--> -->
30.11.2022 | (rsn) – Felix Großschartner (Bora - hansgrohe) hat sein bisher schwerstes Profijahr hinter sich: Verletzungen und Krankheiten verhagelten eine Saison, in deren einziger Hochphase er im Juni immerhin Österreichischer Zeitfahr- und Straßenmeister sowie Siebter der Tour de Suisse wurde. Abgesehen davon stand am Saisonende aber wenig auf der Habenseite des 28-Jährigen.
___STEADY_PAYWALL___ "So weit hinten war ich in Eurer Rangliste, seit ich Profi bin auch noch nicht, glaube ich", lachte Großschartner am Montagnachmittag im Gespräch mit radsport-news.com und bilanzierte: "Es war meine erste Saison, in der ich Pech mit Krankheiten und Verletzungen hatte. Das hat es hart gemacht. Es war echt ein bisl blöd heuer. Aber solche Jahre hat man einfach mal. Das muss man eben abhaken."
Schließlich weiß Großschartner, woran es 2022 lag: an der Gesundheit. Schon Ende 2021 fingen die Probleme an. Er brach sich Ende November die Ferse und fing sich über Weihnachten noch eine Corona-Infektion ein. "Mir ist der ganze Winter abgegangen", so der Oberösterreicher. "Nach fünf Wochen Off-Season hatte ich eine Woche Training, dann fünf Wochen Pause wegen der Ferse, dann knapp zwei Wochen Training und dann Corona."
Verkorkster Winter, Schlüsselbeinbruch im März
Erst im Januar konnte Großschartner wieder ordentlich trainieren und nach sechs Wochen guter Vorbereitung ging es über die beiden französischen Eintagesrennen Faun-Ardeche Classic und Drome Classic zu Paris-Nizza. Dort wartete bereits der nächste Rückschlag, die nächste Zwangspause: Nach nur zwei Rennstunden auf der 1. Etappe rund um Mantes-la-Ville kam Großschartner zu Fall und brach sich das Schlüsselbein.
Großschartners stärkster Monat 2022 war der Juni - hier bei der Tour de Suisse. | Foto: Cor Vos
Trotzdem stand er weniger als vier Wochen später schon wieder beim GP Miguel Indurain sowie der Baskenland-Rundfahrt am Start und trug dazu bei, dass Aleksandr Vlasov dort den dritten Gesamtrang einfuhr. Das und die Tour de Romandie Ende April zählte Großschartner zu den "schönen Momenten" seiner verkorksten Saison 2022. In der Schweiz nämlich ging es auch mit der Formkurve endlich steil bergauf: Großschartner wurde Dritter im Prolog in Lausanne und auch 14. im Schlusszeitfahren von Aigle hinauf nach Villars.
"Ich habe mich gut gefühlt, aber auf der Bergetappe hat mir hinten raus das Niveau gefehlt. Sonst hätte ich dort wahrscheinlich auch ums Podium fahren können", meinte er rückblickend. "So hat Aleks aber gewonnen, und das war auch sehr schön."
Bei der Tour wieder krank geworden
Vor allem lag Großschartner nach der Romandie-Woche endlich wieder voll auf Kurs in Richtung Saisonhöhepunkt Tour de France. Es ging in eine gut einmonatige Wettkampfpause zur Tour-Vorbereitung und von dort zur Tour de Suisse, wo Sergio Higuita Zweiter und er selbst Siebter wurde – inklusive einem sechsten und einem siebten Etappenrang. Was folgte waren die beiden Meistertitel in Österreich und die Gewissheit, in Top-Form am Tour-Start zu stehen.
Großschartner pilotierte Klassementfahrer Vlasov durch die ersten Etappen in Dänemark, doch dann kam das Pech zurück: "Zwei Tage vor dem ersten Ruhetag habe ich zu kränkeln begonnen und nach der Tour hat's mir richtig den Stecker gezogen. Da hatte ich ein paar Tage Fieber. Ich muss irgendeinen komischen Infekt gehabt haben nach der Tour. Um mich herum hatten alle Corona, außer ich – aber ich war der Einzige, der richtig krank war."
Am Flugplatz von Mende wurde Großschartner Etappen-7. der Tour de France, fühlte sich aber alles andere als gut. | Foto: Cor Vos
Großschartner fuhr die Tour zwar zu Ende und kam am Flugplatz von Mende am Ende der zweiten Tour-Woche sogar noch auf einen siebten Tagesrang. Doch gut gegangen sei es ihm ab dem ersten Ruhetag absolut nicht mehr: "Das war dann einfach nur noch mit der Brechstange."
