Schnellster im Prolog der Tour Down Under

Bettiol bringt ersten Saisonsieg ins Trockene, Mayrhofer Siebter

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Alberto Bettiol (EF Education - EasyPost) hat den Prolog zur Tour Down Under gewonnen. | Foto: Cor Vos

17.01.2023  |  (rsn) – Alberto Bettiol (EF Education - EasyPost) hat den zum Großteil verregneten Auftakt der 23. Tour Down Under (17. – 23. Januar / 2. UWT) für sich entschieden. Der 29-jährige Italiener profitierte dabei von seinem frühen Start auf der zu diesem Zeitpunkt noch trockenen Strecke. Er absolvierte den 5,5 Kilometer langen Prolog durch Adelaide in der Zeit von 6:19 Minuten.

Mit acht Sekunden Rückstand belegte der spät ins Rennen gegangene US-Amerikaner Magnus Sheffield (Ineos Grenadiers) den zweiten Platz vor dem kurz nach ihm gestarteten Dänen Julius Johansen (Intermarche – Circus – Wanty / +0:10) und dem Australier Kaden Groves (Alpecin – Deceuneinck / 0+:11) sowie dessen neuseeländischen Teamkollegen Samuel Gaze (+:11), der wie Bettiol noch bei trockenen Bedingungen unterwegs war.

“Ich bin wirklich glücklich und hatte auch Glück. Ich wusste, dass ich hier gut sein könnte, aber nicht, dass ich gewinnen würde. Das Wetter in Australien hat mir geholfen“, sagte Bettiol im ersten Siegerinterview noch im Ziel. “Ich habe den Sportdirektor gebeten, zuerst starten zu dürfen, weil ich denke, dass ich genug Erfahrung habe. Am Ende habe ich gewonnen. Das ist eine Überraschung und ich bin wirklich glücklich. Es gab nicht viel Strategie. Man muss die Kurven kennen, aber manchmal muss man auch Glück haben“, fügte er an.

Als bester der neun deutschen Teilnahmer sicherte sich Marius Mayrhofer (DSM / +0:13) nach einem starken Auftritt den siebten Platz. Jannik Steimle (Soudal – Quick Step) wurde zeitgleich hinter seinem Landsmann Achter. Nikias Arndt verpasste in seinem ersten UCI-Rennen für Bahrain Victorious auf Rang elf (+0:15) knapp hinter dem Australier Michael Matthews (Jayco – AlUla / +0:14) die Top Ten.

Mit seinem ersten Saisonsieg übernahm Bettiol auch die Führung in der Gesamtwertung der sechstägigen Tour Down Under, die erstmals in ihrer Geschichte ein Zeitfahren im Programm hatte. “Ich mag dieses Rennen und ich bin sehr stolz, morgen früh das Führungstrikot der Tour Down Under zu tragen. Das Rennen beginnt eigentlich morgen“, sagte der Prologsieger mit Blick auf die 1. Etappe, die über hügelige 149,9 Kilometer rund um Tanunda führen wird.

So lief das Rennen:

Um 18 Uhr Ortszeit nahm in Adelaide mit dem australischen Nationalfahrer James Moriarty der erste der 139 Starter den über 5,5 Kilometer führenden Prolog in Angriff. Nach den heißen Tagen zuvor kamen nur die ersten Starter in den Genuss einer trockenen Strecke, was Bettiol nutzte, um mit 6:19 Minuten eine frühe erste Bestzeit hinzulegen.

Als kurz darauf heftiger Regen einsetzte, der dann zwar nachließ, aber alle folgenden Starter bis ins Ziel begleitete, konnte auf dem technischen und verwinkelten Parcours keiner der Konkurrenten mehr die Marke des Italieners gefährden. Mehrere Fahrer, darunter Bettiols Teamkollege Mikkel Honoré, stürzten sogar in einer glatten Kurve, in die es nach einer kleinen Brücke hineinging, und büßten so alle Chancen auf ein Spitzenergebnis ein.

Der mit Ambitionen auch im Gesamtklassement startende Matthews kam mit 6:33 Minuten zumindest bis auf 14 Sekunden an Bettiols Marke heran und war damit zunächst der beste der im Regen fahrenden Profis. Nur fünf Sekunden langsamer als der Australier war der kurz vor ihm gestartete Pello Bilbao (Bahrain Victorious / 6:38), ebenfalls einer der Kandidaten auf das Schlusspodium.

Obwohl die Bedingungen für die letzten Starter wieder deutlich besser waren, geriet Bettiols Sieg nicht mehr in Gefahr. Allerdings verdrängte Sheffield (6:27) den bisher zweitplatzierten Gaze noch auf den dritten Rang, ehe kurz darauf der Australische Zeitfahrmeister Jay Vine (UAE Team Emirates) und der zeitgleiche Mayrhofer noch knapp an Matthews vorbeizogen. Stark präsentierten sich auch Johansen (6:29), der nur zwei Sekunden hinter Sheffield auf Platz drei fuhr, und Sprinter Groves (6:30), der als Vierter den Prolog abschloss.

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