittwoch präsentieren. Beide Fahrer können auf eine Spitzenplatzierung hoffen, gerade Higuita gilt als Spezialist für steile Schlussrampen. Beim Flèche konnte der 25-jährige Kolumbianer das aber noch nie beweisen, denn bei seinen bisherigen beiden Starts erreichte er das Ziel nicht.
Eine ganze Armada an starken Kletterern bringen die Spanier an den Start. Enric Mas ist der Kapitän bei Movistar und musste sich bei der Andalusien-Rundfahrt Pogacar erst im Sprint geschlagen geben. Dem dreimaligen Vuelta-Zweiten fehlt es aber wohl an der Explosivität, um in Huy am Ende ganz vorn dabei zu sein. Gleiches gilt für Mikel Landa (Bahrain Victorious), der ein konstant starkes Frühjahr fährt, wie Mas aber noch nicht über einen Sieg jubeln konnte.
Über schnellere Beine verfügen Andrea Bagioli (Soudal – Quick Step), Alexey Lutsenko (Astana Qazaqstan), Benoit Cosnefroy (AG2R Citroën), Quinten Hermans (Alpecin – Deceuninck) und Michael Woods (Israel – Premier Tech), ihnen könnte aber das letzten Quäntchen Kletterstärke fehlen, um mit Pogacar mithalten zu können. Viel Interesse wird nach seinen zweiten Plätzen beim Pfeil von Brabant (1.Pro) und dem Amstel Gold Race Ben Healy (EF Education – EasyPost) auf sich ziehen. Der 22-jährige Ire ist die Entdeckung der bisherigen Saison und hat mit Neilson Powless einen Teamkollegen dabei, der ebenfalls konstant starke Leistungen abliefert.
Das Profil des 87. Flèche Wallonne. | Foto: Veranstalter
Vorjahressieger Dylan Teuns (Israel – Premier Tech) verzichtet zugunsten von Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) am Sonntag auf die Titelverteidigung. Auch Julian Alaphilippe (Soudal Quick-Step), der 2018, 2019 und 2021 als Erster ins Ziel kam, steht in Herve aus gleichem Grund nicht am Start. Nach dem Karriereende von Alejandro Valverde (2006 sowie 2014 – 2017) sowie Philippe Gilbert (2011) wird mit Marc Hirschi (UAE Team Emirates) nur ein ehemaliger Sieger (2020) am Rennen teilnehmen.
Von den 175 Startern kommen nur sechs aus Deutschland. Das Bora-Duo Nico Denz und Ben Zwiehoff - gerade Vater geworden - werden ebenso in Helferrollen schlüpfen wie Leon Heinschke bei DSM. Die Neoprofis Felix Engelhardt (Jayco - AlUla) und Jason Osborne (Alpecin – Deceuninck) könnten dagegen eventuell Freiheiten bekommen, da ihre Teams keine Podiumskandidaten dabei haben. Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) gehört in seiner Mannschaft zu den besten Fahrern für hügeliges Terrain wie in der Wallonie. Der Augsbruger hat mit Lorenzo Rota in der teaminternen Hierarchie aber einen Fahrer über sich.
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