Im Herbst fehlte die Substanz
Mit der Deutschland Tour, der Tour of Britain und vier der italienischen Herbstklassiker bestritt Großschartner zwar noch einige weitere Rennen, doch gut zurechtgekommen ist er dann nicht mehr. Zu sehr machten sich die Strapazen dieser durchwachsenen Saison bemerkbar. "Gerade am Ende der Saison habe ich gemerkt, dass mir durch dieses Jahr etwas Substanz abgegangen ist. Da ist es auch im Training immer mal ein Tag gut gegangen, der nächste aber war wieder komplett schlecht", meinte Großschartner.
Felix Großschartner bestritt zwar die italienischen Herbstklassiker, ein eigenes Spitzenergebnis gelang dort aber nicht mehr. | Foto: Cor Vos
Inzwischen aber sei alles wieder in Ordnung. Die Vorbereitungen auf 2023 laufen und Großschartner freut sich auf eine neue Herausforderung. Denn nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe hat sich der Österreichische Meister zum Teamwechsel entschlossen und für zwei Jahre beim UAE Team Emirates unterschrieben.
2023 geht es als Pogacar-Helfer bei UAE weiter
"Ich denke, für meine persönliche Entwicklung ist es gut, wenn ich mich in einem neuen Umfeld mal wieder beweisen muss", erklärte er. Dass der zweimalige Top-10-Fahrer der Vuelta bei seinem neuen Arbeitgeber kaum mehr Freiheiten bekommen dürfte, um bei Grand Tours aufs Gesamtklassement zu fahren, als es zuletzt bei Bora – hansgrohe der Fall war, störe ihn nicht.
Nach fünf Jahren verlässt Großschartner Bora - hansgrohe. | Foto: Cor Vos
"Ich kriege auch dort meine Chancen, aber bei den ganz großen Rennen bin ich als Helfer unterwegs. Das passt mir aber ganz gut. Ich kann bei guten Rennen in die Top 10 oder 5 fahren, aber nicht um den Sieg", meinte er. Bei einwöchigen Rundfahrten bekäme er sicher auch eigene Chancen – wo genau er 2023 aber starten werde, das kläre sich erst im Dezember-Trainingslager des Teams in der Nähe von Alicante.
Und ansonsten dürfte wohl der Tour-Sieg von Kapitän Tadej Pogacar auch für Großschartner 2023 ein persönliches Ziel sein. "Das Hauptziel ist erstmal, bei der Tour überhaupt dabei zu sein. Wir haben ja sehr viele, sehr starke Fahrer! Aber wenn ich das bin, dann: Klar!"
(rsn) – Eine Woche hatte Stefan Küng zuhause, bevor sich der Schweizer von Frauenfeld wieder verabschieden musste, um am heutigen Dienstag die nächste Trainingslager-Reise in Angriff zu nehmen.
19.12.2022Die Radsport-News-Jahresrangliste 2022 im Überblick(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2022 fi
19.12.2022Ein Super-Jahr trotz zwei schmerzhafter Niederlagen(rsn) – 2022 war das Jahr des Stefan Küng (Groupama - FDJ). Im Juni feierte der Schweizer die Geburt seines ersten Sohnes Noé und sportlich lief es über die gesamte Saison hinweg glänzend. Küng
18.12.2022Eine Hüft-OP ebnete den Weg zurück auf die Siegerstraße(rsn) – Ein ganz großer Sieg wie beim Flèche Wallonne oder der Tour-Etappe in Sarran im Jahr 2020 sprang in dieser Saison zwar nicht für ihn heraus, doch mit insgesamt vier ersten Plätzen bei kl
17.12.2022Vom ersten bis zum letzten Rennen Leistung abgerufen(rsn) – In seinem zweiten Profijahr gelang Mauro Schmid zwar kein Coup wie 2021, als er eine Etappe des Giro d‘Italia gewann. Doch bei seinem neuen Team Quick-Step Alpha Vinyl machte der Schweizer
16.12.2022Bester Deutscher trotz zwei Mal Corona und Nahtoderlebnis(rsn) – Trotz zweier Coronaerkrankungen und eines schweren Trainingssturzes, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte, konnte Max Walscheid (Cofidis) 2022 so viele Punkte für die Jahresranglist
15.12.2022In der Romandie geglänzt, bei der Tour tragischer Held(rsn) – Er war der tragische Held der Tour de France – nicht nur aus deutscher Sicht, sondern auch für die internationalen Fans: Simon Geschke (Cofidis) kämpfte bis zur letzten Bergetappe wacker
14.12.2022Zunächst konstant stark, dann von Corona ausgeknockt(rsn) - Auch wenn ihm in der Saison 2022 deutlich weniger Siege gelangen als noch im vergangenen Jahr, so wusste Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) mit einer deutlichen Leistungssteigerung zu beeindru
13.12.2022Nach den Klassikern aus dem Loch herausgearbeitet(rsn) – Auch wenn er im Frühjahr wegen Krankheiten nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren konnte und im Sommer bei der Tour de France leer ausging, fällt Nils Politts Saisonbilanz positiv aus
12.12.2022Nach langem Leidensweg Befreiungsschlag in der Schweiz(rsn) – Es war eine der beeindruckendsten Triumphfahrten der gesamten Saison 2022: Als Bob Jungels (AG2R Citroën) am 10. Juli durch die Schweiz rauschte und in Chatel am Rande des Skigebiets Les Po
11.12.2022Immer wenn er fit war, kam etwas dazwischen(rsn) – Nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe und der großen Enttäuschung über die verpasste Tour de France 2021 entschied sich Pascal Ackermann für einen Tapetenwechsel und heuerte bei UAE
10.12.2022Die Beständigkeit in Person(rsn) – Der Wechsel von DSM zu Movistar hat sich für Max Kanter gelohnt. Der 25-Jährige muss zwar weiter auf seinen ersten Sieg warten, doch mit 29 Top-Ten-Resultaten war er der beständigste Erge
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
04.12.2024Pidcock verlässt Ineos Grenadiers vorzeitig(rsn) – Seit Monaten zirkulierten Gerüchte, wonach das Tischtuch zwischen Tom Pidcock und seinem Arbeitgeber Ineos Grenadiers zerschnitten sei. Am Mittwochnachmittag kam nach vielen Spekulationen e
04.12.2024Einem starken Auftakt folgten Stürze und Verletzungen(rsn) - Man muss nicht unbedingt ein 18 Jahre altes Megatalent sein, um den Sprung in die WorldTour zu schaffen. Es gibt auch andere Wege, wie der Österreicher Rainer Kepplinger bewies. Der frühere
04.12.2024Meisen arbeitet mit YouTube-Kanal RTF zusammen(rsn) – Dass Marcel Meisen in seinem letzten Winter nicht mehr für das Team Stevens, sondern als Einzelstarter in Diensten des youtube-Kanals RTF in die Pedale tritt, war bereits auf RSN zu lesen.
04.12.2024Arnsberg Ziel- und Startort der Deutschland Tour 2025(rsn) - Die Deutschland Tour (2.Pro) macht 2025 Halt in Arnsberg. Am 22. August wird nach Angaben der Organisatoren die 2. Etappe der fünftägigen Rundfahrt in der Stadt im Sauerland enden. Einen T
04.12.2024Evenepoel meldet sich vom Krankenbett(rsn) – Einen Tag nach seinem schweren Unfall hat sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vom Krankenhausbett in Herentals erstmals zu Wort gemeldet. Auf dem Kurznachrichtendienst X schrieb der
04.12.2024Bei Tour de Luxembourg zwischen den Superstars mitgespielt(rsn) – Mit dem ersten Sieg auf UCI-Niveau hat es in diesem Jahr zwar noch nicht geklappt, doch für Arno Wallenborn war die Saison 2024 trotzdem ein Meilenstein. Der 21-jährige Luxemburger fuhr ei
04.12.2024Für einen Profivertrag kam der Durchbruch wohl zu spät(rsn) – In seinem letzten U23-Jahr hat Julian Borresch (Rembe Sauerland) sowohl bei nationalen als auch bei internationalen Rennen eine gute Schippe draufgelegt und sich erstmals in der Jahresrangl
04.12.2024Doppelweltmeisterin Ferguson will 14 Crossrennen bestreiten(rsn) – WM-Gold bei den Juniorinnen hat Cat Ferguson (Movistar) in Zürich im Zeitfahren und auf der Straße bereits gewonnen, nun will das britische Toptalent auch im Gelände weiter in der Erfolgs
04.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
04.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
03.12.2024Viele emotionale Momente und ein sportliches Highlight(rsn) – In seiner letzten Saison als Radprofi konnte Simon Geschke (Cofidis) auf viele denkwürdige Momente zurückblicken. Doch die rückten am 28. November mit der Geburt von Tochter Leonie allesa